Brot mit Bärlauchmolke
Am Anfang war das Feuer. Nee, stimmt gar nicht, sondern am Anfang habe ich Bärlauch gepflückt. Daraus habe ich dann Bärlauchpaste gemacht und damit wurde dann Bärlauchbutter aus Sahne gerührt. Bei der Butterherstellung ist dann Molke übrig geblieben, bei der es echt zu schade gewesen, die einfach so wegzukippen. Deswegen habe ich damit ein Brot gebacken, damit man möglichst viel Nutzen aus der ganzen Aktion ziehen kann. Ich lese ja immer wieder die Fragen, warum man sich irgendwas antun sollte und welchen Nutzen das hat, sich nicht irgendwas zu kaufen, sondern dafür mal den Allerwertesten zu bewegen. Ich kann hier aber nur die Vielfältigkeit zeigen und dass es sich für mich subjektiv immer lohnt. Den Geschmacksunterschied zu Kaufprodukten müsst Ihr selbst ermitteln. Sowas kann man sowieso nirgendwo kaufen.
Zutaten:
400 Gramm Mehl 500
400 Gramm Mehl 00
1 Beute Trockenhefe 7 Gramm, entsprechend 21 Gramm Frischhefe (1/2 Würfel)
400 Milliliter Bärlauchmolke (anklicken)
100 Milliliter Wasser
1 Teelöffel Salz
Optional Backpapier
Mehl abwiegen. Ich hatte das gerade so im Regal stehen, dass es 400 Gramm 00 Mehl und 40 Gramm 500 er Weizenmehl waren. Wenn Ihr 800 Gramm sortenreines Weizenmehl nehmt, ist es auch o.k. 550, oder 405, oder was der Schrank gerade hergibt. Alles ist schlechter, als kein selbst gebackenes Brot
Molke die beim Rühren der Bärlauchbutter angefallen ist.
100 Milliliter Wasser, weil das sonst zu trocken würde
Salz und einen kleine Tüte Trockenhefe
10 Minuten kneten
Sehr cool, der Brotteig hat die Farbe von Weißkohl
Teig eine Stunde ruhen lassen
Dann ein Brett bemehlen
Teig auf das Brett schlagen
Teig lang ausziehen
Das ist jetzt wichtig für das Volumen. Teig genau 10 mal falten
Immer halbieren und zusammenlegen, einmal von links und einmal von rechts.
Wieder ziehen und wieder falten und so weiter und sofort, bis Ihr bei zehn angekommen seid.
Dann habt Ihr so eine schöne Teigkugel die nur auch optisch wie ein Weißkohl aussieht
Das Backpapier kommt in meinen Emailletopf, damit man das Brot nach dem Backen leichter aus dem Topf bekommt. Klappt übrigens super.
Die Hände anfeuchten und den Brotteig an der Oberfläche glätten
Das Brot in den Topf, oder eine Backform stellen.
30 Minuten aufgehen lassen
Eine Backform, oder eine Schüssel mit Wasser, circa daumenhoch befüllen.
So ist das Brot nach 30 Minuten aufgegangen. Das Brot in den kalten Ofen stellen und dann auf 250 Grad Umluft erhitzen. Der Deckel ist auf dem Topf. Nach 20 Minuten im Ofen, dreht Ihr die Temperatur auf 220 Grad runter. Und jetzt aufpassen, nach insgesamt 40 Minuten im Ofen wird der Deckel vom Topf genommen und noch einmal 15 bis 20 Minuten offen gebacken.
Hier ist es wichtig, ordentlich zu lesen und zu verstehen. 40 Minuten abgedeckt bei zwei verschiedenen Temperaturen backen und dann zum Ende noch einmal 15 -20 Minuten offen im Topf backen.
So kommt das Brot aus dem Ofen
Dank des Papiers, löst es sich mühelos aus dem Topf
Das passt perfekt zur Bärlauchbutter, die auch der Ausgangspunkt für dieses Brot ist.
Ich habe es gleich heiß aufgeschnitten, weil alle wissen wollten, wie es schmeckt.
Kalt lässt es sich natürlich noch feiner schneiden, aber ich kenne auch kein Brot, dass kalt besser schmeckt, als gerade frisch aus dem Ofen.
Daran möchte man sich echt sattessen
Als erstes wird es natürlich mit der Bärlauchbutter getestet. Das ist wirklich traumhaft. Knusprige Kruste, zarte Krume, dazu der cremige Aufstrich mit Salz und Bärlauch und Sahne. Ist keine große Kunst, aber so wertvoll, weil es sonst kaum jemand macht.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.
Die “Molke” ist eigentlich eine sehr fettarme Milch (weil ungesäuert) und lässt sich damit näherungsweise ersetzen, zumindest zum Ausprobieren.
Das Rezept sollte auch ganz gut für mit Buttermilch passen. Kenne ich aus Irland, hmmmm.
das interessante ist halt der geschmack, weil da der geschmack der bärlauchpaste drin ist
Liest sich sehr lecker. Mal sehen. Aber was passiert mit der Schüssel Wasser? Das Brot wird doch im Topf gebacken.
der deckel ist am ende ab und dann hast du immer noch die schwaden im ofen. später ist es dann verdunstet
Das Wasser bzw. Wasserdampf im Backrohr braucht man, damit das Brot eine braune Kruste bekommt.
Danke Joerg für das tolle Rezept.
bitte gerne. viel spaß beim nachbacken
Ich wollte eigentlich nur wissen wann das Wasser in den Ofen kommt. Den wenn der Deckel zu ist nutzt es m.E. nicht viel. Und ist wahrscheinlich nach 40 min schon verdampft wenn dann der Deckel runter kommt. Ich nehme jetzt einfach mal an, daß es in Ofen kommt nachdem der Deckel ab ist.
ich habe das wasser die ganze zeit im ofen stehen. es ist nicht verdampft wenn der deckel ab ist. Die Luftfeuchtigkeit solltest Du nicht unterschätzen
Fangen die ersten 20 Minuten denn gleich ab reinstellen in den kalten Ofen an zu zählen? Oder erst wenn der mit Brot drin auf Höchsttemperatur gekommen ist?
meiner ist nach 20 minuten noch gar nicht fertig mit Vorheizen….?
Die 20 Minuten fangen beim kalten Ofen an. Du kannst nicht viel verkehrt machen, notfalls ein paar Minuten länger drinlassen, wenn Dein Ofen gefühlt zu lahm ist.