Steak aus der Kugel – Die russischen Momente im Leben

Am letzten Samstag war ich wieder in meinem Russensupermarkt einkaufen und in der Fleischtheke ist es deutlich deftiger, als wenn im Supermarkt durch die Reihen mit abgepacktem Fleisch geht. Alles liegt frisch in der Auslage und in Größen die auch für 6 Personen taugen. Ich hatte irgendwie Lust auf Rind zum Kurzbraten und habe gefragt, was man so empfehlen würde. Der Chef kam dann mit der Idee ich solle Rinderkugel nehmen. Das kenne ich vor allem als Schmorfleisch, weil da eine Sehne drin ist, die recht hart ist, wenn man nicht ordentlich schneidet. Der Chef sagte aber, ist sich keine Probläääm, schneide ich ihnen weg. Plötzlich stand ich dann da mit 1,3 Kilo Rinderkugel als Steak geschnitten. 

Zutaten:
Rindfleisch aus der Kugel
Butter für die Pfanne
Salz
Pfeffer
Chiliflocken
Grünkraut
Hollandaise:
3 Eigelb
30 Gramm Butter
150 Milliliter Weißwein trocken
Salz
Pfeffer

Das Fleisch wird nur zwei Minuten pro Seite gebraten, also fange ich mit der Soße an. Butter schmelzen auf dem Wasserbad. Also einen Topf mit Wasser erhitzen bis der Wasserdampf die Butter in der Schüssel darüber schmilzt.

3 Eigelb trennen

Wenn die Butter geschmolzen ist, kommen die anderen Zutaten hinzu.

Ich hatte nur nen Blindmacher von Mutti, dem die Kohlensäure abhanden gekommen ist. Ein schöner Weißwein aus dem Eichenfass, wäre auch ne Maßnahme. 150 Milliliter davon abmessen. 

Eigelb in die Schüssel mit der geschmolzenen Butter geben

Mit dem Schneebesen rühren

Den trockenen Weißwein gleich hinterher kippen. 

Salz und Pfeffer und immer weiter rühren, Herd auf kleine Flamme runter reduzieren, damit die Soße nicht vor dem Fleisch fertig ist. 

Grillpfanne volle Pulle auf der größten Platte erhitzen. 

Rippen mit Butter bestreichen.

Pfanne heiß werden lassen. 

Die Soße immer tapfer rühren

Die Steaks zwei Minuten pro Seite braten. Die Kugel ist übrigens das obere Stück der Wade. Darüber hatte mir mein Kochvorbild Stefan Neumann vom Panoramahotel Marienturm in Rudolstadt schon mal berichtet, dass für günstiges Steakfleisch oft die Kugel genommen wird, weil die nicht so eine lange Faser hat und dass die Kunst im Schnitt liegt. 

Petersilie hacken

Soße immer tapfer weiter mit dem Schneebesen schlagen. 

Das passt übrigens auch gut zu Spargel. 

Fleisch nach zwei Minuten umdrehen und auch die andere Seite zwei Minuten braten. Die Soße abstellen, wenn sie merklich andickt. 

Ich habe noch eine Tomate und eine Orange “dekorativ” geschnitten. Das ist quasi meine Tellerblondine. Hat keine Funktion, sieht aber gut aus. Obwohl, beides schmeckte auch gut dazu.

Salz und Pfeffer auf das Fleisch geben. 

Fleisch auf den Soßenspiegel legen. 

Orangenscheibe und gehackte Petersilie darüber verstreuen

Für die Tomate ist auch noch Platz. Genau meine Welt, denn ich bin hinterher noch laufen gegangen und habe dazu einen Salat gemacht, den ich Euch später zeige. 

Bei mir gab es das Steak mit Chiliflocken, statt schwarzem Pfeffer. Meine Frau meinte, dass das echt lecker ist. Von der Konsistenz ist das natürlich kein Filetsteak, aber ungefähr mit Hüftsteak mitspielen. Festeres Fleisch, aber sehr lecker und gut zu beißen, darauf kommt es bei Rind ja an. Es wirkt  nicht wie ein Stück Schmorfleisch, das aus Versehen in der Pfanne gelandet ist und kostet halt nur 8 Euro pro Kilo. 

So ne leckere Soße hollandaise lasse ich mir natürlich auch nicht entgehen, während Frau Glatzkoch das Fehlen von Kartoffeln, oder Reis bemängelte, wegen des Sättigungsgrades, während ich froh war, nichts schweres im Magen zu haben. Bei mir ist das so ein Automatismus von alleine bewusster zu essen, wenn ich laufen gehe. Dafür zahlt man beim Laufen nämlich immer direkt, wenn man sich am Abend vorher einen zu viel über den Durst gegönnt, tagsüber zu viel geraucht, oder eben falsch gegessen hat.

Mir ist schon klar, dass das kein Sportleressen im klassischen Sinne ist, aber es geht mir um die Verhältnismäßigkeit zwischen Genuss und Bewegung. Ich fange nicht mit irgendeinem Spökenkram wie low carb an und frage mich hinterher nicht den ganzen Tag, ob da irgendwas drin ist, was ich nun wieder nicht essen darf. Einfach weniger von allem und dem Körper abends immer neue Aufgaben stellen. Ich muss nix gewinnen, nur noch 50 Jahre halten.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Evelyne Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert