Senf mild und einfach

Senf ist das ganze Jahr ein Thema. Im Moment weil viel gegrillt wird, weil Senf Bestandteil vieler Dressings ist, gut zum Marinieren taugt, Geschmack gibt, zart macht und auch konserviert. Man könnte noch tausend andere Gründe aufführen, aber nur die wenigsten Leute machen ihren eigenen Senf. Das ging mir jahrelang auch so und ich hatte überhaupt keine Idee, wie man Senf macht, geschweige denn dass man Senfmehl kaufen kann. Dabei ist Senfherstellung so einfach und man kommt mit ganz wenigen Grundzutaten aus. Daraus kann man dann wachsen und dem Senf immer wieder neue Geschmacksrichtungen vorgeben. Weil es so schnell geht, mache ich häufig den passenden Senf zum Gericht, so wie man bei den Klamotten auch aufpasst, dass die Schuhe zum Gürtel passen. Man hat mit wenigen Änderungen und Zugaben einen unbegrenzten Geschmacksbaukasten. Ich zeige aber für alle, die immer noch keinen Senf selbst machen, wie einfach es ist.

Zutaten:

200 Gramm Senfmehl gelb mild
1 Liter Essig
2 Teelöffel Salz
4 Esslöffel Zucker
Optional:
Pfeffer, Kräuer, Gewürze

Essig in einem Topf erhitzen. Währenddessen gebe ich die Zutaten in den Topf.

2 Teelöffel Salz

4 Esslöffel Zucker

Die Zutaten verrühren, damit sie sich auflösen

Senfmehl abwiegen

Senfmehl in den Topf kippen

Senfmehl mit einem Handrührer, Pürierstab, Esge Zauberstab, oder ganz konventionell mit einem Kochköffel klumpenfrei verrühren.

Schriiiiiiiiiiiing

In dem Maße wie der Senf wärmer wird, dickt das Senfmehl an und der Senf wird fester. Ich habe den Senf nur nach Festigkeit gekocht, bis mir die Konsistenz gefiel, nicht bis vor Hitze Blasen aufsteigen, weil mir dabei auch schon mal das Senfmehl bitter geworden ist. Das kann aber auch am jeweilig verwendeten Senfmehl liegen.

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für weitere Gewürze, Kräuter und Zutaten. Ich habe einfach alles so gelassen, wie es jetzt aus dem Topf kommt und es ist ein sehr ursprünglicher Senf

In kochendem Wasser sterilisierte Gläser mit Verschluss.

Ein Trichter zum Einfüllen

Der Senf ist dickflüssig und wird im Glas nach dem Abkühlen und beim Lagern noch fester, weil das Senfmehl weiter aufgeht.

Dieser Senf hat ordentlich Säure, ist dezent salzig, hat leichte Anflüge von Süße und ist ansonsten sehr mild, weil ich keine Schärfe hinzugefügt habe. Ein klassischer Anfängersenf, mit dem man niemanden überfordert

Die sechs Gläser Senf sind bei mir Ruckzuck verbraucht, schon deswegen, weil ich ein paar Gläser meinen Arbeitskollegen mit nach Bayern nehme. Warum auch nicht, es geht so schnell neuen Senf zu machen und darüber freut sich jeder. Den Senf kann man zwei Wochen reifen lassen, bevor man ihn konsumiert, aber das gelingt mir nie. Der Senf verändert seinen Geschmack beim Reifen noch ein wenig und wird milder und runder. Im Kühlschrank hält er sich ewig.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Bernd M

    Ich habe kürzlich einen ersten Versuch gewagt und nur braunes Senfmehl benutzt (Ölmühle Garting, TOP) Dazu roten Weinessig und ein paar Kräuter der Provence. Das ganze, als erster Versuch mit lumpigen 50 Gramm Senfmehl. Und, was soll ich sagen, beim Vatertagsgrillen mit Kumpels kam mein Versuch auf den Tisch um ihn dem gemeinen Volk zu präsentieren. Da war der Senf etwa 10 Tage gereift. Keiner hat gemault, allen hat der Senf geschmeckt, da alle gerne scharfen Senf mögen. Mir selbst schmeckt er auch. Senf, so einfach, so gut. Ich werde das weiter probieren, habe ja, aufgrund der Portokosten, gleich etwas mehr Senfmehl bestellt (Gelbes und braunes) als ich normalerweise benötigen würde.

    • ich kaufe das auch immer kiloweise, damit es sich lohnt. nimmt sich auch weg. letzte woche bevor ich nach bayern zur arbeit gefahren bin, habe ich den grundrezeptsenf gemacht. jetzt sind nur noch zwei gläser da. eines habe ich verbraucht und ein paar an kollegen verschenkt.

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