Nackensteaks vom Schwein mit Apfelweinsoße

Die Ausgangslage war wie folgt. Meine Familie war im Urlaub in Sankt Peter Ording und mein Cousin Ingo und mein Freund Martin haben mir Gesellschaft beim Auspacken der Umzugskartons und dem Aufstellen einiger Regale geleistet. Wie es sich für so einen Männerabend gehört, haben wir beim Essen natürlich die ganz derbe Schiene gewählt und wir hatten echt Hunger. Deswegen haben wir bei einer Mahlzeit 1,4 Kilo Schweinenacken, 1,5 Kilo Zwiebeln, 300 Gramm Bauchspeck, über einen Liter Apfelwein in Soße und Salatdressing, einen Krautsalat und ein gutes Kilo neue Kartoffeln platt gemacht. Jenseits der Tatsache, dass es echt lecker war, fällt das schon in die Kategorie “Fütterung der Raubtiere”.

Zutaten:

1,4 Kilo Schweinenacken

1 kleine Schale voll Mehl
80 Milliliter Rapsöl

Soße:

1,5 Kilo Gemüsezwiebeln
5 Knoblauchzehen
150 Gramm Bauchspeck
30 Gramm Butter
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
1 Liter Apfelwein
3 Esslöffel Mehl
1 Esslöffel Kümmel
2 Esslöffel Majoran

Beilagen:

Junge Kartoffeln (anklicken)
Krautsalat mit Speck und Apfelweindressing (anklicken)

Zwiebeln häuten

Zwiebeln in Ringe schneiden

Bauchspeck würfeln

Butter mit Bauchspeck bei Vollgas anbraten

Knoblauch abziehen

Knoblauch kommt gleich mit den Zwiebeln zusammen in den Wok, wenn der Bauchspeck ein bisschen Farbe bekommen hat.

Das ist jetzt der Fall

Herd läuft immer noch Vollgas, denn die 1,5 Kilo Zwiebel, plus Knoblauch plus Speck muss man erstmal von der Stelle erhitzen

Deckel auf den Wok legen

Den Schweinenacken hatte ich am Stück gekauft und nun in daumendicke Scheiben geschnitten

Mehl in eine Schale geben

Fleisch in Mehl wenden

Zwiebeln vermischen, damit nichts am Wokboden anbrennt.

Fleisch ist mehliert

Rapsöl erhitzen

Das Fleisch brate ich nacheinander an, weil man mit 1,4 Kilo die Pfannentemperatur killt und das Fleisch nur so laff kochen und nicht anbraten würde. Man soll deswegen pro Pfannenladung nicht mehr als 500 Gramm nehmen. Ich habe deswegen in drei Durchgängen angebraten.

Fleisch 5 Minuten pro Seite braten, ich gehe auf 75 % Leistung runter, wenn ich merke dass die Pfanne knallheiß ist.

Den Rest Mehl den ich noch vom Fleisch mehlieren übrig habe, gebe ich zu den Zwiebeln. Um es genauer zu sagen, nehmt 3 Esslöffel Mehl.

Mehl zu den Zwiebeln geben

Die Zwiebeln bräunen dann noch besser und die Soße wird ebenfalls optisch dunkler.

Fleisch nach 5 Minuten wenden und von der Rückseite braten. Backofen auf 80 Grad einstellen, da können die Fleischstücke nach insgesamt 10 Minuten in der Pfanne noch nachziehen ohne zu gar zu werden.

Zwiebeln bräunen immer noch

Chiliflocken

Meersalz

Die nächste Fleischladung brät an

Kümmel

Ein Liter Apfelwein

Apfelwein kommt bei Vollgas in den Wok zu den Zwiebeln. Der soll aufkochen, damit das Mehl anziehen und eine schöne sämige Soße macht.

Jetzt heißt es abwarten.

Fleischt ruht und geht im Ofen

Soße kocht immer noch auf.

Dabei dickt sie schon sichtbar an.

Majoran passt geschmacklich gut zum Thema

Soße kocht immer noch auf und dickt weiter an.

Fleisch ist jetzt komplett gebraten und ruht

Als Beilage gibt es neue Kartoffeln von Ingo, aus dem eigenen Garten

Wenn die Soße dick genug ist, dass sie dem Fleisch keine Flüssigkeit mehr entzieht, kommt sie zum Fleisch in die Ofenform

Ich gehe mit der Ofentemperatur auf 120 Grad hoch, bis zum Ende.

