Hühnerfrikassee mit Curryreis

Das kannte ich bislang nur ganz grausam von Mutter, Oma und Großtante in komplett geschmacksbefreiter Version, mit scheußlicher Mehlschwitze, oder anderweitig so verhunzt, dass ich es nicht durch den Hals bekommen habe. Eine gute Gelegenheit, mit diesem Kindheitstrauma aufzuräumen, nachdem ich gerade eine tolle Hühnersuppe gekocht habe und noch einen Verwendungszweck für das Hühnerfleisch brauchte.

Zutaten für vier Personen

1 Kilo ausgelöstes Huhn, aus der frischen Hühnerbrühe
2 Paprika
3 Zwiebeln
1 Packung Shiitake Pilze
1 Packung Kräuterseitlinge
400 Gramm Champignons
Salz
Pfeffer
Hühnerbrühe
Speisestärke 
1 Limette

Reis als Beilage

Hier ist die “Wurzel allen Übels”, meine frische Hühnerbrühe. Das ist echt der totale Kracher und es macht sich von ganz alleine, wenn man den Topf befüllt hat. Den Blogbeitrag kann ich Euch als echten Basisbeitrag wärmstens ans Herz legen. Danach möchte man nie wieder etwas mit Brühwürfeln und Fertigfonds zu tun haben. Ein weiterer Vorteil ist dass man beim Hühnerfrikassee weniger Gemüse mitkochen muss weil in der Brühe schon der Geschmack von Sellerie, Möhren und Zwiebeln konzentriert ist.

Hier ist das ausgelöste Hühnerfleisch. Nach zwei Stunden simmern im Topf, fällt das so von den Knochen und ist butterzart. 

Das kann man mit den Fingern so auseinander ziehen. 

Mein Plan war nur mit frischen Zutaten zu arbeiten, deswegen nehme ich Paprika und Pilze als Gemüsezutaten und keine Erbsen, weil man die jetzt nur aus der Kühlung, oder aus der Dose bekommt. Von beidem bin ich kein Freund, wenn ich selbst koche, also dann lieber andere Zutaten. 

Paprika und Zwiebeln zerkleinern 

Kräuterseitlinge zerkleinern. 

Shiitakepilze zerkleinern. 

Die Champignons werden natürlich auch in schmale Scheiben geschnitten. 

Ich habe Öl im Topf erhitzt und dann das komplette Gemüse zum Anschwitzen hinein gegeben. 

Wenn das Gemüse glasig gebraten ist, mit Salz und Pfeffer würzen. Da sitzt so wenig Geschmack drin, dass das die Hühnerbrühe, die wir später noch dazu geben, alleine auch nicht dafür sorgt, dass es nach etwas schmeckt. 

Dann kommt das ausgelöste Hühnerfleisch, aus der Hühnerbrühe ins Spiel

Das Fleisch zum Gemüse in den Topf kippen und dann mit der Temperatur auf die kleinste Flamme runter gehen. Wenn das zu heiß wird, werden die Fleischfasern zäh und obendrein zerfallen sie auch noch in viele kleine Stücke. 

Ich habe extra mitgezählt und sieben Kellen Brühe zum Hähnen- Gemüsemix in den Topf gegeben. 

Deckel auf den Topf legen und auf kleinster Flamme vor sich hin köcheln lassen. 

In der Zwischenzeit können wir schon mal unseren Reis kochen, den wir als Beilage nehmen. Ich bin immer noch kein großer Reisfan, aber in letzter Zeit koche ich viele Gerichte, zu denen das passt und dann will ich das Rad nicht neu erfinden, sondern möglichst authentisch kochen. Die abgefahrenen Sachen, machen wir dann im nächsten Jahr, wenn ich mich ein Jahr lang, durch jeden Tag gekocht habe. 

Da ich hier niemanden beleidigen möchte, traue ich Euch jetzt mal pauschal zu, dass Ihr wisst wie man Reis kocht. Wer sich überfordert fühlt, schreibt mir bitte eine Mail, oder hinterlässt einen Kommentar…

Das Frikassee ist im Moment noch eine recht flüssige Angelegenheit, deswegen muss die Soße noch gebunden werden. Ich habe zwei Esslöffel Speisstärke in Wasser aufgelöst, die habe ich aber gar nicht ganz verbraucht. Deswegen könnt Ihr es so wie ich machen und die Stärke etappenweise einrühren, damit es nicht zu dick wird. Wenn die Stärke in die Soße soll, bitte noch einmal kurz aufkochen, damit es andicken kann. An der Stelle kommt der Saft einer Limette in die Soße. Ein wenig Säure gehört einfach dazu.

Nun ist es Zeit zum Servieren. 

Den Reis auf dem Teller anrichten. 

Und dann das Hühnerfrikassee auch auf den Teller geben. 

Ich war selbst erstaunt, wie lecker das schmeckt, wenn man es komplett frisch und ohne Mist kocht. Da würde ich meiner Oma und Tante Anna, gerne noch auf den Grabstein meißeln, sie wussten leider auch nicht, wie man Hühnerfrikassee schmecken lässt und es dauerte über dreißig Jahre, um das zu beheben. Meiner Mutter werde ich es bei nächster Gelegenheit, am Telefon mitteilen.

Im Gegenzug werden mir meine zahlreichen Kinder in 15 Jahren wohl mal den Kommentar hinterlassen, hat gut geschmeckt, aber der alte Herr wusste nicht, wie man es auf Fotos gut aussehen lassen kann.  

So geht es dann von Generation zu Generation immer weiter, dass es die nächsten besser wissen, als die vor ihnen, bis Sie das Frikassee dann wieder so geschmacklos kochen, wie Oma und Tante Anna. Das ist dann aber nicht mehr mein Problem.

Alle die so tapfer mitgelesen haben, lade ich ein, die Gegenwart zu feiern und sich mal ein richtig leckeres Hühnerfrikassee á la Glatzkoch zu gönnen. 

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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