Schweinefilet ganz einfach

Was man sich kauft, ist meistens eine Frage des Preises. Rinderfilet ist mir normal viel zu teuer, es sei denn ich habe ganz viel Glück und bin zur rechten Zeit am richtigen Ort. So kommt es aber immer wieder zu Abständen von ein paar Jahren, dass ich mal Rinderfilet essen kann. Pute, Huhn, Schwein sind kein Problem, auch in besseren Haltungsformen ab 3 aufwärts. Ich finde auch, dass man das am Fleisch merkt, wie gut es aufgewachsen und gelebt hat. Letztens hatte ich Geburtstag und deswegen wollte ich es gerne noch eine Spur netter haben, als an normalen Tagen. Ich fragte meine Frau, ob wir essen gehen wollen und die sagte dann wo sollen wir den besser essen gehen, als wenn Du zuhause kochst? Klar kann man das, aber das sind dann mit sechs Leuten echte Preisklassen und da wüsste ich jetzt auch nicht, ob man da mit vier Kindern hingehen könnte, also stattdessen zuhause kochen. Ich war bei Rewe einkaufen und die haben am Fleischtresen eine Abteilung mit “regionalem Fleisch” Die Dame am Tresen, stilecht mit diesen roten Haaren, die sonst nur Erotikdarstellerinnen aus dem Osten tragen und volltätowiert und beblecht von Hacke bis Nacke, war mit meiner Frage dezent überfordert, was das bedeuten soll, regional?? Da weiß man weder woher in Brandenburg, nicht ob drinnen, oder draußen, oder eng, oder Platz satt und auch nichts über das Futter, das Leben und das Sterben. Jedenfalls kostete das Kilo Schweinefilet gut 15 Euro pro Kilo, was doppelter Supermarktpreis, oder plus 50 % auf den normalen Tresenpreis bedeutet. Dafür möchte ich es eigentlich ein bisschen genauer wissen, aber auch der vorliegende Prospekt ist genau so wurstig und ungenau. Bleibt also der Test, wie es nach der Zubereitung schmeckt und sich anfühlt. Eine gute Gelegenheit, um sich wieder mal mit den Grundkochtechniken anzufreunden.

Zutaten:

1,2 Kilo Schweinefilet
Rapsöl
Salz
Pfeffer
Champignonsoße mit Sahne (anklicken)
Romanesco und Brokkoli mit hollandaise (anklicken)

Silberhaut abziehen

Fleisch in daumendicke Stücke schneiden, auf den Verlauf der Fleischfaser achten und sie durch den Schnitt verkürzen

Rapsöl in der Pfanne erhitzen, bis es knallheiß ist. Fleisch nur leicht flachdrücken, nicht klopfen. Wenn das Fleisch in die Pfanne kommt, gehe ich auf 50 % Hitze runter, aber das kann nach Pfanne und Herd variieren.

Fleisch nach drei Minuten wenden und dann wieder drei Minuten von der anderen Seite braten. Backofen auf 80 Grad aufheizen.

Fleisch nach sechs Minuten in der Pfanne, im Ofen zwischenlagern und die zweite Pfannenladung braten. Mehr ist es nicht. Das Fleisch darf auch gerne innen noch rosa sein, weil es keine Trichinengefahr mehr gibt, was früher immer als Grund für das Durchbraten von Schwein benutzt wurde.

Fleisch anschließend im Ofen noch fünf Minuten lagern. Die Zeit braucht man sowieso für die Beilagen und die Teller.

Gewürzt wird erst beim Servieren auf dem Teller. Salz und Pfeffer reichen.

Das Fleisch ist super zart und ist ein guter Kompromiss zwischen Geflügel und Rind. Schöner Biss und ein schöner Eigengeschmack, Salz und Pfeffer reichen vollkommen, um das zu unterstreichen. Ich bilde mir ein, dass man hier schon merkt, dass das Fleisch nicht so ein Haltungsform 1 KZ Schwein, sondern alles eine Nummer besser gewesen ist.

Das ganze Gericht zusammen zeige ich Euch auch noch. Bis dahin viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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