Honigkuchen zum Frühstück

Honigkuchen, auch als Frühstückskuchen bekannt, mag ich schon seit meiner Kindheit. So richtig fies mit Butter drauf. Ich habe bis heute daran noch nie einen Gedanken verschwendet, den selbst zu backen. Nachdem ich Honigkuchen nun ein paar Jahre gar nicht gegessen hatte, habe ich ein Paket im Supermarkt gekauft, um den mal bei den Kindern vorzuführen. Meine Frau sagte dazu nur, wieso kaufst du den? Backe den doch mal selbst zum Vergleich gegen das Fertigprodukt. Deswegen hier als meine ehrenwerteste Aufgabe, Honigkuchen selbst gebacken. 

Zutaten:

150 Milliliter Honig
100 Milliliter Zuckerrübensirup
4 Esslöffel brauner Zucker
Vanille aus der Mühle
1 Esslöffel Speiseöl
2 Eier
1 Esslöffel Lebkuchengewürz
1 Prise Zimt
1 Prise Salz
300 Gramm Roggenmehl
200 Gramm Weizenmehl
1 Päckchen Backpulver
200 Milliliter Milch

Zum Bestreichen:

1 Esslöffel Zuckerrübensirup
1 Esslöffel Wasser
Hagelzucker

Meine Frau kam mit dem Vorschlag den selbst zu backen beim Abendessen. Danach habe ich schnell mitgeholfen die Brut bettfein zu machen und bin anschließend noch einkaufen gefahren. Für Lidl war es schon zu spät (nach 21 Uhr) und durch die Zutaten muss man schon einen Supermarkt über Aldi, Netto, Lidl Niveau nehmen, denn Roggenmehl haben die nur, wenn Merkur im vierten Haus steht, oder zu besonderen christlichen Feiertagen. Ich bin dann bei Rewe gelandet, die hatten auch kein Roggenmehl, aber ich wusste, dass ich noch welches zuhause im Schrank stehen habe. Alleine für die ganzen Zuckersorten wie braunen Zucker und Hagelzucker, braucht man höchstwahrscheinlich schon sowas wie Edeka, Rewe, Kaufland, oder Kaiser’s. 

Der Teig wird in zwei Abteilungen aufgeteilt. Den flüssigen Teil und den staubigen Teil. Ich arbeite mit meinem Esge Zauberstab und der hat keine Kraft, deswegen arbeite ich damit immer von flüssig zu fest. Erst die flüssigen Bestandteile verrühren und dann nach und nach mit dem Mehl vermischen. Für die flüssigen Komponenten nehme ich zwei Messbecher. Einen zum Abmessen und einen zum Mixen

zwei Eier aufschlagen

150 Milliliter Honig abmessen

Der Honig kommt zum Ei in den Mixbecher.

100 Milliliter Zuckerrübensirup

Ja, auch das kommt in den Mixbecher.

4 Esslöffel brauner Zucker, damit mir keiner an Unterzuckerung stirbt.

Vanille aus der Mühle.

1 Esslöffel Rapsöl, da kann mir keiner vorwerfen, dass der Kuchen zu fett wäre. Nein, der besteht eigentlich nur aus Zucker. 

1 Esslöffel Lebkuchengewürz.
 200 Milliliter Milch

Jetzt kommen die staubigen Komponenten. 300 Gramm Roggenmehl abmessen.

200 Gramm Weizenmehl

Eine Tüte Backpulver

Die kommen auch zusammen in ein Behältnis, dann weiß man, dass man alle Komponenten beisammen hat.

Mit dem Zauberstab das Ei mit dem Honig und dem Sirup vermischen.

Ich nehme für sowas gerne ein hohes Gefäß, weil die Flüssigkeit dann nicht so in der Gegend rumspritzt.

Das Gefäß ist aber zu klein, wenn noch der staubige Teil des Rezepts in Form von Mehl dazu kommt.