Das Fleisch kann da noch ein bisschen gehen

Die Kartoffeln sind mein Indikator, der die Uhr rückwärts laufen lässt. Wenn die gar sind, kann serviert werden.

Krautsalat läuft parallel

Kartoffeln sind gar und röstaromig

Krautsalat ist ein roter Faden mit Apfelwein, Speck, Kümmel und knackig wie verrückt.

Hier ist der Krautsalat in voller Schönheit

Neue Kartoffeln in Butter ertränkt und veredelt

Nun wird serviert

Fleisch mit Zwiebeln und Soße auf den Teller geben

Das Fleisch ist so zart und die Soße so lecker, dass es dafür eigentlich einen eigenen Drogenparagraphen geben müsste. Die Soße ist schön sämig und schmeckt nach Zwiebeln, Kümmel, Majoran, Speck, Zwiebeln und Knoblauch.

Männeressen für ausgewählte Frauen. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

6 Kommentare

  • peter eitel

    Meine Herren, was ein zünftiges Gelage. hammerhart! Das sieht echt köstlich aus.
    Wenn ihr wirklich das alles verputzt habt, seid ihr schon richtige Tiere.

    Mal so bockdoof gefragt: ich habe mein Lebtag noch nie so nen Bembel Eppelwoi
    gesoffen. Gibt sich das geschmacklich was im Vergleich zu Cidre?
    Hier unten gibt es ja viel neuen Wein und da gibt es auch unterschiedliche Richtungen.
    Entweder mild und mostähnlich ( lecker ) oder schon arg fies vergoren ( pfuideibel, bäh.)

    • Das kann ich Dir gar nicht sagen. Den Apfelwein schleppt meine Schwiegermutter immer an, wenn sie zu Besuch kommt und die trinkt dann die Kiste nicht aus und bringt beim nächsten Mal wieder eine neue Kiste mit. Ich habe die beim Umzug von Berlin nach Cuxhaven aus einer dunklen Ecke gezogen und mir gedacht, dass es an der Zeit wäre, sie mal zu verbrauchen, denn die nächste Kiste kommt bestimmt. Ich trinke nur so wenig Alkohol und habe so ein schlechtes Gedächtnis, dass ich Dir so viel berichten kann, dass es beim Cidre zwei Alkohlgrade gibt. Unter 3 % ist er eher lieblich und dann gibt es sowwas mit 5,5 % Alkohol, davon musst Du erstmal drei trinken, bevor Du Dich an den Geschmack gewöhnt hast. Das ist bei Apfelwein auch so. Ich selbst sehe keine großen Unterschiede, außer dass immer wieder jemand probiert aus Cidre ein Trendgetränk zu machen, aus Apfelwein nicht. Den trinkt man, weil man aus einer Apfelweingegend kommt, oder eben nicht. Der Apfelwein macht es hier jedenfalls richtig kostbar, weil es nicht so 0815 wie immer und überall ist. Hier ist übrigens auch eine Obstanbaugegend, wie das alte Land.

      • peter eitel

        Danke für die Rechercheinfos. Ich werde das wohl mal mit Cidre probieren, der weniger Umrehungen hat. Das mag ich gerne mal, der andere Stoff ist mir auch
        tatsächlich zu streng.
        Altes Land in der Gegend ist natürlich wunderbar, und dann gibt es ja auch noch die irre leckeren Heidekartoffeln ums Eck. Das ist natürlich sehr gut. Ich sage nur:
        LAURA = rotschalig, eher festkochend und innen wunderschön gelb. Ein Traum.
        Da bin ich so narrisch danach, dass ich die sogar online bestelle. ( Ja, doof, klar)
        Mir aber egal: hier werden die komischerweise nicht angebaut.
        Bert Brecht hat schon erkannt: ” Erst kommt das Fressen und dann die Moral”

        • ich hatte heute abend einen obstsalat mit der familie, der hatte gefühlt mehr Kilometer auf der Uhr, als unser T4 California (263000) Mango, Weintrauben, Pflaumen, Banane, Honigmelone, Nektarine, Apfel, Zitrone und Ahornsirup.

  • Vivian

    Oha, das ist ja mal wieder voll nach meinem Gusto. Tolles Gericht.
    Eine Frage, falls ich nichts übersehen habe, werden die Fleischstücke nur mehliert und nicht gewürzt?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert