Ente á L’orange

Meine Ente zu Weihnachten. Ich bin vor Weihnachten zu Metro gefahren, weil ich da für vernünftiges Geld, deutlich besseres Fleisch als im Supermarkt bekomme. Ich entscheide sowas spontan, was es zu essen gibt. Pläne zu machen, hilft ja auch niemandem, wenn man vorher nicht weiß, ob man die Zutaten überhaupt bekommt. Da ich erst einen Tag vor Weihnachten zur Ankunft meiner Schwiegermutter, klassisch gegarte Rouladen, auf einem Gemüsebett gemacht hatte, wollte ich das am Heiligabend nicht schon wieder vorsetzen. Deswegen habe ich die Ente stattdessen á l’orange gemacht.

Zutaten für vier Personen

2 Barbarie Enten je 1,5 Kilo
6 Orangen
Honig
Salz
Pfeffer
Brandy
Speisestärke
Zimt
La Ratte Kartoffeln aka Drillinge
Rotkohl selbst gemacht

Mein Anspruch an mein Essen ist, vor allem meiner Familie eine Freude zu machen. Wenn mir die Ente zu teuer geworden wäre, hätte ich irgendwas anderes gemacht. Durch die Vogelgrippe sind aber scheinbar jede Menge Geflügelbestellungen storniert worden und deswegen kosteten die frischen französischen Barbarieenten pro Stück unter 5 Euro. Da musste ich nicht lange überlegen. 

Eine Ente á l’orange hat Ihren Namen daher, weil ganz viele Kirschen mitgekocht werden. Nicht?

Sorry, noch einmal von vorne. Die Ente á l’orange heißt so, weil sie mit Orangen geschmort wird und weil auch die Soße sehr orangig ist. Hier habe ich Euch, für das Foto ganz schnell die Haut einer Orange, mit dem Keramikmesser abgeschnitten. Dabei muss man möglichst nah unter der Schale bleiben, aber seht selbst. Die erste Orange ist Euer Probestück. Das was an Fruchtfleisch an der Schale hängen bleibt, presse ich später einfach über der Ente aus.

Die geschälte Orange in Scheiben schneiden.

Ich hatte sechs Orangen, also gut zu tun.

Wenn die Orangen geschält sind und in Scheiben geschnitten, dann kümmern wir uns um die Würzung der Enten.

Enten mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Ente mit Honig bepinseln

Die Enten mit Orangenscheiben belegen

Bevor das Fleisch in den Ofen kommt, noch ein wenig Zimt darüber verteilen.  Ich habe den Ofen vorgeheizt. Stufe 1, also 100 Grad, Niedrigtemperatur Verfahren. Ihr könnt so ca 4 bis 5 Stunden rechnen, bis die Ente durch ist.

Die Enten habe ich alle dreißig Minuten umgedreht. Nach 1,5 Stunden habe ich das ausgetretene Fett und die Orangen eingesammelt und in einen separaten Kochtopf umgefüllt.

Das wird die Basis für eine leckere Soße.

Die Enten langweilen sich derweil bei 100 Grad im Ofen

Hier habe ich ein Glas Brühe, die ich ganz frisch aus Schweineschwänzen gekocht habe. Das Glas war gerade nach dem Einkochen abgekühlt, deswegen hatte ich noch nicht einmal das Glas abgespült. Frischer geht nicht. Das kippen wir in die Soße, sprich zu den Orangenscheiben und dem Fett, das die Ente im Ofen abgegeben hat.

Hier ein Blick in den Topf, in dem die leckere Honig-Orangen Soße köchelt.

Einen Esslöffel Speisestärke mit warmem Wasser auflösen und Stück für Stück in den Soßentopf einkochen. Da die Soße noch ein paar Stunden Zeit hat, reicht das erst einmal, um die Soße vorher zu binden. Da wir dei Soße sowieso vor dem Servieren noch einmal abschmecken, widmen wir uns der finalen Abstimmung dann, wenn wir sie wirklich brauchen.

Auf kleinster Flamme, die Soße eine weitere Stunde köcheln.

Die Soße durch ein Sieb abkippen und mit einem Kochlöffel durch das Sieb rühren. Darunter muss natürlich eine Schüssel zum Auffangen stehen, sonst wäre es schade um die Zeit.

Nach vier Stunden sind die Enten total zart und das Fleisch fällt so von den Knochen. Nun kümmern wir uns schnell um die Beilagen.

Die Drillinge (kleine Kartoffeln mit dünner Schale) habe ich 20 Minuten in Salzwasser gekocht und dann abkühlen lassen. Nun werden sie in Schmalz geschwenkt und wenn Euch noch Geschmack fehlt, mit Meersalz nachgesalzen.

Das Rezept für selbst gemachten Rotkohl, findet Ihr hier unter dem farblich unterlegten Wort Rotkohl
 

Das ist zwar keine Knusperente, was die Haut betrifft, aber mir ging es vor allem, um das zarte Fleisch.

Ich habe hier extra für Euch angeschnitten und fotografiert, damit Ihr sehen könnt, wie zart das Fleisch ist.

Die Soße habe ich noch einmal kurz aufgekocht und einen Schuss Brandy dazu gegeben. Dann mit dem Pürierstab aufschäumen und die Welt ist schön. Die Soße kann alles, außer ungerade Brüche rechnen. Die schmeckt total intensiv nach Honig, Orange und Zimt.

Soßenspiegel auf dem Teller ausbringen. Nein ich war beim Auffüllen nicht besoffen, sondern in die Lücken kommen die Kartoffeln und der Rotkohl

Die halbe Ente auf den Soßenspiegel legen.

Kartoffeln und Rotkohl dazu geben.

So geht Weihnachten! Das kann man natürlich in der kalten Jahreszeit, auch bei jedem anderen passenden Anlass machen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Respekt. Sieht sehr lecker aus und für den Preis natürlich unschlagbar. Auch die Bilder der neuen Kamera sind gut. Ich werde auch noch mal was mit Ente machen.

  • war auch lecker, aber das ist eine konzession an meinen blog. da muss ich mich manchmal ganz schön verbiegen, nur damit da klassiker rein kommen, die ich eigentlich gar nicht freiwillig essen würde. hinterher stellt sich dann nur raus, dass es doch ganz lecker war. ich habe echt schon zu oft bei schlecht kochenden müttern, omas, tanten und restaurants gegessen und dementsprechend eine menge aufzuarbeiten

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