Panelle mit Oliventapenade

Ich habe immer keinen Bock auf Zutaten, die ich nicht zuhause habe und dabei habe ich echt einen großen Fundus. Panelle werden traditionell mit Kichererbsenmehl hergestellt. Ich kann jetzt gerade nicht wahrheitsgemäß sagen, ob ich Kichererbsenmehl habe, oder nicht. Auf jeden Fall habe ich es nicht in meinen Beständen finden können. Daraufhin habe ich dann geschaut, womit man Kichererbsenmehl ersetzen kann. Taraaaa, Kichererbsenmehl kann man mit Weizenmehl ersetzen, muss dann aber berechnen, dass Kichererbsenmehl das Wasser anders aufnimmt. 75 Gramm Kichererbsenmehl werden durch 100 Gramm Weizenmehl ersetzt. Panelle sind ein traditionelles Gericht aus Sizilien, also ein Gericht armer Leute. Weil die Menschen dort lange keine Backöfen hatten, sondern viel in Öl auf einer Herdplatte ausgebacken haben, wird dieser Brotersatz auch in öl ausgebacken und nicht im Ofen. Ohne das Netz zu bemühen behaupte ich, dass Panelle eine Verniedlichsform von Pane (Brot) ist und es sich somit um kleine Brote handelt. Erfahrungsgemäß schmeckt sowas immer bodenständig und gut. Die grobe Idee habe ich in der slowly Veggie Zeitschrift gefunden, aber die waren halt gleich wieder bei der komplizierten Mehlsorte, wo es auch einfacher gegangen wäre.

Zutaten für die doppelte Menge bei 6 Personen am Tisch:

600 Gramm Weizenmehl
1,2 Liter Wasser
1 Teelöffel Salz
Pfeffer
1 Liter Rapsöl
Petersilie
Backpapier

Tapenade:

1 Glas Oliven schwarz, 135 Gramm ohne Stein
60 Gramm Kapern
1 Esslöffel Thymian
2 Esslöffel Petersilie
60 Milliliter Olivenöl
schwarzer Pfeffer

Die Oliventapenade ist die Begleitung zu den Panelle. Eine Würzpaste, die bei Kindern eher auf Skepsis stößt. Die soll man auch schon einen Tag vorher machen und dann im Kühlschrank lagern. Kann man machen, aber ich würde es nicht davon abhängig machen. Die Paste schmeckt von der ersten Sekunde. Lustiges Begebenheit. Wenn man gar nicht so genau erzählt was es ist, schmeckt das auch Kindern und die schaufeln es mit den fertigen, knusprigen Panelle richtig rein und loben es überschwänglich.

Kapern

Kapern und Oliven in einen Mixbecher geben

Thymian

Frisch wäre auch gut, aber habe ich leider nicht

Petersilie hacken

Olivenöl

Die Zutaten sollen mit einem Pürierstab zerkleinert und gleichzeitig vermischt werden. Ich nehme meinen ESGE Zauberstab.

Schriiiiiiiiiiing

Schon fertig

Ein bisschen Petersiliendeko schadet nie, um Frische zu dokumentieren

Jetzt kümmern wir uns um den Teig. Ich muss zugeben, dass ich das Gericht erstmal verstehen musste. Im Prinzip ist es sowas wie Polenta, aber eben aus feineren Zutaten, ohne die Körnung und deftiger gebacken.

Mehl abwiegen

Wasser abmessen

Petersilie schon mal zur Seite stellen.

Wasser in einen relativ kleinen Topf gießen

Salz einstreuen

Pfeffer

Wasser erhitzen und während die Temperatur steigt, das Mehl einstreuen.

Ich nehme meinen Esge Zauberstab mit dem Knethaken, man könnte auch einen Handrührer verwenden

Schriiiiiiiiiiiiiiiiiing

Das Mehl verbindet sich mit dem Wasser und in dem Maße wie das Wasser heißer wird, wird die Masse immer dicker.

Wenn der Teig so fest ist, einmal geblubbt hat und sich gut vom Rand löst, ist er fertig

Gehackte Petersilie einstreuen und untermischen

Verrühren

Die Masse reicht für zwei Backbleche mit Backpapier ausgelegt und dünn bestrichen, oder für ein Backblech dicker bestrichen. Beides geht und dafür bestimmt Ihr, ob Ihr lieber dünne, oder dicken Panelle essen wollt.

Teig auf das Blech geben

Verstreichen

Der Teig soll dann erstmal abkühlen und ein bisschen durchtrocknen.

Minimum zwei Stunden später kommt dann der Teig aus dem Blech und wir bearbeiten ihn weiter.

