Antipasti für die kalte Jahreszeit

Antipasti sind eines meiner bevorzugten Gerichte. Das sind viele kleine einzelne Komponenten, die man als Vorspeise serviert. Wie der Name schon verrät, ist das eine italienische Erfindung. Eigentlich stehen die für Sommer, Sonne und Urlaubsgefühl im Süden. Damit kann ich aber gerade nicht dienen, nur mit Wintersonnenwende, Weihnachten und Kälte. Meine Mission war deswegen, das gute Gefühl von Sommer geschmacklich mit dem Winter zu vereinen. Deswegen kommt hier jetzt mein winterlicher Antipastiteller, auch als ausgefallene Vorspeise zu Weihnachten hervorragend geeignet. 
Zutaten:
Solche Rezepte zu entwickeln ist so ähnlich wie Aufsätze in der Schule zu schreiben. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an EInleitung, Hauptteil und Fazit? Ich fange bei sowas bei Null an und überlege mir, was ich mit dem Winter und der Weihnachtszeit verbinde und dann probiere ich fröhlich drauflos, ob Euch das am Ende auch noch schmecken könnte. Natürlich sind das dann nicht alltägliche Kombinationen und ich weiß schon beim Schreiben, dass da wieder traditionell veranlagte Menschen vor dem Rechner sitzen und sich kaum vorstellen können, dass man das in solchen Kombinationen machen kann, dass es einen geschmacklichen Mehrwert ergibt. 

Weihnachten ist für mich auf jeden Fall Orange und Zimt und diese Zutaten sind deswegen auch mein roter Faden durch die verschiedenen Rezepte. Bei der Zubereitung habt Ihr Zeit, denn man muss nicht alles an einem Tag herstellen. Alle Gemüsesorten, die ich Euch hier zeige vertragen es, wenn Ihr sie im Kühlschrank lagert, oder bei der Kälte auch draußen auf der Fensterbank, oder auf dem Balkon. Sowas ist für mich immer wichtig, weil mein Kühlschrank immer zu klein für das ist, was ich für einen Haushalt mit sechs Personen benötige. Paprika (anklicken)

Ich benutze sowohl meinen Ofen, als auch den Herd. Auf dem Herd brauchen die Paprika am längsten, deswegen zeige ich sie auch als erstes. 

Parallel dazu könntet Ihr auch die Tomaten im Ofen vom Wasser befreien. 

Tomaten werden sowieso immer kritisch beäugt, wenn sie nicht aus dem eigenen Garten kommen und im Winter noch mehr. Durch das Reduzieren schmecken sie aber das ganze Jahr und wenn dann noch Zeit, Liebe und Gewürz dazu kommen, dann verfliegt die Skepsis auch schnell wieder. Mit Zimt und Orange werden die wenigsten bislang Tomaten gegessen haben, aber ich verspreche Euch, dass Ihr das weiter erzählen werdet. 

Die Bohnen müssen nur fünf Minuten kochen, bevor sie später noch mal in die Pfanne wandern. Da ist die Barbecuesoße der Zeitfresser. Ich hatte die aber schon fertig stehen, weil ich sie vorher schon für andere Gerichte gekocht hatte. Das zahlt sich das dann wieder aus. Bohnen anklicken. Wer die ganze Platte komplett vegetarisch haben möchte, lässt den Bacon einfach weg. Würde ich selbst auch so machen, aber wollte auf der anderen Seite halt mal Bohnen mit Bacon zeigen. 
Die Champignons mit Orange und Zimt (anklicken) rütteln ein wenig an eingefahrenen Geschmacksmuster von Mitteleuropäern. Meine Erfahrung nachdem ich mir in den letzten Jahren so viel selbst erkocht habt ist, dass man immer ordentlich mit Salz und Pfeffer arbeiten muss, dann geht ALLES was Gemüse ist.  Ein gescheiter Garpunkt pro Gemüsesorte gehört natürlich auch dazu.

Die Zucchini mit Orange und Zimt (anklicken) gehen am schnellsten, die kann man deswegen am Ende zubereiten, oder à la minute, oder auch schon ein paar Tage vorher. Das merkt am Ende niemand und deswegen ist so eine Vorspeisenzusammenstellung total praktisch und erledigt sich quasi nebenbei.
Ich finde dass das eine total schöne Vorspeise im Winter ist und ich könnte mich davon auch ernähren, wenn es dazu ordentlich frisches Weißbrot gäbe. 

Ich weiß, dass das eine Herausforderung an Eure Geschmacksnerven ist, aber nur auf dem Papier. 
Wenn man das auf dem Teller vor sich stehen hat und die ersten Gabeln probiert hat, dann verschwinden eventuelle Bedenken ruckzuck und Ihr denkt danach nie wieder darüber nach, weil es einfach so gehört. Jetzt kann Weihnachten kommen, oder jeder andere Anlass bei unter 15 Grad Außentemperatur.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
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