Käseauflauf mit Weißbrot

Ich habe immer noch einen Kasten mit Kochkarten aus den achtziger Jahren stehen, um den ich mich kümmern und Euch davon berichten muss. Ich stelle immer wieder fest, dass es bei mir im Elternhaus zu keiner Zeit sowas gab und dass viele Rezepte recht fleischlastig waren. Zusätzlich gab es immer noch so eine Rubrik mit gefühlten “arme Leute Gerichten”, die ich auch nie gegessen habe, weil meine Eltern weder arm waren, noch mein Vater irgendwas ohne Fleisch essen wollte. Das hat er sich in den Wintern nach 1945 bis 1948 als Kind vorgenommen, als es immer nur jeden einzelnen Tag Steckrübeneintopf gab. Da er immer viel gearbeitet hat und dreißig Jahre selbstständig war, hatten wir immer Fleisch satt zuhause. Deswegen habe ich diesbezüglich beim arme Leute Essen noch einiges aufzuholen und da nehme ich Euch gerne mit. Selbst diese einfachen Zutaten, kosten heute zwischen fünfzig Prozent und dem Doppelten mehr als bis Februar 2022.

Zutaten:

10 Scheiben Toast / Weißbrot
1/2 Liter Milch
200 Gramm Sahne
1 Teelöffel Salz
1 Prise Muskatnuss
reichlich Pfeffer
4 Eier trennen
1 Prise Salz für Eischnee
1 Esslöffel Speisestärke
50 Milliliter Rapsöl
50 Gramm Butter
200 Gramm Gouda, oder Emmentaler reiben.

Beilage:

Gurkensalat (anklicken)

Petersilie zum Bestreuen

Zehn Scheiben Toast abzählen

Milch abmessen

Rapsöl und Butter in der Pfanne erhitzen

Bei mittlerer Hitze circa 2 Minuten pro Seite braten

Nach circa 4 Minuten kommen die Toastscheiben wieder aus der Pfanne. Ich habe vier Durchgänge in der Pfanne gebraucht.

Vier Eier aufschlagen. Eigelb in einen separaten schmalen Behälter geben. Eine Prise Salz einstreuen

Eiweiß mit dem ESGE Zauberstab und der Schlagscheibe, oder mit einem Handrührer zu Eisschnee schlagen.

Eischnee ist fest.

Käse reiben

Jetzt kümmern wir uns um das zweite Litermaß in dem das Eigelb ist.

Milch dazu gießen

Speisestärke

Salz

Muskatnuss

Pfeffer aus der Mühle

Eischnee unterheben

Damit lassen wir später den Auflauf stocken

Das geröstete Weißbrot / Toast in die Auflaufform stapeln

Ich stapel das Brot lagenweise in die Ofenform und gieße von der Milch drüber und bestreue mich Käse

Backofen auf 180 Grad heizen und den Brotauflauf für 25 Minuten garen. Wenn Euch die Farbe noch zu blass ist, könnt Ihr von oben noch ein paar Minuten bei 220 Grad mit Grillfunktion nachbräunen

Mit reichten fünf Minuten aus.

Mit einem scharfen Messer und einem Pfannenwender hebe ich den Brotauflauf aus der Form.

Die Mischung aus Ei, Milch, Sahne und Käse ist fest geworden, gibt einen würzigen Geschmack und es ist ein schönes Zusammenspiel zwischen dem knusprigen Deckel, mit dem geschmolzenen Käse und dem zarten Brot darunter.

Mit Petersilie für die Frische bestreuen

Kann man erkennen wie gut es schmeckt, wie nahrhaft und sättigend das ist?

Einen Gurkensalat gibt es dazu, um es noch wertvoller zu machen. Ich habe Euch ein paar verlinkt. Es fühlt sich jedenfalls nicht nach Verzicht an, wenn man sowas Leckeres auf dem Teller hat. In der Preisklasse werde ich Euch noch mehr präsentieren. Ich bin es echt leid, beim Einkaufen für nichts, immer gleich 30 bis 45 Euro zu zahlen. Der bloße Auflauf hat keine fünf Euro Materialpreis und reicht auf jeden Fall für vier Personen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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29 Kommentare

  • Kochaddict

    Find ich jut, dass du so nen “Arme Leute” Essen postest, kann auch satt machen und sehr schmackhaft sein; ich hatte das Glück, dass es sowas bei uns früher öfter gab, fühlte sich auch zu keiner Zeit nach Verzicht an.