Rand begradigen und Teig in Dreiecke schneiden. Die kann man dann mit einem flachen Pfannenwender, oder einem glatten und scharfen Messer vom Backpapier abheben.

Rapsöl in der Pfanne erhitzen

Das Öl soll am Holzlöffel sprudeln

Ich backe die Panelle in zwei Durchgängen aus. Deswegen kann man sie vorbereiten und einmal vorbacken und vor dem Servieren erneut knusprig ausbacken

Die Panelle kommen wieder aus dem Öl, wenn sie an der Oberfläche braun werden, aber noch viel Platz zum nachbräunen haben

So kommen nach und nach alle Teigdreiecke ins Öl

Ich habe keine Uhr gestellt einfach immer auf den Bräunungsgrad achten. Die Panelle sollen schwimmend ausbacken. Nicht am Öl sparen, das nervt später beim Resultat

Nach und nach füllt sich mein Holzbrett mit den vorgebackenen Panellen. Ich rätsel gerade dass Panelle schon die Mehrzahl ist und sich nicht wie im Italienischen üblich zu Panelli verwandelt? Nö, Panelle würde ich sagen.

Vor dem Servieren noch einmal in 170 Grad heißes Öl tauchen. Immer nur ein paar gleichzeitig, um die Öltemperatur nicht so heftig zu senken. Dann kocht es nur und bräunt nicht richtig.

Das ist eine schöne Farbe und eine knusprige Oberfläche.

Im Sieb abtropfen lassen und kurz bei 80 Grad im Ofen zwischenlagern

Das werden pro Gang zwei bis drei Minuten sein.

Hier sind Panelle mit Oliventapenade

Die Panelle sind sensationell knusprig und würzig und lecker. Mit der Oliventapenade ein Traum. Die Kinder haben die so inhaliert und in den höchsten Tönen gelobt, genau wie die Tapenade, die dazu toll schmeckt.

Alle haben gemutmaßt was das wohl sein könnte. Kartoffeltaschen, oder sowas. Ich hatte die Lacher auf meiner Seite, als ich gesagt habe dass es nur mit Wasser verkleidetes Mehl in viel Öl gebacken wäre.

Das soll man gar nicht glauben, was man daran für Geschmack bekommen kann.

Ein echter Geheimtipp, den die Familie immer wieder einfordern wird.

Macht Euch beliebt mit einfachen Zutaten und serviert dazu irgendwas mit Gemüse. Ein Salat ist dazu gut und ich hatte noch Spitzpaprika mit Linsenvinaigrette und anderes Gemüsegedöns, das ich Euch auch noch zeigen werde.

Das Essen war jedenfalls so geil, dass ich es am Sonntag gekocht habe, bevor ich nach Bayern zur Arbeit gefahren bin und bei meiner Rückkehr am Mittwoch, haben sie immer noch davon gesprochen. Mehr geht nicht!

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • peter eitel

    Hihi, hörthört;.. “Tapenade”.
    Du Schlingel weißt doch genau, dass für ne amtliche Tapenade noch eine Zutat fehlt.
    Hat was mit deinem persönlichen Kulinarik – F-wort zu tun und schwimmt im Meer.
    Rede dich nicht raus, du hättest das nicht lagernd. Hab dir mal ein Gläschen dieser
    salzigen Dingelchen ( gruselgrusel) geschickt.
    Oder hat das womöglich jemand aus deiner Familie in deiner Abwesenheit heimlich auf
    ne Pizza getan????
    Da oben anner Waterant wird das eh herausfordernd für dich. Bist ja praktisch umzingelt von gepulten Krabben, geräucherter Makrele und irgendwann werden die
    Kiddies auch mal lecker Fischbrötchen ins Haus schleppen.
    Das wird noch hart……

    • Das habe ich schlauerweise aus der Vegetarierzeitung, die sind dann immer ohne Sardellen und natürlich weiß ich, dass die einem sonst so nen ollen Fisch untermogeln. Deswegen würde ich das unterwegs niemals essen.

      • peter eitel

        jaja, schon klar, dass das auch ohne fischlein super scheckt . keine frage.
        aber ich wage mal zu prophezeien, dass es dir irgendwann so geht wie mit dem früher gehassten gemüse, das du jetzt ja auch gerne magst.
        irgendwann kriegst du was feines, bei dem dir genauso wie du es bei der olivenpaste und den kindern verschwiegen hast, woraus die besteht….
        es mundet dir köstlich und: voila: parole: leute esst mehr fisch!!

        • nein, das wird niemals passieren. kann gar nicht, weil ich fisch an sich so ekelig finde. kann ich nicht anschauen, nicht anfassen und auch nicht essen.

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