Rotweinfrikadellen vom Rind

Rinderhack aus ziemlich ordentlicher Haltungsform (3) und dann auch noch 30 % reduziert wegen ablaufender Haltbarkeit, klang für mich nach einem ordentlichen Plan, um ein solides Abendessen in der Woche zu kochen. Mir sind im Moment die guten Einkaufsmöglichkeiten ein bisschen abhanden gekommen. Das Preisgewitter hat seit Juni geschlossen und der Umzug und Wiedereröffnung spätestens im September zieht sich hin. Mein Gemüsemann ist auch von jetzt auf gleich verschwunden, wie sein zweiter Standort, bei dem ich auch gekauft habe und rüber nach Marzahn zum Juby Markt, oder dem Mix Markt ist in der Woche wegen diverser Straßenbaustellen, fast ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen bin ich außer der Reihe mal bei Netto gewesen, was eher selten vorkommt.

Zutaten:

800 Gramm Rinderhack, Haltungsform 3, oder besser
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer aus der Mühle
200 Gramm Paniermehl
2 Eier
1 Esslöffel Senf (anklicken)
Petersilie
1 Zwiebel 150 Gramm
100 Milliliter Wasser
50 Milliliter Rapsöl zum Anbraten

Soße:

1 Gemüsezwiebel 500 – 600 Gramm
2 Esslöffel Mehl
700 Milliliter Brühe (anklicken)
200 Milliliter Rotwein trocken
3 Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
Salz
1 Prise Chiliflocken

Fleisch in eine Schüssel geben, um es zu kneten

Salz

Pfeffer

Paniermehl abwiegen und in die Schüssel geben

Damit macht man den Fleischteig geschmeidig

Senf

Petersilie hacken

Zwei Eier aufschlagen

Eine Zwiebel abziehen

Zwiebel zerkleinern

Zwiebel in die Schüssel geben

Wasser

Wasser kommt ebenfalls in die Schüssel

Alles verkneten

Jetzt können wir die Frikadellen formen. Generell tut man gut daran, wenn man sich eine Schale Wasser hinstellt und die Hände immer nass macht, bevor man Fleisch aus der Schüssel holt und Frikadellen formt.

Die Frikadellen sollen möglichst die gleiche Grö´ße bekommen.

Hier sind die Frikadellen schon geformt.

Rapsöl in der Pfanne bei Vollgas erhitzen

Fleisch 4 Minuten pro Seite braten. Die Temperatur muss so sein, dass die Frikadellen beim Wenden eine schöne Farbe haben, aber nicht zu dunkel sind. Ich reduziere die Hitze von Vollgas auf Halbgas, wenn das Fleisch in die Pfanne kommt.

Eine Gemüsezwiebel abziehen

Gemüsezwiebel zerkleinern

Nach vier Minuten werden die Frikadellen gewendet

Das ist der Farbton den ich meinte. Nicht blass wie bei Mutti und nicht verbrannt wie bei klein Doofie, der m/w/d in Facebookforen nicht müde wird zu betonen, dass sie genau so verbrannt sein sollten und nur so schmecken, assistiert von einer Rotte Spezialisten, die auch nicht rehbraun können.

Nach insgesamt acht Minuten kommen die Frikadellen aus der Pfanne. Die sind innen noch deutlich medium und nicht verzehrbereit. Den Rest Gargrad erledigen wir noch schonend beim Schmoren. Jetzt kommen die Frikadellen erstmal aus der Pfanne.

Zwiebeln bei Vollgas anbraten

Nach fünf Minuten 2 Esslöffel Mehl in die Pfanne geben

Herd läuft immer noch Vollgas

Wacholderbeeren und Lorbeerblatt

Zwiebeln und Mehl werden jetzt deutlich braun

200 Milliliter trockenen Rotwein

Rotwein in die Pfanne gießen

Röstaromen von der Pfanne ablösen und mit dem Mehl einkochen lassen

Wenn das Mehl fest wird und klebrig wir die Brühe in die Pfanne gegossen

Immer schluckweise, bis das Mehl wieder dickflüssig wird und die Flüssigkeit abbindet.

Dann nachgießen

Wenn die komplette Brühe in der Pfanne ist, einmal aufkochen lassen, dann zieht sie Soße sofort sichtbar an.

Wenn die Soße zu dünn wäre, zieht sie Flüssigkeit aus dem Fleisch und macht die Frikadellen innen trocken, deswegen soll die Soße nicht dünn sein.

Mit Geschmack ist es auch so, wenn die Soße nicht schmeckt, zieht sie Geschmack aus den Frikadellen, deswegen würze ich jetzt mit Chiliflocken und nur wenig Salz, weil die Soße noch einkocht und dann nicht versalzen sein soll

Wenn die Konsistenz der Soße gut ist, kommen die Frikadellen in die Pfanne und werden mit Deckel bei kleinster Temperatur, auf der kleinsten Platte einfach gar gezogen und leicht simmernd geschmort. Das könnte man stundenlang machen, ohne dass irgendwas Schlimmes damit passieren würde.

Deswegen haben wir unendlich Zeit für die Beilagen, wenn wir die noch nicht parallel gemacht haben. Aber alles ab 15 Minuten in der Flüssigkeit würde reichen, um die Frikadellen gesichert durchgegart zu servieren.

Die Frikadellen werden sehr zart und sehr saftig und lecker.

Dazu gibt es grüne Bohnen in Sahne à la Paul Bocuse

Geschwitzten Sellerie

Kartoffelpüree mit Kartoffelwasser

Die Bilder sind aus den jeweiligen Einzelbeiträgen für die Beilagen. Die kann man schließlich immer brauchen.

Jetzt wird serviert

Beilagen auf dem Teller anrichten

Dann kommt die Frikadelle in Rotweinsoße.

Die Frikadellen sind wie angekündigt sehr zart, schmecken würzig und rund. Die Kombination mit den Beilagen ist sehr stimmig.

Einer der seltenen Anlässe in der Familie, wenn jeder etwas isst und keiner lamentiert, wegen Fleisch, oder weil man vom ganzen Tisch nichts essen kann. Ganz im Gegenteil, jeder nimmt noch einmal nach.

Ich wünsche viel Spaß´ beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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