  • peter eitel

    Kurze Frage: ist in diesem Zitat aus deiner “Einleitung” nicht evtl. ein “Ich” zuviel?
    (….. Da er immer viel gearbeitet hat und ich dreißig Jahre selbstständig war…..) Hmm?

    Wenn du allerdings schon so 1-2 Jahrzehnte vor deiner Geburt ein florierendes StartUp
    gegründet hast: Reeespekt, alda!

    Spaß beiseite:
    das Rezept erinnert mich an eine aufgepimpte Variante von Arme Ritter. Das gab es
    in meiner Jugend als mal aus Gründen am Monatsende und- ja, wir haben es geliebt….
    Insofern finde ich deine Ankündigung mal mehr von solchen simplen und preiswerten
    Rezepten zu posten super ehrenhaft und ganz schön zeitgemäß.

    Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass die sogenannten ” armen Leute”
    ihr -meinetwegen karges- Essen mit mehr Würde, Genuss und Anstand verspeisen
    als z.B. feiste Pfalzgrafen, die sich bei üppigen Gelagen rülpsend und furzend nen Bissen von einem Kapaunschenkel reingestopft haben, den Rest davon hinter sich geworfen haben um anschließend final auf die Tischdecke zu kotzen.

    In Italien gibt es den Begriff cucina povera, der genau solche anscheinend einfachen
    Köstlichkeiten beschreibt und aus dem in den 90ern die Slow Food Bewegung her-
    vorgegangen ist. Die hat sogar Einfluss auf die Spitzengastronomie genommen und
    Sterneköche haben versucht Zubereitungsweisen zu rekonstruieren, die seit ewigen
    Zeiten jede Nonna in einem einfachen Haushalt draufhatte um lecker zu kochen.
    Soviel dazu. Aber du weißt ja selbst was es braucht: Liebe, Zeit und gute Zutaten;
    damit wird alles köstlich…

    • Du hast Recht, da war in der Formulierung ein “ich” übrig. Hatte im Text irgendwas umgestellt und das vergessen rauszunehmen. Im Moment ist es echt teuer. Seit geraumer Zeit doppelte Kosten für Miete und Abtrag und viel Kraftstoff und ich finde Essen echt teuer.

  • Ein Auflauf aus aufgeblasener Feuerzeugwatte. DEM gebackenen Industrieprodukt schlechthin. Nur leere Kohlenhydrate, keine wertvollen Inhaltsstoffe (gilt übrigens auch, wenn man es selber gemacht hätte), das machen die Beigaben zwar begrenzt wett, aber für jemanden, der gegen jede Fertigtütenmutti und jeden Bestellbären wettert. Hach, schööön. Gut, dass es die Widersprüche im Menschen gibt, alles andere wäre ja auch zu langweilig. 😉

    • mit leeren Kalorien kenne ich mich nicht aus.

      • Ganz einfach: Leere Kalorien sind Energie, die über Nahrungsmittel aufgenommen werden, die daneben kaum ernährungsphysiologisch positiv bewerte Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, essentielle und ungesättigte Fettsäuren, …) enthalten. Wobei Toastbrot im Ranking der sinnlosesten Lebensmittel noch nicht mal auf Platz 1 steht. Ganz weit oben steht die klassische Streuselschnecke. Die vereint das Weißmehlerzeugnis (wie Toastbrot) mit dem Zuckerguss und der Beigabe von gesättigten Fettsäuren über die Butter. Förmlich das Armageddon für die menschliche Ernärhung. 😉

        • da sind milch, mehl, eier, sahne, käse drin und dazu gibt es gurkensalat. das könnte schlechter sein.