Mit den 200 Millilitern Milch, löse ich noch ein paar Sirupreste aus dem Mixbecher. Bloß nichts verschenken.

Die Milch kommt auch noch in die Rührschüssel

Eine Prise Salz nicht vergessen und eine Prise Zimt.

Damit der Zauberstab sich nicht so mühen muss, kommt erst wenig Mehl in die Schüssel

Immer wenn sich das Mehl mit der Flüssigkeit verbunden hat, wird wieder Mehl nachgekippt.

Der Teig ist aber ziemlich flüssig, da geht sogar der Zauberstab richtig gut durch.

Das ist schon der fertige Teig. 

Den Ofen vorheizen auf 180 Grad Ober und Unterhitze. Ich habe einen Gasofen und nehme Stufe 4.

Eine Kastenform mit Butter ausfetten.

Teig in die Form kippen.

Weil mein Ofen nur Unterhitze hat, versuche ich ihn zu überlisten, in dem ich abgedeckt backe. Dann geht der Honigkuchen (und jeder andere auch) besser auf und wird gleichmäßiger gebacken.

Die Backform stelle ich in meinen Entenbräter und danach decke ich den natürlich mit dem Deckel ab.

Der Honigkuchen kommt für eine Stunde Backzeit in den Ofen. 

Kurz vor dem Ende der Backzeit, rühre ich mir schon die Glasur an. Einen Esslöffel Wasser mit einem Esslöffel Zuckerrübensirup verrühren.

Hier kommt der Honigkuchen nach 60 Minuten aus dem Ofen. Mit einem Holzstab in den Kuchen stechen. Wenn kein Teig mehr daran kleben bleibt, dann ist der Kuchen durchgebacken. 

Ofen ausschalten und mit der Wasser-Sirupmischung bestreichen

Honigkuchen mit Hagelzucker bestreuen.

Kuchen anschließend noch ein paar Minuten in der Restwärme des Ofens stehenlassen, damit das Sirup einziehen und die Hagelzuckerkörner ankleben können. 

Honigkuchen abkühlen lassen, oder auch schon lauwarm in Scheiben schneiden. 

Ich hätte nicht erwartet, dass der Honigkuchen auf Anhieb so gut gelingt. 

Dazu gibt es zur Verkostung für die Dame des Hauses, natürlich eine handgeschäumte Latte macchiato.

Das Urteil der Ehefrauenjury besagt, dass der Honigkuchen besser schmeckt als der gekaufte, total frisch ist und dass ich den wieder backen darf. Erfolg auf der ganzen Linie.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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26 Kommentare

  • Deine Frau hat halt einen guten Geschmack 😉

    Honigkuchen ist mir – abgesehen vom Pferd – bislang völlig unbekannt gewesen, so was gibt es bestimmt nur jenseits des Weißwurstäquators. Hört sich aber saulecker und auch irgendwie weihnachtlich an. Wird getestet!!

    GLG, Luci

    • He, Luci, so ein Quatsch, Du kennst keinen Honigkuchen? Also den gibts hier doch überall auch im Supermarkt. Und auf den Weihnachtsmärkten auch. Aber selbstgebacken SCHMECKT der dann wahrscheinlich halt auch. 😉

  • au scheiße, du bist schon die zweite mit dem pferd und ich denke die ganze zeit, habe ich mich irgendwo verschrieben und lese hier schon verzweifelt quer. das HONIGKUCHENpferd… jetzt habe ich es auch geschnallt. ihr seid alle einfach zu weit weg, um bei sowas seriös mitreden zu können. gibt es bei euch in schwabistan, keinen frühstückskuchen im supermarkt? den nennen sie da so, weil sie vor geiz, den honig als teuerste komponente weglassen.

