Lasagne slowest food Version

Das ist die beste Lasagne meines Lebens! Hier trifft sich alles, was ein gutes Essen ausmacht. Frische Zutaten, viel Zeit für die Zubereitung und trotzdem so einfach, dass es jeder ohne viele Hilfsmittel selbst nachkochen kann.

Zutaten

Lasagneplatten aus selbstgemachtem Nudelteig
Suppenfleisch vom Rind
Möhren
Brühe
Tomaten
3 Zwiebeln
Knoblauch
Peperoni

Diese Lasagne ist im Prinzip sowas wie Resteverwertung auf hohem Niveau. Die kann man konventionell nicht so herstellen, weil man mit einfachem Hackfleisch und der üblichen Tomatensoße, einfach nicht in diese Geschmacksregionen vorrückt, denn egal was Ihr damit anstellt, fehlen Euch die vier Stunden Simmern, die mein Rindfleisch beim Einkochen der Brühe, zum zart werden hatte. Dieses Fleisch ist Euer Lohn für eine selbst gemachte Brühe.

Die Möhren habe ich auch aus der Brühe.

Hier ist das Suppenfleisch vom Rind.

Das fällt so auseinander, wenn man daran zieht.

Die Zwiebeln aus der Brühe, aus der ich das Fleisch habe, sind so ausgelaugt, dass ich für die Soße der Lasagne, neue Zwiebeln genommen habe.
Die werden einfach abgezogen und klein geschnitten.

Olivenöl in einem Topf erhitzen.

Knoblauch abziehen und hacken.

Zwiebeln und Knoblauch im Olivenöl anschwitzen.

Die Möhren habe ich auch der Brühe genommen, aber man kann die natürlich auch frisch nehmen. Zusätzlich habe ich noch Peperoni genommen, damit ein wenig Dampf an die Soße kommt.

Wenn die Zwiebeln und das andere Gemüse angeschwitzt sind, kommt das Rindfleisch in den Topf.

Damit das nicht zu trocken wird, nehme ich nun noch drei Kellen von der Rinderbrühe.

Die Tomaten kann man entweder frisch, oder aus der Dose nehmen.

Die Lasagneplatten habe ich nicht aus der Packung genommen, sondern aus Nudelteig selbst mit dem Nudelholz gerollt. 

Das ist keine große Kunst. Ich habe mir einfach nur die Form, in der ich die Lasagne machen möchte, genommen und das als Mass, zum Ausrollen benutzt. 

Davor hat man nur beim ersten Mal Angst, aber das ist total überflüssig. Man muss nur ausrollen und kann den Teig auch noch auf die Form zuschneiden.

Das
muss auch nicht bis zum letzten Quadratzentimeter bündig sein. Denkt
mal daran, was das mit Lasagneplatten aus der Packung für ein Flickwerk
ist, bis das in die Ofenform passt. Außerdem verändert sich die Größe der Platten auch noch, wenn sie gekocht werden. Im Wasser werden die noch ein wenig größer. 

Salzwasser aufkochen

Lasagneplatten kochen, bis sie von alleine wieder an die Wasseroberfläche kommen, dann sind sie gar.

Mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser heben. Die Platten sind ziemlich stabil, man muss aber aufpassen, wie man sie anfässt. 

Zu Fotozwecken, habe ich die Lasagneblätter noch einmal für Euch ausgelegt.
Die werden dann schichtweise in die Ofenform gelegt. man kann die noch ein wenig glatt ziehen und wenn nicht, dann sieht das hinterher auch niemand mehr.

Die Soße habe ich mit der Schöpfkelle über die Lasagneplatte gegeben und dann darauf verteilt. Ich mag überhaupt keine Bechamelsoße, die traditionell zusätzlich auf einer Lasagne verteilt wird. Käse zwischen die Nudelplattenlagen, will ich auch nicht machen und saure Sahne, statt Bechamel fällt auch aus. Ich nehme deswegen nichts anderes als einfach nur meine Fleischsoße. Kann mir einer sagen, wieso man 700 Gramm Mehl mit 2 Litern Wasser einkocht und wo der Nutzen, bzw der Geschmack herkommen soll?