        • Kochaddict

          Toastbrot ist in der Tat das übelste Convenience-Food ever, knapp gefolgt von abgepacktem “Mischbrot” aus dem Supermarkt für 1,90, da weiss man schon anhand des Preises, dass das nur Mist sein kann. Wenn es ok ist, poste ich hier mal nen Link zu einem tollen Toastbrot, ist Ruckzuck gemacht und schmeckt toll.
          https://patces-patisserie.blogspot.com/2021/06/mehrkorn-toast.html

          • Da fürchte ich mal, dass Supermarkt-Brot teilweise besser als sein Ruf sein kann. Könnte. Die gute Art der Teigführung macht sich bei einer größeren Produktionsmenge eben einfacher als bei kleinen Mengen. Trau keinem Einzelladenbäcker mit großer Brotvielfalt.
            Das Rezept liest sich recht gut. Was mich stören könnte ist die recht kurze Teig, da wird das Mehl gar nicht richtig aufgeschlossen und es könnte eher zu Unverträglichkeiten kommen.
            Brot und Ruckzuck passen eben nicht zusammen.

          • mir fehlen die körner zum einweichen. ob haferflocken auch gehen?

  • AnneD

    Meine Güte, man soll aber nicht päpstlicher sein als der Papst.Das ist ein gutes Essen , zum Nachtisch gibt’s noch frisches Obst.
    Und alle Jubeljahre mal ne Streuselschnecke zum Kaffee nachmittags, ist auch noch keiner von gestorben
    LG Anne

    • zumindest stirbt man nicht an unterernährung

    • “Alle Jubeljahre mal” – Wenns nur die Streuselschnecke als Ernährungssünde gäbe – geschenkt. Leider gibt es so viel Mist, dass die “gelegentlichen” Ausnahmen in ihrer Summe eher die Regel als die Ausnahme werden. Gestern beim WE-Einkauf habe ich einen Einkaufswagen voller Junkfood gesehen, dass es einem die Nackenhaare aufstellt, ich hoffe nur, dass das zu einer größeren Pfingstparty gehörte und nicht ein Familieneinkauf war.

      • ja isso. die leute kaufen sich einen ganz schrecklichen scheiß zusammen. da würde man gerne mal hingehen, den wagen auskippen und das ganze diskutieren.

        • Aufklärung würde ja reichen, damit die Kaufentscheidungen vielleicht etwas mehr mit dem Kopf und nicht nur mit dem Bauch erfolgen.

          • Mit Sicherheit, aber wer ahnt das schon, dass Toastbrotkalorien leerer sind, als die von Pellkartoffeln?

          • Kartoffeln haben eben noch Eiweiß, wertvolle Mineralstoffe, Balaststoffe und sogar Vitamine. Da haben die Kalorien noch ein paar gute Freunde dabei. Wobei natürlich das lange Kochen etwas gegen die hitzeempfindlichen und wasserlöslichen Freunde unternimmt. Es gibt die Theorie, dass die gesündeste Zubereitung der Kartoffel das Frittieren in wertvollem(!) Pflanzenöl ist … Das geht schnell, die Vitamine bleiben besser erhalten und liefert noch ein paar essentielle Fettsäuren. Voila! 😉

          • davon bin ich ja auch ein großer freund. Man bringe mir einen Kanister Öl

      • peter eitel

        Nö, oder ? Ölige Fritten sind gut aber ne Scheibe Weißbrot ist bäh ?
        Ich esse zwar beides nicht, aber das ist doch jetzt Realsatire….sorry.

        • Öl erhält die Vitamine in der Kartoffel, wie mein Gurkensalat zum Toastauflauf.

          • peter eitel

            Scherzkeks. 🙂

            Frage: hast du meine mail bekommen? Da lief irgendwie schon öfter
            mal was schief…
            keine Ahnung wieso..

          • nur kommentare, aber keine mail. wohin hast du die geschickt und wie ist die email adresse?? ich suche nach peter eitel?

  • peter eitel

    Hi Jörg,
    meine mail ging ans Impressum deiner page: _info@glatzkoch.de
    War schon öfter anscheinend Fehlanzeige,,
    ist die noch aktuell? bin ich Spam? keine Ahnung.
    meine private mailadresse schreibe ich jetzt mal nicht hierhin…wg. Diskretion und so…
    Egal, kriegen wir schon noch hin. Salut!
    Ich mampf bald lecker Kohlrabisuppe mit ( festhaten bitte ) Stremellachs. Ätsch!

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