  • Das Zeug heißt auch "Holländischer brauner Lebkuchen", dürfte also im Süden ziemlich unbekannt sein 😉
    https://gyazo.com/3b736e51bf7a5ac50e944d3acca3041c

  • Klingt sehr lecker, werde ich definitiv dieses Jahr backen.
    Und zu der Diskussion Weißwurstäquator: ich komme aus dem tiefsten Schwaben und kenne das Zeug sehr gut. Gibt es als Honig- oder Frühstückskuchen bei Netto, Norma etc.
    Wahnsinnig süß und mit dick Butter unfassbar lecker.

  • Ich kenne Honigkuchen. Ich finde gekauften Honigkuchen meistens ziemlich trocken. Das ist immer das, was beim Adventskaffee stehen bleibt, weil es eh keiner mag. Ich bin also auch noch nie auf die Idee gekommen, den selbst zu backen, weil mir nie was daran gelegen hat. Ich werde Dein Rezept aber ganz sicher ausprobieren. Sieht fein aus.

    Liebe Grüße
    Lilo

    • der ist im norden höchstwahrscheinlich auch nicht saftiger. deswegen schmieren wir da immer butter drauf ;-). meiner frau gefällt er, dann muss er gut sein.

  • Ha, wie geil! Den werde ich für meinen Stiefvater zum Nikolaus backen, der wird sich sicher tierisch freuen. Der liebt das Zeug auch mit gaaanz dick Butter drauf.
    Ich auch, by the way! (mit etwas weniger Butter ;-))
    Tja, wir sind halt echte Nordlichter! 🙂
    (40km unterhalb Bremens)
    Liebe Grüße & mal wieder ein dickes Danke
    Natalie

  • Hm, irgendwie ist mein Kommentar futsch. Also nochmal:
    Wegen Grippe ist der Honigkuchen zu Nikolaus ausgefallen.
    Aber nun hab ich ihn zu Weihnachten gebacken und meinem Stiefvater geschenkt. Und der hat sooo sehr gefreut!! Echt leckeres Zeug, schön mit Butter drauf. 🙂
    Und der Nebeneffekt für mich: Meine Bude riecht soooo gut! Das werde ich nächstes Jahr als Raumduft verkaufen und werde reich, jawohl! 🙂
    Frohe Weihnachten!

  • Eva

    Meine Güte, ist der gut!
    Ich hab auch grad so‘n Flashback:
    Ich bin 4 Jahre und sitze bei meinen Großeltern in Ostwestfalen am Tisch.
    Es gibt Honigkuchen mit dick Butter und dünn Honig…
    Erstaunlich, wie krass man durch einen bekannten Geschmack zurück katapultiert wird.
    35 Jahre später sitz ich alleine in Franken am Tisch und erinner mich gerne zurück.
    Da macht’s auch nix,
    dass es grad sonnige 23 Grad hat,
    Honigkuchen geht immer.
    Ich ess auch Zitroneneis im Winter und trinke nachts Kaffee…

    • hallo eva, vielen lieben dank für den kommentar. so einen honigkuchen muss ich unbedingt auch mal wieder backen. es ist immer so viel, was man sonst gerade in der küche anstellt. heute habe ich pflaumenkuchen auf briocheteig gebacken.

      • Eva

        Ich werd demnächst die Brioche mit Rosinen machen.
        Außerdem den Cola-Kuchen und den Grappa-Kuchen …
        Und Roggenbrot möchte ich auch ausprobieren…
        Bin demnächst wieder bei meinem besten Kumpel in Hessen, der „muss“ beim aufessen helfen😉

  • Tanja

    Endlich ein wirklich gutes Rezept, auch mir als Backlegastenikerin ist der Frühstückskuchen gut gelungen, schmeckt wie früher bei Oma. Genau das richtige für die schon dunklen Morgen als Start in den Tag.
    Hält sich die ganze Woche im Brotkorb und im Toaster kurz aufgebacken, auch toll.
    Danke für die gute Anleitung und das teilen des Rezeptes.

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