Deutsches Beefsteak mit Bockbiersoße
Ich habe gerade wieder ein “neues” Kochbuch vor der Nase. Es ist von 1973 und heißt “200 erprobte Hackfleischrezepte” aus dem Verlag Hörnemann, geschrieben von Edda Meyer-Berkhout. Ich finde das wie immer interessant, wenn man den Klappentext und die Einleitungen liest. Dann erfährt man zum Beispiel, dass sich der Hackfleischverbrauch zwischen 1963 und 1973 verzehnfacht hat. Ein ganz klarer Beleg für die vielzitierte These, dass früher Fleisch nur am Wochenende serviert wurde und dann mit dem Wirtschaftswunder quasi täglich verfügbar wurde. Hackfleisch ist auch ein probates Mittel, für schnelle Gerichte aus Fleischstücken, die ungewolft durch die lange Fleischfaser viel länger geschmort werden müssten. Eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass kein Tier nur aus Filet und Kurzbratstücken besteht, sondern vor allem aus Schmorfleisch, Wurstmaterial und Innereien. Die Autorin bezeichnet die aus Rinderhack bestehenden Bratlinge als Hacksteaks und ich habe das nicht weiter hinterfragt, warum das nicht ordinäre Frikadellen sind. Beefsteak klingt ja gleich viel vornehmer, oder? Die Soße verdankt Ihr mir, ich musste noch Teile meiner Getränkevorräte aus dem VW Bus verbrauchen.
Zutaten:
800 Gramm Rinderhack Bio
6 Scheiben Toast
2 Eier
1 gehäuften Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
Pfeffer Chiliflocken
Öl zum Braten
1 Gemüsewiebel 200 Gramm
1 Esslöffel Petersilie
Bockbiersoße:
1 Kilo weiße Zwiebeln.
50 Gramm Butter
Lorbeerblätter
Wacholderbeeren
1 Esslöffel Senf
2 Esslöffel Mehl
1 Teelöffel Salz
Chiliflocken
500 Milliliter Bockbier
500 Milliliter Wasser
1/2 Bund Petersilie
Zwiebel abziehen und zerkleinern.
6 Scheiben Toast in Stücke schneiden
Toast in einer Schale mit Wasser vollsaugen lassen.
Zwiebeln in einer Schüssel zum Kneten legen
Toastbrot ausdrücken und zu den Zwiebeln geben.
2 Eier aufschlagen
Nun kommen die 800 Gramm Bio Rinderhack in die Schüssel.
Salz
Petersilie
Alles verkneten
Feststellen dass Pfeffer fehlt. Nachpfeffern und erneut verkneten.
Mit dem Esslöffel Fleischmasse aus der Schüssel nehmen und dann mit den Händen flachdrücken
Die Beefsteaks zwischenlagern
Rapsöl in der Pfanne erhitzen und dann die Beefsteaks drei Minuten pro Seite in die Pfanne legen.
Nach drei Minuten umdrehen. Den Backofen auf 80 Grad aufheizen, damit die Beefsteaks im Ofen noch nachziehen können.
Nach sechs Minuten kommen die Beefsteaks in die Ofenform und werden in den Ofen gestellt.
Die nächste Ladung Beefsteaks braten
Die kommen nach sechs Minuten ebenfalls in den Ofen
Die weißen Zwiebeln gab es als Rest beim Mix Markt. 2 Kilo für € 1,49. Die haben ja ein besonders schönes, leicht süßliches Aroma. Deswegen passen sie gut zum eher bitteren Bockbier.
Zwiebeln abziehen
Butter in der Pfanne erhitzen
Zwiebeln in Ringe schneiden und in die Pfanne geben
Wacholderbeeren und Lorbeerblätter
Zwiebeln bei mittlerer Hitze für 15 Minuten bräunen
1 Esslöffel Senf
2 Esslöffel Mehl
Alles untermischen
1 Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
500 Milliliter Bockbier. Ich bin am Anfang immer mit dem VW Bus nach Bayern zur Arbeit gefahren und habe die erste Nacht im Auto geschlafen. Deswegen hatte ich für den Fall der Fälle, immer ein paar Dosen Bier im Auto, die ich aber nie angerührt habe. Nachdem ich mir im letzten Winter dann mal bei Minus 8 Grad im Bus den Arsch abgefroren habe, schlafe ich schon am Sonntagabend im Hotel und Bier trinke ich dann immer noch nicht. Bevor das schlecht wird, habe ich es jetzt mal verkocht.
Bier in die Pfanne gießen
500 Milliliter Wasser
Flüssigkeit auf kochen
Wenn die Flüssigkeit aufkocht, kann man sehen wie die Soße andickt. Nach 20 Minuten in der Mehlgeschmack auch verflogen.
Petersilie einstreuen
Soße über die Beefsteaks gießen
Beefsteaks mit der Soße zurück in den Ofen bei 80 Grad stellen.
Als Beilage habe ich Kartoffelpüree gemacht, das hatte ich noch von meinem Huhn in Wein
Weil aber immer irgendwer kein Püree mag, habe ich Pellkartoffeln gemacht, die am Vortag aber übrig geblieben sind. Die bräune ich jetzt schön in Rapsöl und würze sie anschließend mit Meersalz und Pfeffer aus der Mühle.
Es kann serviert werden. Zarte, pikante Beefsteaks unter gut fließender Bockbiersoße, mit weißen Zwiebeln
Dazu rustikale Kartoffeln
Oder Kartoffelpüree als Beilage.
Ich bin eher der Team knusprige Kartoffeln, aber deswegen gibt es bei uns immer Auswahl.
Beefsteak ist ja namentlich eher dick aufgetragen und viele Leute wissen gar nicht, dass es sich dabei nicht um ein Steak wie z.B. Rumpsteak, oder Steakhüfte handelt. Trotzdem ist es auch aus Rinderhack sehr zart und geschmackvoll und für die Woche ein wirklich solides Gericht.
Sehr empfehlenswert ist auch die Bockbiersoße, die kräftig und würzig schmeckt. Ich bekomme schon wieder Hunger, wenn ich darüber schreibe. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.