Würziges Brathähnchen – italienisches Rezept mit Kräutern aus Takatukaland

Das ist ein altes italienisches Rezept für Brathähnchen aus dem 18 Jahrhundert. Gefunden habe ich es im großen farbigen Kochbuch vom Unipart Verlag von 1982. Das Buch ist ein echter Schatz, weil man sich da noch einmal die Grundkocharten aneignen, oder wieder entdecken kann. Das hilft einem auch bei allen Gerichten, die man hinterher frei Schnauze kocht, deswegen koche ich daraus im Moment alles, was mir lukrativ erscheint. 

Zutaten für 4 gute Esser:

8 Hähnchenkeulen
1 tiefer Teller Mehl 
3 Eier
6 Esslöffel Milch
Salz
Pfeffer
Salbei
Oregano
Rosmarin
Thymian

Das ist wirklich einfach und total lecker. Bei den Kräutern wollte ich es mal besonders gut machen und habe die in frischer Version bei Kaufland gekauft. Noch besser wären sie natürlich aus dem eigenen Garten, aber einen Garten habe ich nicht und alles was ich im Blumentopf habe, ist nach drei Wochen tot. Fragt mich nicht warum ich dafür kein Gespür habe, aber bei mir ertrinken die Pflanzen, während sie vertrocknen.

Einen tiefen Teller mit Mehl füllen

Die Hähnchen schon mal in Position bringen

Hier mal wieder ein Beispiel für den Unsinn, mit dem man immer wieder konfrontiert wird.  Italienische Kräuter (in der Zusammensetzung) aus Marokko, Deutschland und Israel. Das ist aber auch die Quadratur des Kreises. Dann stehste da rum und brauchst das Zeug und weißt, wenn man davon jetzt jeweils einen Topf kaufst, ist der in drei Wochen sowieso tot, oder du kaufst Dir jetzt auf den Punkt das, was du gerade brauchst, einmal um die Welt gereist und dann noch doof in Plastik verpackt. Gefällt mir überhaupt nicht, aber ich habe dafür gerade keine Lösung. Es wurmt mich jedenfalls, das so kaufen zu müssen. 

Die Kräuter zupfen, die Blätter zerkleinern

Kräuter ins Mehl kippen, einen ordentlichen Hieb Salz und Pfeffer aus der Mühle ebenfalls ins Mehl geben. 

3 Eier in einer Schüssel aufschlagen
6 Esslöffel Milch dazu geben

Weil Hähnchen doch immer mehr Gewürz braucht, als man vorher dachte, gebe ich da auch noch eine Prise Salz und Pfeffer aus der Mühle rein und verrühre die Masse mit der Gabel, oder einem Löffel

Hähnchenkeulen, oder jedes andere Hähnchenteil, das Ihr verarbeiten möchtet, durch die Milch-Eimasse ziehen

Von beiden Seiten und darauf achten, dass alles davon bedeckt wird.

Danach kommt das Hähnchenteil ins Mehl mit den Kräutern. Da notfalls mit dem Löffel nachhelfen, damit überall etwas am Huhn kleben bleibt. 

Danach kommen die Hähnchenteile auf ein Backblech mit hohem Rand. 

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Was an Kräutern noch übrig ist, gebe ich über die Hähnchen

Dann das Backblech für 25 Minuten in den Ofen geben

Nach 25 Minuten die Hähnchenteile umdrehen und nach 50 Minuten seid Ihr durch das Ziel. Mein Problem ist und bleibt mein Gasofen, der hat nämlich nur Unterhitze und macht nichts braun und läßt es nicht so richtig knusprig werden, gart dafür aber gut und zart, nur dass Ihr das leider nicht erkennen könnt.

Weil ich auf das dauerhafte Gesinge von ElektroofenbesitzerInnen keine Lust habe, habe ich zwei Hähnchenkeulen extra noch in der Pfanne nachgebräunt.

Mein oller Ofen schafft es nämlich nicht dunkler als SO nach 50 Minuten, wenn das Fleisch perfekt zart ist und so vom Knochen fällt. Das könnt Ihr bei Euch zuhause alle besser mit der gesunden Bräune. 

Dazu habe ich eine Knoblauchmayonnaise gemacht. Das Rezept kommt noch.

Und einen gemischten Salat

Das ist ein Gericht für sieben Tage in der Woche. In der Woche dauert es nicht zu lange und am Wochenende ist es lecker genug, um sich auch vor Besuch nicht schämen zu müssen. 

Durch das Mehlieren vor dem Garen habt Ihr einen tollen Geschmack, weil da schon die Kräuter und das Salz im Mehl sind und die Feuchtigkeit bleibt im Fleisch. Die Küche duftet von den Kräutern übrigens auch ganz toll. 

Oft ist Geflügel ja sehr trocken, wenn man bei der Temperatur und der Garzeit zu doll auf den Putz gehauen hat. 50 Minuten bei 200 Grad passen gut. Falls Ihr mit Kerntemperatur arbeitet, solltet Ihr am Knochen 82 Grad haben, dann fällt das Fleisch perfekt vom Knochen runter, ist saftig, aber nicht mehr “blutig”. 
Mit der Knoblauchmayonnaise ist es soßenmäßig gut begleitet.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
Print Friendly, PDF & Email

5 Kommentare

  • Tolles Rezept! Hand aufs Herz: bei über 5 Millionen Klicks müsste doch auch mal ein neuer Herd drin sein. Dann hört das dauerhafte Gesinge deiner weiblichen Fans bestimmt auf?. Bist der Beste!

    • dankeschön, das habe ich heute morgen gerade noch gedacht, dass der herd echt mal neu kann, oder zumindest ein ofen. das problem ist die ungeklärte situation mit unserem vermieter, der uns hier eigentlich raus haben will und der herd gehört zur wohnung. deswegen macht man dann nix und am ende sind wieder zwei jahre rum, in denen man das problem schon nicht mehr haben müsste. du hast recht!

    • die klicks bringen übrigens KEIN geld, weil ich werbefrei arbeite. darüber kann ich mich nur rein ideell freuen, merke das aber nicht im portemonnaie

  • Tipp: Stelle den ollen Vermieterherd doch in den Keller und bei Auszug kannst du ihn ja wieder anschließen.

    • der keller ist so feucht, da schimmelt alles weg. wir hatten da acht jahr die küche des vermieters stehen, da ist die so in einem zusammengebrochen, als man sie schief angeschaut hat, weil sie so verfault war

Schreibe einen Kommentar zu Joerg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert