Schweinerücken Minnesota

Essen mit Geschichte, aus dem Ärmel geschüttelt. Das ist ein klassisches Beispiel wie bei mir Gerichte entstehen können. Ich war gerade in der Küche, als auf Radio eins die Todesnachricht von Prince kam. Ich habe weder für Michael Jackson, noch für Whitney Houston und schon gar nicht für David Bowie meinen Essensplan geändert, aber Prince das war für mich eine ganz andere Hausnummer, denn das war der Soundtrack meiner Jugend und ich fand ihn irgendwie echter und authentischer als die meisten anderen Künstler. Ich habe mir vorher noch nie Gedanken über die Küche in Minnesota gemacht, deswegen musste ich mich da kurz einlesen. Die Essenz ist, dass es dort traditionell viel Reis als Beilage gibt, dass die Nähe zu Kanada zu einer Art Fusionküche mit der in Minnesota führt und dass es, wie im Rest der USA auch deutlich mehr gibt, als Hotdogs und Burger und die lokale Küche immer davon abhängt, woher die Einwanderer stammten, die in der Gegend die Küche geprägt haben. In Minnesota gab es eine große Zahl schwedischer Einwanderer. Da ich nichts mit Fisch esse, kann ich die leider nicht in mein Rezept einbeziehen, aber mir ist natürlich trotzdem etwas dazu eingefallen.

Zutaten für 4 Personen:


1 Kilo Schweinerücken
Salz
Pfeffer
Butter
Reis
Gurkensalat (anklicken)
Ketchup Mineapolis (anklicken)
Honeyons – Röstzwiebeln mit Honig

Ich habe für alle Fälle immer einen Strang Fleisch im Kühlschrank, den ich innerhalb einer Woche verbrauche. In diesem Fall ist es ein Schweinerücken. Es könnte auch ein Schweinenacken sein, eine Putenbrust, oder ein Stück vom Rind. Schweinerücken ist ein guter Kompromiss, weil er preislich so ist, dass sich den jeder leisten kann und die Fleischqualität ist so, dass man damit sowohl kurzbraten, aber auch grillen, oder schmoren kann. 

Großes Reisouting. Ich habe normal Basmatireis im Schrank, aber mit einem Beutel komme ich ein Jahr hin, weil es zwar Gerichte gibt, die Reis als Beilage verlangen, aber so richtig scharf ist darauf bei mir zuhause niemand. Noch schlimmer, dieses Jahr habe ich scheinbar vergessen welchen zu kaufen. Zumindest habe ich so schnell keinen in den ganzen Schubladen gefunden. Ich war so am Arsch, dass ich irgendwelchen garantiert schon 2012 abgelaufenen Kochbeutelreis verwenden musste. Ich habe den natürlich aus dem Kochbeutel rausgeholt und ganz normal im Topf gekocht. Das was ihr auf dem Foto sehen könnte, sind drei Beutel Kochbeutelreis. Den Reis koche ich ganz einfach mit Salzwasser, so dass der Reis immer gerade mit Wasser bedeckt ist, also immer wieder Wasser nachgießen und fünfzehn Minuten kochen lassen, bis der Reis weich ist.

Damit das alles gut rutscht, habe ich mir das Ketchup Minneapolis erdacht. Bitte das Rezept anklicken, denn da mache ich die Ami-Kanada Fusion mit Whiskey und Honig.

Als stilechte Beilage kommen dazu noch mein Honeyions, Röstzwiebeln mit Honig. Die brate ich während das Fleisch später im Ofen ruht. Vorher vorbereiten schadet natürlich nicht.

Den Schweinerücken in Scheiben schneiden und meine Grillpfanne von diePfanne.com aufheizen. Weil Schweinerücken ziemlich mager ist, bestreiche ich die Rippen der Pfanne mit Butter.

Wenn die Pfanne heiß ist, kommt das Fleisch für drei Minuten pro Seite bei Volldampf in die Pfanne. Noch nicht würzen, Salz und Pfeffer kommt erst direkt vor dem Servieren über das Fleisch.

Der Reis ist jetzt gut gekocht und ich habe von Reis sowieso keine Ahnung. Jedenfalls erschien er mich irgendwie noch zu langweilig. Dagegen hilft ein Stück Butter. Unter den Reis rühren und vom Herdnehmen. Deckel auf den Topf legen, damit die Wärme gehalten wird.

Nach insgesamt sechs Minuten in der Pfanne kommt das Fleisch in der Pfanne in den Ofen bei 70 Grad. Das Fleisch soll nicht mehr nachgaren, nur weiter ziehen. Dann ist es total zart.

Während das Fleisch im Ofen wartet, noch schnell die Honeyions braten. 

Habe ich schon meinen Gurkensalat erwähnt? Den kann man schon einen Tag vorher machen, wenn man möchte. Da wusste ich aber nicht, dass ich das Rezept kochen würde.

Den gebutterten Reis dazu auf dem Teller anrichten.

Schweinerücken mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.

Honeyions auf dem Fleisch auslegen.

Jetzt noch etwas von dem amtlichen Ketchup Minneapolis, als verbindendes Element, auf den Teller geben.

Das schmeckt total lecker, zarter Schweinerücken mit den Honeyions, feuriger Gurkensalat und der Butterreis. Der Anlass war halt irgendwie schlecht gewählt. Ich würde ich wieder so eine Todesnachricht als Grund für ein Rezept nehmen. Da kann es dann hinterher so gut schmecken wie es möchte, man kann das nicht so genießen, als wenn man das aus einem fröhlichem Grund macht. Das weiß ich nun für die Zukunft.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • peter eitel

    So ein elender Mist! War gerade dabei deine Rezepte mit Schweinerücken durchzusehen,
    ob da was neues / interessantes dabei ist, weil ich gerade einen hübschen da habe.
    Und dann stoße ich auf deinen post mit der Message über den Tod von Prince — just in dem Moment als “little red corvette” im Radio lief. Folter pur…
    Klaro weiß ich, dass der tot ist, aber die Rückensteaks hat es mir jetzt bissele vermiest.
    Kein Problem; mach ich halt was mit Pasta oder so. Aber ich war an dem Tag auch echt
    traurig, obwohl ich eher so Jazztyp bin… Prince rules !!! basta. Forever.

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