Kartoffelfrikadellen nach Zigeunerart.
Willkommen in der Rubrik alte weiße Männer kochen diskriminierende Soßen und retten mindestens einem Schwein, oder Rind das Leben, weil es vegetarische Kartoffelfrikadellen gibt. Den Namen habe ich übernommen, damit schmücken sich Vegetarier*innen ja gerne mal aus nostalgischen Gründen, auch wenn das Gericht nur wenige Ähnlichkeiten aufweist. Für eine Frikadelle bräuchte man mehr Biss in Form von Möhren, Haferflocken, Linsen, Kidneybohnen, aber sei es drum.
Jedes Kind braucht einen Namen, also nennen wir die Kartoffeltaler einfach mal Kartoffelfrikadellen, mit ohne Fleisch.
Zutaten:
1,5 Kilo neue Kartoffeln festkochend
2 Esslöffel Salz für das Kochwasser
2 rote Zwiebeln
2 Esslöffel Mehl
1 Teelöffel Salz für den Teig
Pfeffer / Chiliflocken
Petersilie
Rapsöl
Soße:
3 Paprika
1 Gemüsezwiebel
Lorbeerblatt
Wacholderbeeren
2 Peperoni
3 Knoblauchzehen
2 Esslöffel Zucker
50 Milliliter Essig
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
800 Milliliter Gemüsebrühe
100 Milliliter Tomatenmark
Die Kartoffeln sind solche Angeberkartoffeln, die aus Umweltgründen nach der Ernte nicht gewaschen werden. Deswegen habe ich sie vor dem Kochen schon oberflächlich mit dem Stahlschwamm vom schlimmsten Sand befreit.
Salz ins Kochwasser geben, dann aufkochen lassen und wenn das Wasser kocht, 18 bis 20 Minuten köcheln lassen, bis die Schale sich wellt.
Köcheln lassen
Wenn die Uhr klingelt abkippen
Damit man die Schale gleich von der heißen Kartoffel abziehen kann, lege ich die Kartoffeln in kaltes Wasser und ziehe die Schale direkt im Wasser ab.
So lassen sich die Kartoffeln schnell pellen und sind noch mehr als lauwarm, wenn es zu Presse geht.
Kartoffeln durch die Presse drücken
Das wird feiner als mit dem Kartoffelstampfer.
Salzen
Eine Prise Muskatnuss
Petersilie.
Rote Zwiebeln abziehen
Zwiebeln zerkleinern.
2 Esslöffel Mehl. Wenn Ihr beim Kneten, oder Formen der Frikadellen das Gefühl habt, der Teig wäre zu feucht, einfach noch nachmehlen.
Teig verkneten
Den Teig sofort verarbeiten, sonst feuchtet der ruckzuck wieder durch.
Rapsöl einen halben Daumen hoch, in der Pfanne erhitzen
Frikadellen ausformen
Flach drücken
Die Kartoffelfrikadellen sind vegan, komplett ohne Ei.
Wenn das Öl heiß ist, kommen die Kartoffelfrikadellen in die Pfanne. Nicht zu heiß arbeiten, damit sie außen nicht verbrennen und innen noch roh sind.
Die Soße könnt Ihr auch schon vorher machen, aber bei mir war es zeitlich halt gerade so.
Jetzt im Herbst ist eine tolle Zeit für Paprika und die kann man gar nicht oft genug verwenden, weil sie viel Vitamin C enthalten.
Paprika zerkleinern
Kartoffelfrikadellen nach 4 Minuten umdrehen und ebenso vier Minuten von der anderen Seite braten. Den Backofen auf 80 Grad erwärmen, damit die Frikadellen warm bleiben, wenn die nächste Ladung in der Pfanne ist.
Zwiebel abziehen und in Ringe schneiden.
Öl im Wok erhitzen. Könnte auch ein Topf sein
Zwiebel anschwitzen
Peperoni
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Die erste Ladung kommt auf dem Backblech in den Ofen
Zerkleinerte Paprika in den Wok geben
Herd läuft volle Pulle
Knoblauch häuten, grob zerkleinern
Ab in den Wok damit.
Nächste Ladung Kartoffelfrikadellen für den Ofen. Eine Pfanne hatte ich noch.
2 Esslöffel Zucker in den Wok
Einen Teelöffel Salz
Auf dem Ofenblech wird es voll
100 Milliliter Tomatenmark anrösten
Tomatenmark soll braun werden
Gemüsebrühe
Wenn ein bisschen einkochen lassen
Wenn die Soße zu dick ist, noch mit Wasser verdünnen. Geschmacklich kann die das ab.
Nun noch Rotweinessig zur Soße gießen
Die Kartoffelfrikadellen sind fertig
Soßenspiegel auf den Teller füllen
Kartoffelfrikadelle mit Petersilie dekorieren. Das ist mal super lecker. Tolle Soße mit Kraft und ein bisschen Dampf und viel Substanz. Die Kartoffelfrikadellen, sind eher Kartoffeltaler, geschmacklich toll, knusprig von außen, sehr zart von innen. Sehr würzig mit Zwiebeln, Salz und dezenter Schärfe.
Außergewöhnlich gut für einen Werktag, aber von nix kommt nix, deswegen wunderbar von Montag bis Sonntag. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Kartoffeln ins kalte Wasser vorm Schälen ist mal ne Idee, da hätte ich auch mal draufgekommen müssen, hab mir jahrelang die Finger verbrannt. Bei uns hier läuft dieses Gericht unter dem Namen Kartoffelnudeln, länglich geformt, und nach dem Braten kalorienarm mit gebräunte Butter übergossen. Oft als Beilage zu Sauerkraut.
das ist natürlich total kalorienarm mit der butter. muss ich auch mal ausprobieren 😉