Gemüsebrühe in 20 Minuten, nie wieder Brühwürfel!

Gemüsebrühe ist wohl die Mutter aller Suppen. Nach Brot und Butter, höchstwahrscheinlich eines der elementarsten Lebensmittel, die wir zu uns nehmen. Sie ist auch Bestandteil ganz vieler Lebensmittel, weil sie als Geschmackträger benutzt wird. Komischerweise schenken wir diesen Eckpunkten unserer Ernährung, aber leider viel zuwenig Aufmerksamkeit und lassen uns bei den für uns wichtigsten Lebensmitteln, von der Industrie von vorne bis hinten täuschen und betrügen.

Zutaten für 250 Milliliter konzentrierte Gemüsebrühe
500 Milliliter Wasser
1 Möhre
1 Zwiebel
2 Lorbeerblätter
2 Wacholderbeeren
Staudensellerie oder Sellerie (ein paar Würfel, siehe Foto)
Salz
Pfeffer
Zucker
Essig

Daraus kann man mit mehr Zeit und mehr Gemüse auch mehr Brühe machen, aber ich möchte es gerne in fünfzehn Minuten fertig haben. Gemüsebrühe wird für Nudelsoßen, für Fleischsoßen, oder eben auch als Suppe verwendet. Das hier ist die Basis für vieles und man kann damit vielen Gerichten einen tollen Geschmack verleihen. Die Zutatenliste oben habt Ihr gesehen und nun erzähle ich Euch mal, was die Industrie für nötig hält, um so einen Geschmack zu zaubern:
Liste der Zutaten, in der Reihenfolge der verwendeten Mengen:
Jodsalz
Zucker
Maltodextrin
pflanzliche Fette
Milchzucker
Würze (enthält Soja)
Hefeextrakt (das ist Glutamat!!!)
Aromen
1 % Karotten
1 % Sellerie
Karamellzuckersirup
0,9 % Zwiebeln
Gewürze
Tomaten
Lauch
Petersilie
Knoblauch
Ihr lest richtig, das erste Gemüse kommt an neunter Stelle der Zutatenliste und ist zu EINEM Prozent in der Gemüsebrühe enthalten, die diese Bezeichnung irgendwie satirisch erscheinen läßt. So genau hatte ich mir das noch nicht vergegenwärtigt und an dieser Stelle meine aufrichtige Entschuldigung, dass ich zweihundert Blogbeiträge gebraucht habe,  um darüber mal zu schreiben. Das hätte in die ersten fünf gehört!

 
Das Gemüse zerkleinern und in einen Topf geben.

Fünfhundert Milliliter Wasser gießen, Salz, Pfeffer, Zucker, Lorbeerblatt und Wacholderbeeren dazu geben und Herd auf Vollgas anstellen.

 Wichtig ist auch noch ein Schuß Essig

Herd voll aufdrehen und Deckel auf den Topf legen

Wenn die Brühe sprudelnd kocht, auf kleinste Flamme runterdrehen und fünfzehn Minuten vor sich hin köcheln lassen. 

 Nach dem Kochen hat das Gemüse den Geschmack an die Brühe abgegeben.

In Ermangelung eines passenden Siebes, habe ich die Brühe durch ein Küchenhandtuch abgegossen

Und hier ist sie nun, unsere saubere Gemüsebrühe, ohne Dreck und Chemie.

Nur so und nicht mehr anders! Ich möchte diese faule Ausrede mit, ich koche aus der Tüte, wenn ich keine Zeit habe, nicht mehr lesen. Dann laßt halt irgendwas anderes in Eurem Leben weg, was nur Zeit kostet und keinen Nutzen hat. Das sollte sich jeder selbst wert sein. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit
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20 Kommentare

  • Perfekt! Und so einfach! Hast du denn schon Erfahrungen wie lange sich die fertige Brühe hält?
    Gruß
    Heike

  • hallo heike, ich habe die brühe gestern abend zur sofortigen weiterverwendung gekocht, weil ich ein mangold rezept ausprobiert habe, bei dem der mangold 10 minuten gedünstet werden musste. lagerung war nicht geplant. wenn man die brühe z.b in ein glas gibt und in den kühlschrank stellt, dann kann man das auf jeden fall auch eine woche dort stehen lassen. Wenn man das noch stärker konzentrieren würde und das glas einkochen würde, wie beim marmelade machen, dann kann man das auch ewig und drei tage ausserhalb des kühlschranks lagern. das ist aber gar nicht mein ziel gewesen. mir ging es nur darum argumente zu liefern, keine plastikbrühe aus der industrie zu benutzen. das macht sich so nebenbei, während man das eigentliche essen zubereitet, dauert also unterm strich nicht wirklich länger, wenn man sich gesund ernährt, als wenn man auf dreck zurück greift. ich hatte mir nicht vorgenommen. jetzt schreibst du mal was über gemüsebrühe, sondern das hat sich in dem moment so ergeben. weil ich gemüsebrühe brauchte. das habe ich dann gleich genutzt, um diesen wichtigen blogbeitrag zu erstellen.

