Rumänisches Lauchgemüse

Rumänisches Lauchgemüse ist noch so ein Knaller aus dem Kochbuch “Köstlichkeiten schnell gezaubert”, von 1976 aus dem Tumus Verlag. Damit werde ich Euch noch ein bisschen nerven. Da ist wirklich toll, weil es eine Zeitreise in die Siebziger ist, weil die Rezepte einfach und gut und vor allem lecker sind. Ich habe an manchen Stellen auch etwas dazu gedichtet, wie Butter statt Margarine, Peperoni, und frischem Knoblauch statt Granulat. Bei jedem Rezept steht auch immer dabei wie lange es dauert. Das ist mir ja meistens egal, aber ich habe gesehen, dass ich nach guten 30 Minuten mit Beilage fertig war und es dann an den Tisch gehen konnte.

Zutaten für 4 Personen:

3 Stangen Porree / Lauch
500 Gramm Zucchini
1 Gemüsezwiebel 300 Gramm
1 Peperoni
40 Gramm Butter
1 Teelöffel Salz
nach Geschmack Chiliflocken
1 Prise Muskatnuss
2 Esslöffel Tomatenmark
1 Knoblauchzehe
2 Gewürzgurken
400 Milliliter Brühe (anklicken)

Beilage:

750 Gramm Kartoffeln
50 Milliliter Olivenöl
1 Teelöffel Salz
Pfeffer

Man muss sich echt wundern. 1976 war Rumänien nicht wirklich chic und im Trend, sondern am Ende des Ostblocks, mit dem netten Herrn Ceaucescu als Diktator, einem launigen Geheimdienst, der die eigene Bevölkerung dezimiert hat und so arm, dass dort außer Maisgrieß nicht viel auf dem Tisch stand. Wie man in der Zeit auf die Idee kommt, ein Gericht nach Rumänien zu benennen, finde ich echt ziemlich bunt. Zu der Zeit gab es kein Internet und wenn man es nicht in der Zeitung, oder einem Buch las, dann hat es das quasi nicht gegeben. Zu der Zeit war Rumänien einfach mal sehr weit weg.

Lauch abziehen und in größere Stücke schneiden.

Butter in der Pfanne erhitzen

Herd läuft volle Pulle, Lauch in die Pfanne geben.

Zucchini längs halbieren und in der Dicke vierteln

Zucchini kommt auch in die Pfanne.

1 Peperoni

Zwiebel zerkleinern

Zwiebel kommt ebenfalls in die Pfanne.

Tomatenmark

Knoblauchzehe hacken

Knoblauch kommt in die Pfanne

Brühe. Ich würde heute Gemüsebrühe nehmen, wenn ich schon vegetarisch kochen könnte. Das Rezept sagt Fleischbrühe. Ich habe eine vom Rind genommen, aber Gemüsebrühe ist auch o.k.

Salz, Chiliflocken, Muskatnuss.

Ihr seht, der Lauch und die Zucchini haben schon ein bisschen Farbe bekommen.

Zwei saure Gurken zerkleinern.

Die kommen auch noch schnell in die Pfanne.

Jetzt Deckel auf die Pfanne legen

Auf die kleinste Herdplatte umziehen und 20 Minuten bei kleiner Flamme schmoren lassen

Ich weiß, in Rumänien wäre die passende Beilage Polenta, aber ich wollte meine Kinder auch am Essen teilhaben lassen, also habe ich die sichere Karte gespielt, Kartoffeln.

Kartoffeln in Würfeln schneiden mit Olivenöl in der Pfanne braten und alle 5 Minuten werden. Pfanne muss anfangs knallheiß sein und dann immer weiter reduzieren, damit sie braun werden, aber nicht anbrennen.

Petersilie hacken

Kartoffeln sind auch fertig, wenn der Lauch bereit ist.

Die Kartoffeln erst jetzt mit Salz und Pfeffer würzen, dann werden sie nich lappig.

Hier kommt der geschmorte Lauch, in einer schönen würzigen Soße. Das Ganze wird noch mit Petersilie bestreut.

Kartoffeln dazu legen. Das ist echt ein sehr leckeres Gericht. Wie gesagt, man sollte sich überlegen Gemüsebrühe zu verwenden, damit man das vegetarisch nennen kann und dazu passt auch sehr gut ein Steak.

Eine schöne Mischung aus Säure, Schärfe, mit pikanten Untertönen, Gemüse mit einer angenehmen Konsistenz und knusprigen Kartoffeln.

Sowas gefällt mir sehr gut und das ist auch für abends in der Woche, statt Fertigfutter, Bringdienst, oder Brotzeit. Solche Kostbarkeiten sind in den Buch und davon koche ich noch ein paar nach. Vielleicht machen Euch die Ergebnisse auch so gut, wie mir.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Köstlichkeiten schnell gezaubert, von 1976 aus dem Tumus Verlag

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6 Kommentare

  • kochaddict

    Scheint nen interessantes Kochbuch zu sein…ist mir auch schon mehrfach in Büchern aus den 70/80ern aufgefallen, dass dort viel mit Margarine statt Butter gekocht wurde..vermutlich wars einfach zu teuer.

    • ja, das ist das interessante, was etwas über die versorgungslage sagt. auch beim gemüse. die haben nur dosenpilze und eigentlich nix mit hefe. die schien damals auch unter strafe verboten zu sein, oder zu schwer für die hausfrau.

  • Silvia

    Hallo, Jörg! Ich verfolge Deinen Blog seit fast 2 Jahren. Ich komme ursprünglich aus Rumänien. 1976 waren meine Eltern noch Studenten in der Universität. Wie die das erzählen, waren die 70‘er die bessere Zeit des Kommunismus. Damals hatten die alles was man brauchte .Ende der 80‘ger war schlechter, das habe ich als damals Kleinkind noch in Errinerung.
    Dieses Rezept hat meine Oma gekocht, allerdings mit Polenta und war immer lecker. Manchmal hatte das noch getrocknete Pflaumen dazu. Das muss ich bestimmt kochen. Habe ich es bisher nie selbst gekocht. Danke für die Idee !

    • hallo silvia, vielen lieben dank für deine wortmeldung. ich war 2008 und 2016 in rumänien und fand es beide male ganz toll und habe in dem abstand von 8 jahren auch die fortschritte gesehen, die seit dem eu beitritt gemacht wurden. ich würde da jederzeit wieder hinfahren und träume immer noch davon bis ans schwarze meer zu fahren. Mir gefällt die landschaft super und ich habe da nur nette menschen getroffen, ob es die polizei war, oder im hotel. ich mag es dort sehr. polenta habe ich als beilage schon geahnt, aber damit werde ich bei meinen kindern nichts. ich brauche immer einen joker, für die denen sonst nichts schmeckt. da sind solche kartoffeln, der sichere pass, wie beim fussball.

  • Klaus Dieter Weikam

    Hallo Joerg,

    heute gabs’ das Lauchgemüse. (Die Worte meiner Frau:”Mach mal was ohne Fleisch.”)
    Ich hatte noch Gemüsebrühe aus Rosenkohlblättern und Sellerieresten. Hat zwar etwas Eigengeschmack,
    kam aber gut.
    Meine Beste hat beim ersten Bissen natürlich ein Stück Pepperoni erwischt. “Das hat aber Bums”.
    War sehr lecker, gibts morgen nochmal.

    Gruß
    KD

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