Chutney aus Mirabellen

RRRRRRRRRRRRRR ist das geil! Chutney aus Mirabellen. Chutney kann man aus jeder Frucht machen und jetzt zur Erntezeit stehen wir vor fast unbegrenzten Möglichkeiten. Deswegen werde ich Euch auch noch mit ein paar Chutneys auf die Ketten gehen. Das Muster ist immer gleich Frucht, Zwiebel, Säure, Schärfe, Süße, Zwiebel und Kräuter nach Wunsch, sollen zu einem möglichst harmonischen Geschmacksbild eingekocht werden. Chutney ist eine tolle Beilage zu Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln, zum Grillen, oder auch einfach nur zu Brot und Käse. Chutney ist im Prinzip sowas wie Ketchup ohne Tomaten und man kennt das aus der asiatischen beziehungsweise indischen Küche, die ja beide nicht so zu meinen Favoriten zählen. Deswegen lasse ich das weg, was mir da generell nicht schmeckt.

Zutaten:

400 Gramm Mirabellen
1 Zwiebel
Rosmarin
1/8 Liter Weißwein
Salz
Pfeffer 
Peperoni
Zucker
2 Esslöffel Essig

Nur weil ich das nicht mag, könnt Ihr bei der Würzung natürlich den ganzen Asienbaukasten auspacken, mit Kreuzkümmel, Curcuma, Curry und und und.  Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, wenn Ihr darauf Lust habt.

Mirabellen abwaschen muss ich nicht dazu schreiben, oder?

Mirabellen entkernen

Mirabellen in den Kochtopf geben

Zwiebel zerkleinern.

Die Zwiebel kommt auch zu den Mirabellen in den Topf

Alle Zutaten erhitzen.

Peperoni zerkleinern. 

Da setzt man sich erstmal ganz schön auf den Arsch, wie die knallt. Die kaufe ich immer beim Vietnamesen ein. Die Schärfe verkocht aber noch ein bisschen und geht beim Lagern auch noch weiter runter. Davon könnte ich auch zwei oder drei Stück verwenden, wenn ich nicht immer für andere mitdenken würde.

1/8 Liter Weißwein (125 ml) dazu kippen.

Salz und Pfeffer als Grundwürze. Nachsalzen kann man später immer noch.

Zwei Esslöffel Essig

Zucker nach Geschmack, auch da kann man am Ende noch nachzuckern. Ich würde mit einem Esslöffel Zucker anfangen und dann erhöhen, wenn Euch das zu sauer ist. Vor allem kann Euch niemand vorhersagen, wie süß Eure Mirabellen sind. 

Ich gebe noch ein wenig Rosmarin dazu, aber es gehen auch alle anderen Kräuter, die Ihr zur Hand habt.

Wenn alle Zutaten im Topf sind, geht es darum die Flüssigkeit wieder aus dem Topf zu reduzieren und den Geschmack der einzelnen Komponenten wieder hervor zu kochen. Deswegen schmeckt jedes Chutney immer wieder anders, davon abhängend welche Obstsorte man als Basis nimmt und natürlich auch wie reif und süß die verwendete Frucht ist. Das umgeht die Industrie dadurch, dass sie mit Aromen arbeitet, die immer gleich schmecken, egal von welchem Baum die Mirabelle kommt und wie lange sie dort hing. Wenn Ihr das so wie hier beschrieben macht, ist es immer wieder anders lecker und das ist auch gut so.

Weil ich sowas immer nebenbei mache, stelle ich den Topf dann auf die kleinste Flamme und lasse den Topf eine Stunde auf keiner Flamme vor sich hinsimmern. 

Alle 10 Minuten umrühren, damit sich nichts am Topfboden absetzt. Wenn die Konsistenz sirupartig wird, ist das Chutney gut. Ihr könnt aber auch so weit einkochen, bis es fast so steif ist, wie abgekühlte Marmelade. Das obliegt dem persönlichen Geschmack.

Wenn man das heiß in ein Glas abfüllt und den Deckel zudreht, zieht das Glas ein Vakuum und ist ewig haltbar. Geöffnet kann man das über längere Zeit im Kühlschrank lagern. Aber das soll gar nicht alt werden, denn man kann ja immer wieder neues Chutney, mit wechselnden Früchten einkochen. 

Ich habe das mit selbstgemachtem Toast, Krautsalat mit Aprikosen, provenzalischen Champignons, Aioli serviert  und als Knallersoße auf meinen Sloppy Joe Burgern verarbeitet.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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11 Kommentare

  • Jörg du bist ein fantastischer Koch. Deine Rezepte sind sensationell.
    Lg Manu

    • vielen dank für die blumen. ich koche wirklich nur ganz einfache sachen, die jeder ohne große kenntnisse nachkochen kann. was mich von anderen unterscheidet ist höchstwahrscheinlich nur, dass ich es mache.

  • Jörg du bist ein fantastischer Koch. Deine Rezepte sind sensationell.
    Lg Manu

  • Sascha Wüstemann

    Habe heute für die Beseitigung eines Papierstaus als Belohnung ein kleines Eimerchen selbst geerntete Mirabellen bekommen. Die waren ungefähr so groß wie Kirschen, etwa 500g zusammen genommen, tja, der regenlose Sommer hat so seine Folgen. Was ich damit machen wollte, war dann die Frage gewesen. Einen Kuchen vielleicht? – Nee, hey, da hatte ich doch mal was bei Jörg gelesen, Mirabellen-Chutney!! Also habe ich mich gehütet, die gute Ware weg zu probieren und mich abends an Rechner und PC gestellt. Nach einer guten Stunde war das Chutney soweit. Ich habe nur den Löffel vom Rühren abgeleckt und das Chutney in kleinen Gläsern abgefüllt und eingekocht. Was für ein höllisch gutes Zeug! Danke für die Rezept-Idee, ich fand, da passt noch gut Ingwer rein, so ein halber kleiner Finger. Ich kann mir das sehr gut als topping für selbst gemachten Burger vorstellen! Da freue ich mich jetzt schon drauf!

    • vollkommen berechtigte freude. ich mache immer nur basisrezepte. wenn ihr noch bessere ideen habt, dann finde ich das sehr gut. mirabellen sind total klasse. ich habe leider nur 20 kilo geerntet. jetzt wo die erntezeit hier durch ist. fallen mir so viele sachen ein, die man noch hätte machen sollen. ist bei euch noch ernte?

      • Jaekel

        Ich komme 2 Jahre später, Mirabelle gibt es aber regelmäßig 😉
        Ich habe dieses Jahr einen Aperitif aufgesetzt. 1kg Mirabelle aufgeschnitten jedoch mit Steinen, 3 Flaschen Gewürztraminer, eine Flasche Doppelkorn, 300g Zucker. Alles kommt in einen großen Topf, kühl gelagert (Keller z. B.) und bleibt da ca 10 Tage. Man kann zwischendurch probieren, ob es genug gezogen ist. Dann filtern und abfüllen. Jetzt kommt das Härteste: 3 Monate nicht anrühren. Es ergibt einen Aperitif mit ca. 20°

        • klingt super. ich muss morgen mal schauen, ob es noch mirabellen gibt. ich habe irgendwie immer was anderes zu tun gehabt. könnte aber unten am badesee sein, weil die immer sehr spät reif sind. ich prüfe das

  • Sabine Sthamer

    Herzlichen Dank für das super geile Rezept! Ich habe noch Rosinen dran getan und viel Pfeffer.

  • Mina

    Hey, kann ich den Wein durch mehr Essig ersetzen?

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