Mirabellensuppe mit Grieß

Fruchtsuppe kenne ich aus Kinderzeiten noch aus aus der Tüte von Zamek. Sowas gab es immer im Sommer. Das darf man sich nach heutigen Maßstäben, echt gar nicht mehr überlegen, was man zu irgendeiner Zeit seines Lebens mal freiwillig gegessen hat. Heute würde ich mich fragen, wieso man nur Chemie, Aroma und irgendwas anderes aus dem Labor zu sich nehmen sollte und welchen Nutzen das hat. Die Idee eine Fruchtsuppe zu machen, finde ich schon toll, aber dann bitte mit richtigen Früchten. Ich habe ein paar Mirabellenbäume geplündert und nun verwende ich die Ernte, für diverse Kuchen, Marmelade und eben auch eine Mirabellensuppe. 

Zutaten für die Suppe

1 Kilo Mirabellen
300 Gramm Gelierzucker
2 Liter Wasser
200 Milliliter Limettensaft

Grießeinlage 


50 Gramm Butter
1 Ei
1 Eigelb extra
100 Gramm Hartweizengrieß
1/2 Teelöffel Salz
1 TL Zucker
1 Prise Zimt

Die Mirabellen habe ich mit dem Messer aufgeschnitten und entkernt

Reines Wasser verwende ich eigentlich nie, aber in diesem Moment waren mir irgendwie die Hände gebunden. Wenn nur Erwachsene am Tisch wären, könnte man auch prima eine Flasche Wein, als Basis für die Suppe nehmen, oder irgendwelchen scharfen Sprit, wie Rum, Wodka, oder, oder. Da bin ich aber immer wieder an der Stelle, dass bei mir Kinder mitessen und ich will nicht einmal den Geschmack im Essen haben, egal ob der Alkohol verkocht. Außerdem möchte ich dem Essen mal wieder den ursprünglichen Geschmack zurück geben. Dieses ganze Verkleiden und mit irgendwas übertünchen haben wir nun alle lange genug gemacht, jetzt will ich mal wieder wissen, wie es eigentlich schmeckt.

Also schweren Herzens Wasser in den Topf geben und den Herd auf mittlere Hitze stellen

Gelierzucker und Limettensaft in den Topf geben. Mehr Zucker kann man auch später immer noch dazu geben, wenn man es süsser haben möchte. Sobald die Mirabellensuppe kocht, auf kleine Flamme runtergehen und nur noch leicht weiterköcheln lassen.

In der Zwischenzeit kümmern wir uns um die Grießeinlage. Wenn man in der Suppe noch etwas zu beissen hat, dann kann man die auch mal zum Mittag servieren, wenn es heiss
 ist, als Nachspeise ist sie sowieso perfekt

Ich wiege ja nie irgendwas nach und habe die benötigten 50 Gramm Butter nach Augenmaß geschnitten.

Ich habe dann ausnahmeweise mal nachgewogen, weil ich mir nicht sicher war. Ich hatte durch einfaches Schätzen, 55 Gramm abgeschnitten und fühlte mich wie der Meister aller Klassen, damit meine Frau dann zu mir sagt, “das sind 10 % Abweichung”. Fünf Gramm Abweichung klangen für mich jedenfalls deutlich sexier.

Die Butter kommt zu dem einen Ei und dem extra Eigelb in die Rührschüssel

Da wir weiche Butter brauchen, ich aber die Butter aus dem Kühlschrank geholt habe, nehme ich die Rührschüssel und stelle sie in einen Topf mit warmem Wasser. Aufpassen, das darf nicht wärmer als 70 Grad sein, weil sonst das Ei gerinnt.

Mit dem Schneebesen habe ich die Butter weich gerührt und mit dem Ei verbunden.

Wenn die Masse glatt gerührt ist, kommen Salz, Zucker und Zimt dazu.

Dann werden nach und nach die 100 Gramm Grieß eingerührt.

Die Masse muß dann 30 Minuten stehen, damit der Grieß quellen kann. Nach 20 Mintuten stellen wir schon mal einen Topf mit Wasser auf den Herd und bringen das Wasser zum Kochen.

Nach 30 Minuten ist die Masse ziemlich stabil und man kann mit einem Esslöffel kleine Mengen abstechen, Die abgestochene Grießmasse, kommt in das kochende Wasser. Wenn wir anfangen Grieß ins Wasser zu geben, runter mit der Temperatur. Nur noch auf kleinster Flamme weiter köcheln lassen.

Nach 15 Minuten ist die Suppeneinlage fertig. Mit dem Schöpflöffel abschöpfen und als Einlage in die Mirabellensuppe geben.

Die Mirabellensuppe hat eine Stunde vor sich hin geköchelt. Das ist echt wahnsinnig, wie die Früchte verkocht sind, aber das ist kein Beinbruch, der Geschmack geht ja nicht irgendwo hin, sondern bleibt in der Suppe.

Ich wollte die Suppe genau so haben, wie sie aus dem Topf auf den Teller gekommen ist. Wer sie noch dicker haben möchte, kann sie mit Speisestärke andicken.

Ich wollte die Suppe eher leichtfüssig haben, schließlich ist es ein Sommeressen und die Einlage sollte das sein, was man im Mund spürt. Das ist aber immer persönlicher Geschmack und da hat jeder recht, so wie er es macht.

Man kann die Mirabellensuppe warm, oder kalt essen. Ich fand den Geschmack kalt intensiver und bei mir wäre sie ein Nachtisch. Für Kinder, Frauen, Katzenhalter und Teetrinker, kann das sicherlich auch ein Hauptgericht sein.

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Frage des Alters, oder der Herkunft ist, so eine Suppe zu kennen, zu kochen und zu mögen, aber wer bisher noch nie das Vergnügen hatte, sollte es auf jeden Fall ausprobieren.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen…

…und wünsche einen guten Appetit


Print Friendly, PDF & Email

Ein Kommentar

  • Hahahaha… Zamek… jaaaaa, die gab es neulich bei Kaufland im Ausverkauf…

    Nun ja, wer nicht hören will (auf seinen Verstand) muss fühlen… Es war eifach nur wahrhaftig schauderlich. Ein uvergessliches Erlebnis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert