Hallo Freunde der frischen Küche, das ist mein Referenzbeitrag zum Thema Hotdog. Der darf auf keinen Fall in meinem Blog fehlen. Das Einzige was hier nicht frisch gemacht wurde, ist die Wurst. Wer das im Gegensatz zu mir auch noch kann, der hat die Nase vorne! Hotdogs sind totaler Kult und es gibt wegen der Herkunft die gleichen Streitereien wie bei der Currywurst, bei der es zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet hin- und hergeht, wo sie erfunden wurden und wo es die besten Hotdogs gibt. Der Erfindungsort des Hotdogs soll jedenfalls in Frankfurt, oder in Coburg sein und das Rezept wurde dann von einem Migranten mit in die USA genommen und trat von dort seinen Siegeszug um die Welt an.
Wie alles was populär ist, kann man so ein Produkt in gut, oder in grottenschlecht bekommen und mir geht dieses Chemiepappe zeigen und abfeiern total auf den Geist. “Voll geil, wir haben Hotdogs selbst gemacht” ist meistens nur, ich habe die Bockwurst selbst in warmes Wasser gelegt und der Rest sind 30292348023 Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Ich habe schon einen Hotdogsalat (anklicken) im Blog, aber da funktionieren die Soßen nicht für einen Hotdog auf die Hand, da man dort mit einer anderen Viskosität arbeiten muss, weil ein Salatblatt zu umschmeicheln erfordert eine andere Soße, als ein Hotdog aus dem nicht alles gleich rauslaufen soll. Deswegen hier noch einmal die Version auf die Faust, mit Auslaufschutz.
Am schlimmsten finde ich diesen Hype um die dusseligen Ikea Hotdogs. Die sind im nix Besonderes sein, kaum zu übertreffen. Den Schrott noch für irgendwelche armen Gäste für die nächste Party zu kaufen und dort zu servieren, ist echt ein unfreundlicher Akt. Zutatenliste lesen und sich selbst fragen, ob man das als Zeichen der Wertschätzung empfinden würde. Ein Hammer wäre mal, den Leuten zu zeigen was sie noch nicht kennen, nämlich wie das frisch schmeckt! Dafür habt Ihr ja mich.
Zutaten:
Bockwürste möglichst hochwertig, von mir aus auch vegetarisch
Hotdog Buns (Brötchen) (anklicken)
Senf (anklicken)
Ketchup (anklicken)
Dänische Remoulade (anklicken)
dänischer Gurkensalat (anklicken)
Röstzwiebeln selbst gemacht. (anklicken)
Bedingt durch die Zeit die ein Teig ruhen und gehen muss, sollte man mit den Buns genannten
Brötchen für Hotdogs anfangen. Den Teig kann man auch schon einen Tag vorher machen und dann im Kühlschrank lagern. Alles vermeiden, was die ganze Aktion in Arbeit ausarten lässt. Dann macht man so nebenbei und in Etappen.
Aus Gründen der Frische, würde ich die
Buns aber erst an dem Tag backen, wenn ich die Hotdogs servieren möchte.
Nun kommen die verschiedenen Soßen dran, die zu einem stilechten Hotdog gehören. Senf und Ketchup kommen ja öfter mal vor, aber
dänische Remoulade eigentlich nur bei Hotdogs und fragwürdigen Hamburgern. Vor der
dänischen Remoulade hatte ich immer Bammel, aber die ist auch total einfach, wenn man sie dann mal gemacht hat.
Wie man sieht, ist auch die kinderleicht zu machen.
Das ist eine sehr interessante Erfahrung, wie die
dänische Remoulade frisch gemacht schmeckt, weil höchstwahrscheinlich 99 % aller Menschen vor den Bildschirmen nur die Plastikvariante kennen, die so furzend aus der Tube kommt.
Beim Ketchup ist man relativ frei und da habe ich über 20 verschiedene Rezepte mit allen Früchten, die bei drei nicht wieder auf dem Baum sind, aber hier kommt ein klassisches Rezept zum
Ketchup einkochen.
Senf darf bei einem Hotdog auch nicht fehlen.
Das macht einen riesigen Unterschied in Sachen Frische, ob man den aus dem Glas zaubert, oder eben schnell selbst macht. So explodiert der Hotdog vor Frische fast im Mund.
Die
Buns sind die eigentliche Achillesferse bei dem Rezept, weil mein Ofen nur Unterhitze hat und ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich mit der Farbe der Backwaren deswegen nie ganz glücklich bin. Ich habe lege mir die Würste als Maß auf die Arbeitsfläche, damit ich weiß wie lang die
Buns ungefähr sein müssen.
Das Rezept für die
Buns hier HIER
Stunden später geht es dann zum Bauen der Hotdogs.
Mit dänischer Remoulade bestreichen
Bockwurst in den Bun legen.
Dänischen Gurkensalat darauf drapieren.
