Votzi kebap – Tepsi Kebap vegan

Niemand braucht Fleisch, wenn er dieses Gericht essen kann. Lustigerweise merkt man gar nicht, dass keines dabei ist, weil es so fleischig ist. Den launigen Rezepttitel verdankt Ihr zum Teil meinem Freund Chris, der gerade aus Berlin zu Besuch war. Eigentlich nennt es sich Tepsi Kebap, weil es auf einem Tablett im Ofen gegart wird. Ich habe gesagt, es wäre Fotzi Kebap, weil es ohne Fleisch ist inkl. Benennung der entsprechenden Klientel und er meinte dann, es soll mit V geschrieben werden, wie viele vegane und vegetarische Gerichte. Meine Frau war wie immer in ihrer “gespielten”, an Evelyn Hamann erinnernden Empörung am Abendbrottisch, dafür verantwortlich dass die Geschichte durch ihre feministisch- geisteswissenschaftliche Reaktion erst richtig lustig wurde. Das Gericht hat jedenfalls seinen Namen weg und es schmeckt so gut, dass sie mich damit jetzt regelmäßig “belästigen” werden, dass ich es unbedingt wieder kochen soll.

Zutaten:

75 Gramm Veggie Hack
400 Milliliter kochendes Wasser
1 Teelöffel Salz
1 Gemüsezwiebel
1/2 Teelöffel Kreuzkümmel
1/2 Teelöffel Koriander
2 Esslöffel Paprikamark
3 Esslöffel Tomatenmark
1 Prise Chiliflocken
1 Esslöffel Oregano
1 Esslöffel Majoran
1 Esslöffel Rosmarin
2 Knoblauchzehen

Auflage:

2 rote Zwiebeln
250 Gramm Minitomaten
1 Paprikaschote
6 mittelscharfe Peperoni

Beilagen:

Fladenbrot (anklicken)
Zaziki (anklicken)
Spitzkohlsalat mit milden Pfefferschoten (anklicken)
Ofenreis mit Tomaten, Feta und Zwiebeln (anklicken)

Das Fladenbrot backe ich zuerst weil der Teig Ruhezeiten hat und die Backtemperatur höher ist, als die Gartemperatur des Votzi Kebaps. Das Veggiehack ist der Kracher. Erbsenprotein und Jackfruit. Ich habe noch nie so fleischiges Nichtfleisch verarbeitet. Das sage ich jedes Jahr einmal und das liegt daran, dass es dabei offensichtliche Fortschritte gibt, dass fleischlose Fleischgerichte immer echter rüberkommen.

Ich fülle das “Hack” in eine größere Schale und koche 400 Milliliter Wasser

Eine Gemüsezwiebel abziehen

Zwiebel zerkleinern

Kochendes Wasser zum Veggiehack gießen.

Manchmal muss man ewig warten bis irgendwas quellt, hier ist das Veggiehack bereits nach zwei Minuten bereit für die weitere Verarbeitung

Kurz einwirken lassen

Salz

Chiliflocken

Oregano

Majoran und Rosmarin

Kreuzkümmel

Koriander, quasi die Seife gegen den Achselschweiß

Geschmack satt bis zu dieser Stelle

Tomatenmark

Paprikamark. Ich habe mildes genommen, aber scharfes wäre auch geil, wenn die Besatzung am Tisch dazu passt.

Paprikamark ist eher herb und gibt einen tollen Geschmack in Kombination mit dem Tomatenmark.

Alles vermischen

Zwei Knoblauchzehen reinpressen

Zwiebelstücke

Alles vermengen

Veggiehack gute daumendick in einer Ofenform verteilen

Eine Paprikaschote dünn zerlegen

Hackfleisch rautenförmig einschneiden

Da kann der Saft in die Rillen fließen

Minitomaten und Paprika auf die Veggiehackmasse legen

Rote Zwiebeln und Peperoni, noch einen Schuss Olivenöl drüber geben und dann bei 150 Grad für 40 Minuten in den Ofen stellen.

Hier kommt das Votzi-Kebap schon wieder zurück aus dem Ofen

Na klar, das sieht super aus und es ist tatsächlich verrückt, was das für ein schönes Mundgefühl macht und wie fleischig das rüberkommt. Meine Frau hat gemeint, wir würden sie verarschen und das wäre gar nicht ohne Fleisch. Ich schwöre! Bis zu den Beilagen ist es vegan, danach nur noch vegetarisch.

Dazu gibt es Reis mit Feta und Tomaten, sehr lecker, Rezept folgt.

Frisches, selbst gebackenes Fladenbrot und frisches Zaziki aus Joghurt, niemals aus Quark

Das Kuhleben ist länger mit Votzi Kebap, in Anlehnung an die Weisheit, dass das Leben zu kurz wäre für schlechten Wein, schlechten Sex, Deine Mutter und andere Dinge nach Wahl.

Das ist jedenfalls ganz großartig und Du willst das auch, schon immer. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. Ein Gericht mit absoluten Leibgerichtsqualitäten.

Print Friendly, PDF & Email

12 Kommentare

  • peter

    Geiles Gericht, geiler Name.

  • AnneD

    Nur 75 gramm?
    Das ergibt diese Menge?
    Ist das Hack von Rossmann?
    Gruß AnneD

  • Heidrun Simkovics

    Ich würde es prinzipiell gerne mal ausprobieren. Habe mich auch auf der dm Homepage informiert- Leider ist das Produkt alles andere als regional. Das Erbsenprotein aus Kanada, die Jackfruit wird in Indien angebaut. Schreibt dm selbst. Die Rezepte finde ich insgesamt toll, es soll also keine Kritik sein, sondern nur eine Zusatzinfo für Leute, denen das vielleicht wichtig ist.

    • Vielen lieben Dank, man lässt sich da schnell von “bio” blenden. Auf der anderen Seite müssen sie in Kanada und Indien auch was zu tun haben und vielleicht ist es besser, als wenn da stattdessen ein Rind stünde? Aber schon krass, wie weit sowas einfaches durch die Gegend gefahren wird.

    • Dirk H

      Hallo Glatzkoch,

      musste das Veggiehack gleich mal ausprobieren. Wasser dazu und ruckzuck fertig. Schmeckt sogar roh und der Biss ist erstaunlich angenehm.

      Mich hat nur der Geschmack und Geruch noch irritiert. Es war irgendwie ein “gesunder” Geschmack. Habe es in eine Tomatensauce gemischt aber nicht extra angebraten. Mache ich beim nächsten Mal.

      Hat das Veggiehack bei dir durch die Röstaromen noch Aroma gewonnen?

      Danke für die Inspiration!

      Grüße Dirk H

      • Ich habe es nicht angebraten, sondern wie beim Tepsi Kebap mit Fleisch im Ofen zubereitet. Bitte gerne für die Inspiration. Das ist meine ehrenwerteste Aufgabe.

    • Bianca Illgen

      Guter Einwand 👍🏻
      Hast du mal das Sonnenblumenhack von dm probiert? Das nehmen wir gerne. Dieses Gericht habe ich noch nicht ausprobiert aber werde es ganz sicher noch nachholen. Dann aber eher mit den Sonnenblumen 🌻

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert