Zwiebelpasta mit Tomatenconfit

Wenn man zuhause mal richtig Aufregung haben will, dann muss man so ein Gericht kochen. Ohne Fleisch, mit reichlich Gemüse, außergewöhnlichen Zubereitungsmethoden, vielen Gewürzen, die zumindest hier nicht jeden Tag zum Einsatz kommen. Ein bisschen Zeit und Lust braucht man dazu auch und es ist eben nur fleischlos und nicht vegetarisch, weil beim Mozzarella, oder wenn man es ganz toll machen will Burrata, tierisches Lab im Käse drin ist, das aus dem Kälbermagen gewonnen wird. Ich habe das Rezept aus der Zeitschrift slowly Veggie. Die lese ich jeden Monat, finde sie aber viel zu abgehoben von den Zutaten und in vielerlei Hinsicht. Mir macht die jedenfalls überhaupt keinen Spaß, weil da so viel Scheiß immer einmal um die Welt geflogen wird und auf nichts Rücksicht genommen wird, außer dass kein halbes Schwein verkocht wurde.

Zutaten:

Für das Confit:

500 Gramm kleine Tomaten
2 Esslöffel Thymian
60 Milliliter Apfelessig
2 Esslöffel Ahornsirup
1/2 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer / Chiliflocken
50 Milliliter Olivenöl

Für die Pasta (unter schwerem Vorbehalt):

1200 Milliliter Wasser
3-4 Zwiebeln nach Größe
2-3 Knoblauchzehen
2 Nelken
2 Wacholderbeeren
1 Sternanis
6 Pfefferkörner
1 Esslöffel Salz
300 Gramm Spaghetti
2 Esslöffel Estragon
Burrata / Mozzarella

Die kleinen Tomaten müssen von der Schale befreit werden.

An einem Ende, sanft über Kreuz einschneiden

Heißes Wasser kochen

Tomaten in ein Litermaß geben

Tomaten je nach Festigkeit der Schale ein bis zwei Minuten im kochenden Wasser ziehen lassen

Danach die Tomaten aus dem Wasser holen, oder Wasser abgießen.

Die Schale lässt sich dann leicht abziehen.

Das ist Gefummel, aber kann man schon mal machen, wenn es besonders gut sein soll.

Tomaten in eine Schüssel geben.

60 Milliliter Apfelessig

Der kommt in einen kleinen Kochtopf

30 Milliliter / 2 Esslöffel Ahornsirup, ebenfalls in den Kochtopf gießen

Hier ist der Topf.

2 Esslöffel Thymian

1/2 Teelöffel Chiliflocken

Meersalz

Olivenöl

Alles schnell aufkochen lassen.

Anschließend den Sud über die Tomaten gießen.

Die Tomaten mit dem Sud, 4 Stunden marinieren lassen.

Ich habe drei Gemüsezwiebeln genommen. Abziehen und zerkleinern.

Knoblauch abziehen.

1200 Milliliter kaltes Wasser in einen Topf geben.

Knoblauch mit den Zwiebeln in einen Topf geben.

Zwiebeln und Knoblauch im Wasser

Zwiebeln mit einem Pürierstab, oder wie hier mit meinem ESGE Zauberstab zerkleinern

Das Wasser wird dadurch dickflüssig und duftet intensiv nach Zwiebeln und Knoblauch.

Wenn alle Zutaten fein püriert sind, kommt ein Esslöffel Salz ins Wasser.

1 Esslöffel Estragon, 6 Pfefferkörner, 1 Sternanis, zwei Nelken, 2 Wacholderbeeren.

Estragon kommt es beim Servieren über die Nudeln, alles Andere kommt jetzt ins Nudelwasser.

Wasser aufkochen

300 Gramm Spaghetti. Ich weiß nicht was für Size Zero Püppchen die Rezepte schreiben, aber das sollen vier Portionen werden. Auf gar keinen Fall ohne Vorspeise, und mit Beilagensalat, oder das ist schon die Vorspeise, wenn es kein Hauptgericht ist? Und mal ehrlich wer nimmt 300 Gramm Nudeln, wenn 500 in der Packung sind? Ziemlich weltfremde Mengenangabe, für meinen Geschmack.

Die Nudeln brauchen ein bisschen länger in der angedickten Flüssigkeit, als wenn man normales Wasser nimmt. Natürlich sollen die mit den Gewürzen und der Zwiebel auch intensiver schmecken. Zumindest duftet es in der Küche eher asiatisch, als italienisch und ich finde diese Kochwasser optisch zwischen Tapetenkleister und Sperma auch ziemlich grenzwertig.

Burrata ist noch weicher, aber das ist schon ein leidlich guter Mozzarella, mit dem man das Gericht begleiten kann.

Einfach mal den Bisstest machen, ob man 7 Minuten Garzeit, oder eher 9 Minuten haben möchte?

Nudeln auf tiefen Tellern anrichten

Tomatenconfit, Tomaten, Flüssigkeit und ein wenig aus dem Nudeltopf nehmen, weil die Flüssigkeit sehr intensiv schmeckt. Burrata darauf ablegen.

Ich habe das vor allem für meine Frau gekocht, weil die zur Zeit nicht so richtig Fleisch essen möchte. Die Kinder haben gleich abgewunken bei den Nudeln, weil die in so einer komischen Pampe gekocht wurden und das auch noch wie aus einem Tümpel daran klebte, wenn man es aus dem Topf holt. Die sind halt Kinder und wenn es dann gut schmeckt, ist es ja kein Thema, weil es optisch ganz nett ist.

Für mich ergibt die gesamte Würzung aber überhaupt keinen Sinn mit dem Sternanis, Nelken und diesem ganzen Zwiebelscheiß im Topf, der wie Froschlaich an den Nudeln hängt. Meine Kinder haben das Confit, mit den Nudeln von diesem Gericht (anklicken) gegessen, weil ich das schon im Gefühl hatte, dass die Nudeln schwierig zu verkaufen sein werden. Prinzessin Schnekerliese mag aber keinen Käse auf irgendwas, also hatte ich auch noch den Rinderstrudel gemacht, damit alle zu ihrem Recht kommen.

Ich habe davon einen Teller probiert, meine Frau hat einen gegessen und ist dann auch auf die Kombination mit Cacio e pepe umgestiegen. Ich bin ein bisschen ratlos, was ich dazu sagen soll und ob ich Euch das so empfehlen kann? Wenn jemand Nudeln die aussehen wie aus Italien, mit Geschmack wie in Asien essen mag, bitteschön.

Ich würde das Confit machen, den Zinnober beim Kochen der Nudeln weglassen und die einfach italienisch ausbauen. Dann ist es sehr lecker. Dieser Fusionansatz ist in meinen Augen einfach nur komplett fuck!

Viel Spaß beim abgewandelten Nachkochen und einen guten Appetit.

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