Eventuell eine Serviette unterlegen, damit man das Paket am Ende besser greifen kann.
Ketchup und Senf aus den Portionierflaschen an den Rändern des Hotdogbuns verteilen.
Röstzwiebeln darüber streuen.
Schon kann es losgehen und ich verspreche Euch eine echte Delikatesse, wie Ihr sie vorher noch nie in Eurem Leben probiert habt. Es ist wirklich total irre, wie das schmeckt, wenn die ganzen Soßen ohne Benzoesäure, Xantan und 97 verschiedene Sorten Zucker gemacht wurden. Dann ist da diese Mischung aus eingekochtem Geschmack, in Kombination mit frischen Zutaten. Da platzen einem fast die Geschmacksnerven und man hofft, nie satt zu werden und immer noch einen Hotdog nachnehmen zu können.
Auch hier bewahrheitet sich wieder mal die alte glatzkochsche Weisheit, dass es kaum ein Essen gibt, das in der Zubereitung länger dauert als irgendwas, was beim Kaufen als fast Food läuft. Das liegt daran, dass man relativ viele Einzelkomponenten herstellen muss, ABER Ihr solltet dann in den Moment einfach mehr davon herstellen, als Ihr für den Moment braucht. Bis auf die Brötchen und die Remoulade muss auch nichts vom gleichen Tag sein, also fällt der Aufwand bei Euch nicht so ins Gewicht, als wenn ich das an einem Tag durchkoche.
Meine Kinder sind auf die Brötchen total scharf und essen die rund um die Uhr, wenn es welche gibt. Man kann sie auch einfrieren und hat dann immer welche, wenn man sie braucht. Ketchup und Senf kann man einkochen, oder im Kühlschrank lagern, die Remoulade kann man kurzfristig noch mit anderen Gerichten essen, wie Schnitzel, oder auch zu Fisch. Die Arbeit ist nicht für die Tonne und es macht einfach Spaß, wenn man weiß, wie man hinterher belohnt wird. Falls Ihr Kinder habt, stellt sie mit an den Herd. Die wissen ja auch schon mit drei wie Hotdogs aus Pappe schmecken und erkennen den Unterschied.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Jetzt bin ich ja ein klein wenig enttäuscht. Die Wurst hättest Du sicher auch noch selber herstellen können. Zumindest eine Variante, die möglichst nah ran kommt, selbst ohne jede Form von Darm. Ich habe mal Bratwurst (genauer gesagt: Currywurst) selber gemacht, mit Hausmitteln und ohne Darm. Das geht. Das Fleischbrät noch etwas feiner und mit etwas Pökelsalz röten, und schon hat man doch Bockwurstbrät. Natürlich könnte der Einwurf kommen, dass das mit dem Räuchern schwierig wird. Stimmt. Aber meine Bratwurst hatte auch ohne Räuchern ein angenehmes Raucharoma. Bei Bedarf kann ich dir das mal raussuchen. 😉
dich zu enttäuschen ist ja keine große kunst. klingt gut, aber ich habe nix tolleres als meinen esge zauberstab mit 250 watt. meinste das reicht? pökelsalz habe ich, daran scheitert es nicht. und dann brühen für die form? das sind diese denksperren, weil man denkt, geht eben nicht ohne ausrüstung und räucherkammer und hastenichtgesehen
Wenn das das einzige Hackwerkzeug ist, was Du hast (außer Messer) wird es schwierig. Ein kräftiger Blender/Mixer wäre auch eine Idee. Da gibt es doch einen mit beheizbarem Mixbecher, eingebauter Waage und Dämpfaufsatz … Keine Angst, ich nehme das böse T-Wort nicht in den Mund. 😉
Ehrlich gesagt würde ich es mit meinem ESGE-Zauberstab nicht probieren, er müsste ganz schön arbeiten. Aber wenn man die Mengen etwas runter rechnet und jedes "Würstchen" einzeln produziert, könnte es ja fast was werden. Wenn Du ihm denn etwas Eis zutrauen möchtest.
Die Fleischmischung kannst Du hier (http://rundumgenuss.de/5479/eitv-no-19-currywurstburger/) nachlesen. Wichtig für den Rauchgeschmack wäre die Variante mit geräucherter Schweinebacke. Ich habe die Masse nach dem Cuttern in einer Plastedose gegart. Man könnte auch Portionsmengen in Frischhaltefolie wie einen langen Bonbon eindrehen. Immerhin wird die Masse nicht gekocht, sondern zieht bei 75-80°C. Das hält die Folie locker aus. Und das Endprodukt hat Würstchenform. Evtl. kannst Du die Masse durch eine Spritztüte auch portionsweise direkt ins heiße Wasser geben. Sowas habe ich neulich bei der Herstellung von darmfreien Bratwürsten im Fernsehen gesehen. Nur laugt dann ggf. die Masse etwas aus.