Soljanka mit selbst eingelegten Salzgurken
Meine Familie ist gerade im Urlaub und deswegen spiele ich ein bisschen mehr in der Küche rum, weil ich auf keinen Rücksicht nehmen muss. Sonntag hatte ich abends noch Hunger und wollte nicht viel Zirkus machen. Ich hatte mich gerade noch über meine selbst eingelegten Salzgurken gefreut und mir überlegt, wie man die gut verwenden als echten Mehrwert empfinden könnte? Da fiel mir spontan Soljanka ein, diese leckere säuerlich scharfe Restesuppe aus der Ukraine, die man in Deutschland vor allem aus und in der DDR kennt. Wenn man die vor Westdeutschen erwähnt, gibt es auch nach über 30 Jahren immer noch genug, die so tun als wenn sie noch nie davon gehört hätten. Das sind aber auch die gleichen bescheuklappten Sprallos die jedes Mal die Jägerschnitzeldiskussion lostreten.
Zutaten:
150 Gramm Bierwurst
1 Peperoni
1 Zwiebel
Rapsöl
100 Gramm Salami
100 Gramm gekochter Schinken
3 Paprika
2 Knoblauchzehen
100 Milliliter Tomatenmark
1,6 Liter Brühe (anklicken)
5 Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter
Liebstöckel
1 Esslöffel Dill
Salz
Pfeffer
5 eingelegte Gurken (anklicken)
400 Milliliter Gurkenwasser
30 Milliliter Essig
200 Gramm saure Sahne
1 Zitrone
Bierwurst zerkleinern, Peperoni zerkleinern, Zwiebl zerkleinern. Rapsöl im Wok erhitzen, oder einen Topf nehmen
Salami schneiden
Immer rein in den Wok
gekochter Schinken
Paprika entkernen
Paprika zerkleinern
Knoblauchzehen abziehen
Knoblauch in den Wok pressen
Tomatenmark
Brühe selbst gemacht
Aufkochen lassen
Lorbeerblätter und Wacholderbeeren
Immer weiter aufkochen lassen
Liebstöckel schadet auch nie, wenn man schon welchen vorrätig hat.
Das sind meine Salzgurken
Salzgurken schneiden
Erst längs
Dann würfeln
Ab in den Wok damit
Die Flüssigkeit der Gurken ist ein toller Geschmacksbringer. Davon nehme ich 400 Milliliter
Einen Esslöffel Dill
10 Minuten köcheln lassen
Einen Schuss Essig für den leicht säuerlichen Geschmack
Abschmecken, ob Euch Salz und Pfeffer reichen und noch einmal 10 Minuten mit Deckel schmoren lassen.
Schon fertig
Stilecht mit einem Schlag saure Sahne und einer Scheibe Zitrone servieren und noch ein bisschen frisches Grünkraut einstreuen.
Ich mag Soljanka sehr gerne und bevorzuge sie mit ein bisschen Schärfe im Abgang. Bei der Einlage ist man relativ frei. Paprika und saure Gurken gehören wegen der Grundausrichtung schon hinein, aber ob man Bratenreste, oder Wurst nimmt, unterliegt der künstlerischen Freiheit und der Vorratslage, weil es schließlich eine Restsuppe ist.
Boah ist die gut
Mein Livehack für dieses Rezept ist die Möglichkeit der Vorratshaltung. Wenn man so wie ich gerade alleine ist, kann man das was man nicht sofort isst, gleich heiß in Schraubgläser umfüllen und zudrehen. Dann zieht das Glas ein Vakuum und man kann die Soljanka irgendwann später erneut essen und spart dann noch viel Zeit. Richtig einkochen kann man es auch, wenn man die Gläser noch für 30 Minuten bei 130 Grad in den Ofen stellt. Danach hält sich der Inhalt immer ein Jahr, oder bis zur nächsten Eiszeit.
Das waren zwei Gläser, eines habe ich gleich meinem Nachbarn Enrico gegeben, dann muss er einmal weniger selbst kochen. Das andere habe ich hier noch stehen und wenn ich es vorher nicht selbst esse, nehme ich es meinen Kollegen nach Bayern mit. Soljanka ist sehr zu empfehlen und die selbst eingelegten Salzgurken machen darin auch einen echt guten Job.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.