Fenchel auf neue Art
Niemand kommt auf die Welt und mag Fenchel. Bei mir hat es auch nach der Geburt noch ein paar Jahrzehnte gedauert, bis ich mich nach diversen Kindheitstraumata wieder an Fenchel gewagt habe. Ich mochte schon den scheußlichen Tee mit Fenchel nicht. Dann kommt noch dazu, dass Fenchel häufig in Verbindung mit Fisch serviert wird (ich bin raus) und ich habe lange gebraucht, bei Gemüse rauszufinden, dass es da besonders auf die Zubereitung ankommt. Biss lassen, ordentlich würzen, nicht mit Salz, Pfeffer und Butter geizen. Dieses Rezept habe ich von einer Kochkarte aus der Meisterkochserie. Natürlich habe ich die obligate Tütenbrühe durch selbst gemachte ersetzt. Weil das Rezept irgendwann aus den achtziger Jahren ist, gehört auch noch gekochter Schinken hinein, damit keiner sagen kann, da war kein Fleisch drin. Den kann man mühelos weglassen. “Auf neue Art” meinte vor 35 oder 40 Jahren höchstwahrscheinlich, dass man durch die Zubereitung einen Großteil der eher unbeliebten Bitterstoffe beseitigt. Ich weiß nicht ob das stimmt, aber ich habe das Gefühl, dass es in den letzten 20 Jahren ganz viele Neuzüchtungen gibt, die von Haus aus, nicht mehr so bitter sind. Fenchel, Auberginen, Spargel, Chicorée, oder Lollo Rosso fallen mir spontan ein.
Zutaten:
500 Gramm Fenchel
50 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
500 Milliliter Brühe (anklicken)
1 Topf Sahne 200 Gramm
50 Gramm gekochter Schinken
1 Paprikaschote
1 Esslöffel Paprika edelsüß
1/2 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer
2 Liter Kochwasser, mit 2 Esslöffeln Salz
Bratkartoffeln
800 Gramm Kartoffeln
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
50 Milliliter Rapsöl
1 rote Zwiebel
2 Esslöffel Petersilie
Fenchel putzen und längs halbieren
2 Liter Wasser zum Kochen bringen
2 Esslöffel Salz
Paprikaschote entkernen und zerkleinern
Paprika erstmal zur Seite stellen.
Gekochten Schinken zerkleinern
Kartoffeln schälen
Fenchel 7 Minuten kochen
Mit Deckel kochen
Das Grün des Fenchels, nehmen wir später zum Bestreuen
Als Beilage gibt es Bratkartoffeln. Butter oder Rapsöl erhitzen
Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Die sind roh und festkochend.
Fenchel nach sieben Minuten aus dem kochenden Wasser holen
Fenchel danach in kaltes Wasser legen, damit das Grün erhalten bleibt und der Garprozess gestoppt wird.
Anschließend trocken zwischenlagern
Bratkartoffeln mache ich auf der mittelgroßen Herdplatte, bei mittlerer Temperatur. Gewürze kommen erst kurz vor dem Servieren an die Kartoffeln, damit sich nicht weich werden und die Gewürze nicht vorher verbrennen.
Eine rote Zwiebel abziehen und zerkleinern
Kartoffeln Farbe annehmen lassen
Nach zehn Minuten in der Pfanne, kommen die Zwiebeln hinzu.
Nun geht es weiter mit dem Fenchel. Der braucht eine leckere Soße.
Butter schmelzen
Mehl
Einen Topf Sahne eingießen
Mit Brühe Schluck für Schluck anschwitzen
Aufkochen lassen
Paprikapulver
Salz
Salz und Pfeffer abschmecken und probieren
Jetzt kommt der Fenchel wieder ins Spiel
Fenchel in die Soße legen und darin durchwärmen lassen
Paprika einstreuen, die soll beim Servieren noch bissfest sein.
Gekochten Schinken direkt vor dem Servieren, wenn der Herd schon abgeschaltet ist, damit der nicht zerrig wird.
Fenchelgrün einstreuen
Bratkartoffeln sind nach 20 Minuten in der Pfanne perfekt
Salz, Pfeffer, Paprikapulver
Petersilie für den frischen Gesamteindruck
So gehört sich das, nicht fettig und lappig wie bei Mutti
Bratkartoffeln auf den Teller geben.
Fenchel und Soße dazu geben
Natürlich passt dazu noch ein gut gebratenes Steak vom Rind, Huhn, oder Schwein, aber das ist gut so wie es da liegt
Leckeres Gemüse, tolle cremige Soße, knusprige Bratkartoffeln. Mehr braucht es nicht als sorgfältige Zubereitung und ein bisschen Liebe.
Damit bleibt man auch unter einer Stunde Zubereitungszeit. Wenn ich nicht immer noch die Bilder machen und alles adrett für Euch ins Bild stellen “müsste”, wäre ich noch schneller. Sowas sollte sich jeder Wert sein und nicht stattdessen so nen Tütenscheiß kochen, oder irgendwo Essen bestellen, wo auch kein gutes Material verbastelt wird. Gönnt Euch!
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Komisch, Fencheltee mochte ich schon immer, aber mit Fenchel als Gemüse kann man mich jagen, auch heut noch..aber das oben sieht lecker aus, vllt muss ich dem nochmal ne Chance geben 🙂
ja mach mal. gemüse lebt ausschließlich von der zubereitung. da gibt es unterm strich keines das nicht schmeckt.