Darauf wird dann wieder eine Lasagneplatte gelegt.
Nun wieder Soße darüber verteilen.
Das wiederholen wir pro Ebene immer nach dem gleichen Muster.
Den Ofen habe ich auf Stufe vier beim Gasofen gestellt und zehn Minuten vorgeheizt. Beim Elektroofen werden es 200 Grad sein.

Nach dreißig Minuten sieht die Lasagne dann so aus. Die Nudelplatten sind viel dünner, als das gekaufte Zeug. Der Deckel ist nicht so zerrig und knackig, wie bei fertigen Blättern, sondern man kann den unfallfrei mit dem Messer schneiden, ohne dass das in alle Richtungen auseinander fällt.


Die Fleischfüllung ist sehr zart und faserig. Jetzt noch schnell mit Hartkäse überreiben.

Das ist wirklich unglaublich im Mund! Die dünnen Nudelblätter sind wie Butter, das Fleisch ist wie Butter und eigentlich ist alles wie Butter. Wahnsinn! Das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt haben. Also ran an den Herd und eine frische Rinderbrühe kochen, denn die ist aller Laster Anfang. Wer das macht, kann hinterher bei allen zu kochenden Gerichten davon profitieren, weil man ausser der Brühe noch ganz viele Nebenprodukte bekommt, die jedes Essen adeln und nicht käuflich sind.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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6 Kommentare

  • Ich habe gerade festgestellt, dass es bei uns schon viel zu lange keine Lasagne mehr gegeben hat!
    Vielen Dank, jetzt weiß ich schon, was ich am Samstag koche :o)

    Lg Majo

  • da wünsche ich dir viel spaß und gutes gelingen. machst du die nudelblätter selbst? das ist extrem bewußtseinerweiternd und schmeckt so gut, dass du nie wieder gekauft nimmst. das ist der große mist, wenn man selbst kocht und viel selbst anfertigt, dass man dann den fertigkram nicht mehr will.

  • Hallo Jörg,

    da ich in der glücklichen Lage bin, eine Nudelmaschine zu besitzen, entfällt das (aus meiner Sicht nervige) Ausrollen. Ich habe unendliche Versuche mit der Nudelmaschine unternommen und bereits alle Variationen an Nudeln und natürlich auch Teigplatten für Lasagne ausprobiert. Ich habe jedoch das subjektiv deutlich befriedigendere Ergebnis erzielt, wenn ich den Schritt des Vorkochens weggelassen habe. Das hat einfach mehr Substanz und fühlt sich nicht so schwammig an…

    • moin moin, eine nudelmaschine fehlt mir definitiv. ich empfinde das nudeln ausrollen auch als ziemlich anstrengend, gerade wenn man damit immer gleich sechs leute satt machen muss. da muss ich auf jeden fall nachrüsten. ich fand die nudelplatte genau richtig, wenn sie vorgekocht sind. die waren nicht lappig sondern einfach nur toll. das fällt aber in die rubrik subjektives empfinden. kommt aber vielleicht auch auf das pastamehl an, das man benutzt.

  • Sehr schön. Tolle Version. Bei der Lasagne (habe mal im Ital. Restaurant) gejobbt, wird übrigens nicht immer gleich geschichtet, es kommen auch verschiedene Lagen z.B. mit Salami, Schinken, Pilze oder mal ne Lage Gemüse dazwischen (Erbsen + Wurzeln klein geschn.) kannste also ruhig auch mit ner flachen Gemüseschicht variieren, wie z.B. da würde glaub ich toll passen Blattspinat, Knobi,Salami. Grundsätzlich kann man die sehr abwechslungsreich gestalten.

    • das stimmt. alles kann nix muss. allerdings musst ich in dem fall mein fleisch aus der rinderbrühe verbasteln. ich versuche immer schlicht zu bleiben, was meine zutaten betrifft. schließlich versuche ich die leute zum kochen zu bringen, die sowas im zweifel aus der tüte zaubern würden. deswegen mache ich keine extravaganzen und keine zu langen einkaufszettel, schließlich soll es animieren und nicht abschrecken.

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