Bratwurst als Currywurst

Ich schimpfe ja oft darüber, dass in der ehemaligen DDR immer noch so rumpelig auf überschwappenden Tellern, ohne Blick für die Optik und das Gericht serviert und noch schlimmer fotografiert wird. Was man dort aber richtig gut kann, sind zum Beispiel Thüringer Bratwürste. Die sind aus rohem Brät gemacht und schmecken richtig gut, wenn man sonst nur die gebrühte Ware aus dem Westen kennt. Ich habe letztens mal zwei Packungen beim Sonderpostenmarkt “Preisgewitter” um die Ecke bekommen, aber ich könnte die auch jede Woche aus Bayern mitbringen, weil genau gegenüber von meinem Hotel eine Filiale der Fleischereikette ist. Durch die ganze Beschulerei von Zuhause, muss ich meinen Kindern nun auch in der Woche öfter ein schnelles Mittagessen machen. Da wähle ich dann natürlich Gerichte, bei denen ich weiß, dass ich darüber nicht diskutieren muss. Bei Bratwurst und Currysoße meckert jedenfalls keiner. Brat- als Curry, wäre eine typische Imbissbestellung in meiner alten Heimat Bremen. Der Thüringer regt sich darüber genau so auf, wie der Berliner vor dem Bildschirm. Dann könnt Ihr ja für meine Kinder kochen.

Zutaten:

1 Kilo Thüringer Bratwürste
100 Milliliter Tomatenmark
1 Prise Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
400 Milliliter Brühe (anklicken)
2 x Esslöffel Zuckerrübensirup
50 Milliliter Essig (Balsamico)
nach Geschmack Currypulver selbst gemacht (anklicken)
1 rote Zwiebel (wird roh gestreut)

Spitzkohlsalat mit Paprika und Kümmel (anklicken)

Die Bratwürste kommen in meine gute 32 cm deep fry Pfanne von DiePfanne.com. Ich brate die bei mittlerer Temperatur, weil bei Bratwurst mein Brandmelder ziemlich schnell anschlägt.

Wenden im drei Minuten Takt, Deckel ist gut gegen Fettspritzer.

Dezentes Braun und leichtes Aufplatzen ist erwünscht.

Ich finde die sehen so gut aus

Nun kommen die Bratwürste aus der Pfanne.

Bratwürste in mundgerechte Scheiben schneiden.

Die Bratwurstscheiben wieder in die Pfanne geben und den Herd auf Vollgas stellen.

Da soll nichts schwarz werden, aber ein bisschen Farbe darf alles noch annehmen und da kommen jetzt noch mehr Zutaten in die Pfanne.

Tomatenmark

Alles vermischen

2 Esslöffel Zuckerrübensirup. Ich nehme auch gerne meine selbst gemachten Marmeladen, aber bei meinen vier Kindern hat es sich eingebürgert, dass immer eines von denen ausruft, dass das jetzt gerade die falsche Marmelade wäre, je nachdem ob ich Mirabellenmus, Pflaumenmus, Banane, Erdbeer, Aprikosen- oder Apfelmarmelade verwende. Deswegen nehme ich jetzt Zuckerrübensirup, dann kann keiner seine Essenverweigerung auf den Geschmack der Soße schieben. Das verstehen nur Eltern. Da könnte auch die Wurst falsch geschnitten sein, dass man die jetzt wieder nicht essen kann.

Rübensirup und Tomatenmark

Süße braucht Säure als Gegengewicht, die holen wir uns in Form von Essig. Das ist Balsamico, aber Rotweinessig, oder Branntweinessig wären auch o.k.

Selbst gemachte Brühe

Die soll zusammen mit den anderen Zutaten aufkochen.

Chiliflocken

Selbst gemachtes Currypulver

Alles vermischen und die Soße ein bisschen einkochen lassen.

Die Soße soll nicht zu dünn sein, aber auch nicht wie Sirup fließen.

Eine rote Zwiebel zerkleinern. Wenn man die frisch über den Teller streut, gibt das noch ein bisschen pikante Frische.

Meine Brühe hatte schon ganz gut Salz und die Bratwürste geben auch Salz an die Soße ab, deswegen habe ich nun nur noch eine Prise Salz zum Abschmecken gebraucht.

Serviert wird in einer kleine Schale.

Mit Currypulver nachschärfen

Frische rote Zwiebel

Ich mag frischen knackigen Salat und diesen Spitzkohlsalat habe ich extra dazu komponiert. Der Kümmel im Salat korrespondiert schön mit dem Kümmel in der Bratwurst. Ich mag das, wenn Dinge irgendwie zusammenpassen, auch wenn man das nicht auf den ersten Blick erkennt. Im Mund merkt mach es dann.

Da hat jeder schon mal schlechter Mittag gegessen. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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