Pflaumenketchup – frisch eingekocht!

Das schmeckt wirklich unglaublich gut! Ist ja auch kein Wunder, denn das Pflaumenketchup besteht nur aus frischen Zutaten und es ist kinderleicht herzustellen. Euch erwartet ein pikant-fruchtiges Ketchup, je nach ausgewählter Peperoni auch ein gerüttelt Maß an Schärfe, aber das habt Ihr selbst in der Hand.

Zutaten für eine Probiermenge:

300 Gramm Tomaten
300 Gramm Pflaumen
1 Zwiebel
1 Knoblauch
1 Peperoni
1 Schuss Rotweinessig
Salz
Pfeffer
Zucker
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
1 Teelöffel aufgelöste Speisestärke

Wenn man sich erstmal davon überzeugen möchte, wie leicht es wirklich geht, kann man mit so einer kleinen Menge zum Testen anfangen. Nach oben gibt es keine Grenzen, aus welcher Menge man sich Ketchup kochen möchte. Das kann man auch in Gläsern für schlechte Zeiten einkochen. Für mich läuft sowas eher nebenbei und so wie Frauen gerne zu jeder Tasche die passenden Schuhe und den passenden Gürtel haben wollen, möchte ich zu jedem Gericht das passende Ketchup, die passende Mayonnaise und den passenden Senf haben. 

Hier sind die frischen Zutaten

Pflaumen entkernen und halbieren

Zwiebel häuten und zerkleinern. Da kann man ruhig schludern, weil alles noch püriert wird.

Knoblauch häuten und grob zerkleinern.

Den Topfboden mit Zucker bedecken und den Topf volle Pulle aufdrehen. Zwiebeln und Knoblauch dazu geben und karamellisieren

Tomaten vierteln und wenn sich der Zucker aufgelöst hat und Zwiebeln und Knoblauch leicht gebräunt sind, zu den anderen Zutaten in den Topf geben.

Eine Peperoni. Die habe ich von meiner Leserin Michaela Marquardt, die mir freundlicherweise eine ganze Papiertüte voller rattenscharfer Peperoni geschickt hat. Die lasse ich gerade trocknen und bin begeistert, was man selbst züchten kann, wenn man nicht so nen braunen Daumen hat wie ich und alles ersäuft, oder vertrocknen lässt. 

Salz und Pfeffer aus der Mühle

Da Ketchup von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Süße und Säure lebt, kommt nun auch noch ein ordentlicher Schuss Rotweinessig dazu. Ich habe meine Leidenschaft für Weinessig entdeckt. Der Liter von Kattus kostet um die 4 Euro. Durch Zufall habe ich bei Metro Italiens Nummer eins für € 1,79 entdeckt. Das muss nix heißen, aber zumindest scheinen die meisten Italiener das zu überleben und ich finde den geschmacklich deutlich über Branntweinessig, also ist es ein Fortschritt. 

Die Temperatur auf kleine Flamme stellen und den Topf auf die kleinste Herdplatte stellen. 

Zeitgleich Lorbeerblätter und Wacholderbeeren dazu geben. Das macht ein rundes Aroma

Alle 10 Minuten umrühren und eine Stunde einkochen lassen. 

Die Lorbeerblätter fische ich jetzt schnell raus.

Ketchup in einen Mixbecher geben

Pflaumenketchup mit dem Pürierstab pürieren

Mir war die Konsistenz noch zu flüssig und mein Abendessen musste fertig werden. Deswegen habe ich einen Esslöffel Speisestärke in ein paar Tropfen Wasser aufgelöst und in das Pflaumenketchup eingerührt und es dabei noch einmal kurz aufkochen lassen. Anschließend das Pflaumenketchup in Gläser abfüllen. Wenn man das richtig heiß abfüllt und die Gläser sofort verschließt, ziehen sie auch ein Vakuum. Je nach Schärfe hält das locker ein halbes Jahr.

Die Peperoni ist echt scharf und ich habe mich selbst kurz verjagt, was das für ein Stiefel ist. Ich mag das ja, aber ich muss ja auch immer an die anderen am Tisch denken.  Da bin ich mal gespannt und wenn gar nichts geht, habe ich für die Kinder auch immer noch den von ihnen eingeforderten Industrieketchup da, falls ihnen mein Ketchup nicht schmeckt. Pfffft, ahnungslose Brut. 

Das Pflaumenketchup ist toll. So süß wie die Pflaumen und die Zuckermenge, die Ihr verwendet. So salzig und pikant wie Ihr mit Salz und Pfeffer umgeht, mit der Säure des Essigs. So wie Ketchup eben schmeckt, nur viel besser als gekauft.

Margarete hat beim Essen auch mal probiert und das war echt lustig. “Uiiih Papa, der ist aber scharf”. Ich habe gewartet was dann kommt, so nach dem Motto, kann ich ein Glas Milch haben, ein Stück Weißbrot… Nix… einfach nur mal mitteilen, dass der scharf ist und dann stumpf weiter essen, weil lecker.  

Dieses Pflaumenketchup ist durch den Margaretentüv gegangen, meine Frau hat auch keine Miene verzogen, also ist das Zeug genau richtig für Euch. Zum Grillen, zu Fleisch, zu Kartoffelgerichten, zu Nudeln, zu Reis.  Ich finde toll, dass es die Jahreszeit aufgreift und man dafür das verwendet, was aktuell gerade frisch und aus der Gegend kommt, obwohl Tomaten in Holland ja immer Saison haben. Ihr wisst aber, was ich meine.  Das ist eben nicht Flaschenketchup das 365 Tage im Jahr gleich schmeckt und dem total egal ist, wo ihr es rüber kippt.  Das hier hat Seele!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

Print Friendly, PDF & Email

5 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert