Kichererbsen wie gebrannte Mandeln

Ich habe mich total verschätzt wie sehr Kichererbsen an Masse zunehmen, wenn man sie wässert. Ich habe ein Litermaß mit 300 Gramm Kichererbsen gefüllt und der Plan war endlich mal Falafeln zu machen. Meine Frau verzog aber schon gleich wieder den Mund wie Kermit der Frosch, als ich mit der Idee um die Ecke kam und dann habe ich mir in der Nacht von Samstag zu Sonntag ein paar andere Verwendungsmöglichkeiten ausgedacht. Hier ist die süße Version, so wie man eigentlich gebrannte Mandeln kennt.
Zutaten:
Kichererbsen
Zucker
Zimt, gerne aus der Mühle
Die jeweiligen Mengen lasse ich offen, weil ich nur mit einer kleinen Probiermenge getestet habe was passiert. Ich habe vorher noch nie irgendwas mit Kichererbsen gemacht, weil die eher im arabischen Raum zum Einsatz kommen und dann immer mit Kreuzkümmel gewürzt werden. Das ist mein absolutes Hassgewürz und deswegen fasse ich die auswärts nicht mit spitzen Fingern an. Ansonsten sehe ich das meistens noch bei so totalen Ökotussen mit Sendungswahn und dann stelle ich immer wieder an mir fest, dass ich Rezepte lieber lese, wenn ich die Menschen auch mag, die sowas schreiben. 

Schaut mal was mit Kichererbsen passiert, wenn man Wasser dazu gibt…  Oben sind die 300 Gramm.

Das ist nach einem Tag. Da haben die Kichererbsen immer den Deckel vom Behälter gesprengt. Wie heißen Kichererbsen eigentlich auf englisch? Laughing peas? Ja, ich weiß chicken peas. Wer hat sich denn da so beim Übersetzen verhauen?

Bloß gut, dass Professor Doktor Westerhausen mich noch einmal eingewiesen hat, denn bei mir hätte es die Kichererbsen einfach so pur gebraten gegeben, ABER aufgemerkt, die sind roh so giftig wie Bohnen, sprich wenn man es nicht weiß passiert nix, wenn man es weiß wird einem auf jedem Fall schlecht, da man dann ja weiß, dass es nicht gut ist.  Also bitte Kichererbsen mindestens 2 Stunden kochen, bevor man sie verwendet. Das ist zumindest die vorherrschende Lehr(er)meinung und da ich kein Lebensmittellabor bin, gebe ich das auch so an Euch weiter, die vorher abzukochen. Danach durch ein Sieb abkippen und abkühlen lassen.
Zum Antesten habe ich meine kleine 18 cm Pfanne benutzt. 

Pfannenboden mit Zucker bedecken

Ein wenig Wasser zum Zucker geben

Kichererbsen in die Wasser-Zuckermischung geben und auf höchster Stufe aufkochen

Ich habe Zimt aus der Mühle, aber man kann natürlich auch normalen Supermarktzimt verwenden.

Zimt in die Pfanne geben

Jetzt wird das Wasser durch das Kochen reduziert

Je weniger Wasser in der Pfanne ist, desto dickflüssiger wird die Zuckerlösung und sie bekommt dann auch eine leicht bräunliche Farbe vom Karamellisieren. 

Meine Kichererbsen waren ein Arschloch und fingen plötzlich an zu springen wie Popcorn. Ich habe gedacht ich spinne und habe schnell einen Deckel auf die Pfanne geworfen. 

Jetzt kristallisiert der Zucker wieder und wir müssen einen guten Zeitpunkt zwischen Kristall und Karamell erwischen. Der Zucker soll nicht wieder so heiß werden, dass er wieder von den Kichererbsen runterläuft, sondern die karamellisierten Zuckerkristalle sollen an den Kichererbsen haften bleiben.

So soll es sein, also Herd ausstellen und raus aus der Pfanne, mit den gebrannten Kichererbsen,

Die Kichererbsen kommen in eine Schüssel und ich halte sie durch Umrühren mit einem Esslöffel in Bewegung, damit sie nicht aneinander kleben.

Sehr geil, eine echte Leckerei ohne Palmöl, mit dem was jeder zuhause zur Verfügung hat, total einfach und der Knaller auf jeder Party, oder für die eigene Familie.

Meine Kinder haben echt gefeiert. Ich zeige Euch auch noch mal meine salzige Variante bei anderer Gelegenheit. Jedenfalls haben die Gören sich die ganze Zeit damit gefoppt den Anderen sowas in salzig statt süß unterzujubeln. Ganz die Mutter. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist auch das Geld. Habt Ihr in den letzten zwei Jahren mal Mandeln, oder Nüsse gekauft? Da sind die Preise nach einer Fehlernte ziemlich explodiert. Das schont den eigenen Geldbeutel immens, wenn man sich diese Süßigkeit selbst herstellt. 

Ich wünsch viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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