    • Ich habe soeben erst Deinen Blog gefunden – sehr interessant.

      Was meinst Du mit: das Glas einkochen?

      Köcheln lassen und dadurch reduzieren? Wie lange würde man das wohl machen um das es noch kräftiger wird?

      Nana

  • Da kann man einfach sehen, wie schnell eigentlich so eine Brühe gemacht ist.
    Perfekt.

  • Kann ich mich nur anschließen. Bin auch gerade dabei, mein Kochverhalten neu zu überdenken.

    • hallo edelgard, willkommen um club! schön, dass du hier mitschreibst. im dem blg findest du nur frisch gekochte speisen. zumindest das kochverhalten kann ich bedienen. low irgendwas oder so ne weglassküche mache ich nicht. hier kommt es vor allem auf frische an. schönen gruß jörg

  • Kann ich mich nur anschließen. Bin auch gerade dabei, mein Kochverhalten neu zu überdenken.

  • Tolle Sache. Habe den Rest eingefroren.

  • Ich sitze hier und lese die Rezeptliste und bekomme Kinnwasser ohne Ende. Würde die Rezepte am liebsten rauf und wieder runter kochen.

  • Ich sitze hier und lese die Rezeptliste und bekomme Kinnwasser ohne Ende. Würde die Rezepte am liebsten rauf und wieder runter kochen.

    • edelgard, dann geht es dir wie mir. ich muss die rezepte auch immer rauf und runter kochen, sonst könnte ich die hier nicht zeigen ;-). ist im prinzip nicht schlimm. ein jahr hat 365 tage und man muss jeden tag etwas essen. da haste also erstmal 1,5 jahre zum nachkochen. so lange mache ich das schon.

  • Prinzipiell schon okay, nur verzichte ich auf die Lorbeerblätter, die Wacholderbeeren und den Essig… Gut, wer leicht säuerliche Brühe mag, der kanns' schon so machen!
    ;-)) Das mit dem "einmachen" von Gemüse- und auch Fleischbrühe mache ich jetzt schon seit über 10 Jahren (in verschieden grossen Gläsern), es spart Zeit und ich habe immer "meine Qualität" vorrätig! Aber jetzt noch folgende Abwandlungj (die meine halt..) lieber "Glatzkoch"! Ich schneide das Gemüse ziemlich klein (übrigens auch Prinzessbohnen, Petersilwurzel und Sellerie) und mache mir am selben Tag noch eine schöne Minestrone draus'. Angerichtet mit frischen Krauspetersilienröschen, ein wenig Knoblauch und frisch geriebenen Parmesankäse…..MMMMMhhh;
    und ich brauche das gute Gemüse NICHT in die Tonne treten!!!

    • hallo geby, das war meine erste brühe, die ich für schnelle zwecke entwickelt habe, noch bevor ich überhaupt angefangen habe, alle möglichen anderen dinge zu brühe zu verarbeiten. danach habe ich danach auch nie wieder essig genommen. der gedanke war, das was man nicht über die zeit holt, mit ein paar zutaten zu imitieren, die nicht weh tun. ich mache aus dem gemüse häufiger babybrei, oder verarbeite es zum soßenbinden. schönen gruß jörg

  • Bin heute auf Deinen Blog gestossen, weil ich nach der Zimtglasur gesucht habe!!
    Fündig geworden (!) und obwohl ich nur ein paar Themen angelesen habe, muss ich Dir ein Kompliment machen: "Einfach(e) Klasse"…

  • Könnte man nicht für die Fleischbrühen auch einen Schnellkochtopf benutzen? Um den Prozess zu beschleunigen, oder wird die Brühe dann nicht mehr so stark eingekocht?

    • ich bin kein freund von schnellkochtöpfen mehr. erstens gibt es die nicht mit 20 litern inhalt, die ich immer verwende und zweitens kann man zeit nicht imitieren. im prinzip ist es egal, wie lange es dauert, weil du nix machen musst, so lange das auf dem herd vor sich hinsimmert. ich bin der festen überzeugung, dass man das am ergebnis schmeckt, ob es unter druck, oder mit zeit gekocht wurde.

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