Kartoffelpuffer mit Weißkohl

Ich habe mich letztens wieder über so lullige Aussagen in Facebookforen geärgert, wo sie alle “Angst” hatten den Kartoffelteig für Puffer selbst zu machen und dann kommen immer die ganzen Schulterkiopfer, die man sonst nie sieht, außer wenn es Fertigessen zu feiern gibt, oder einem zur Seite zu springen, dem man gerade ins Buch geschrieben hat, dass es wirklich nicht schwierig ist und auch nicht lange dauert, den Teig selbst zu machen und dass da weniger Scheiß zum Konservieren und den Geschmack und sonstwas drin ist. Alle können sie das alleine entscheiden und arbeiten waren sie auch schon und die Kinder wollten und niemand kann ihnen vorschreiben lalalala. Ich weiß dann immer, die haben das noch nie selbst gemacht und versuchen im Redeschwall die eigene Ahnungslosigkeit zu kaschieren. Deswegen ist es schön, dass Ihr hier mitlest, in der Hoffnung, dass Ihr es auch nachkocht. Als Gimmick und passend zur kalten Jahreszeit habe ich Weißkohl in die Puffer eingearbeitet. Der hat die tolle Eigenschaft, sowohl Süße, als auch pikanten Geschmack in die Puffer zu bringen. Lustigerweise kann man damit Apfelmus, oder Roastbeef gut begleiten.

Zutaten:

1,2 Kilo Kartoffeln festkochend
1 Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
1 Gemüsezwiebel
300 Gramm Weißkohl
2 Eier
5 Esslöffel Mehl
1 Prise Muskatnuss
Rapsöl (immer reichlich haben, nicht kleckern)

Die Kartoffeln habe ich erstmal gewaschen, weil ich sie mit Schale verarbeite. Wer Langeweile hat, kann sie auch noch schälen. Unter der Schale sitzt so viel Gutes, dass ich daran nichts schlechtes finden kann. Dafür reibt man den Teig selbst und macht faktisch mehr, als einer der den Eimer von Henglein kauft. oder so.

Kartoffeln reibe ich grob auf der Reibe. Man kann das auch fein reiben, aber ich bevorzuge den groben Abrieb

Die ganze Menge Kartoffeln, dauern mit der Hand gerieben fünf Minuten

Mehl

Chiliflocken

Zwei Eier. Das eine hatte ich schon gerade angeschlagen, als mir eingefallen ist, oh das musst Du noch fotografieren

EIne Gemüsezwiebel häuten

Gemüsezwiebel würfeln

Alles in die Schüssel geben

1 Prise Muskatnuss

Das schmeckt gleich viel teurer

Alles vermischen

Weißkraut entweder dünn schneiden, oder hobeln

Ich scheide es dünn

Weißkraut ebenfalls in die Schüssel geben

Alles verkneten

Rapsöl in der Pfanne bei Vollgas erhitzen

Das Öl so hoch in die Pfanne geben, dass die Kartoffelpuffer schwimmend ausgebacken werden

Ich habe den Kartoffelteig mit einem Esslöffel aus der Schale geholt und dann mit den Handflächen ordentlich fest zusammengedrückt, damit beim Wenden nichts zerfällt.

Wenden nach drei Minuten, oder fünf, wenn Ihr einen lahmen Herd habt. Wenn Ihr schlau seid, fangt mit einem Probepuffer an, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Wenn die Puffer von beiden Seite eine schöne Farbe haben, könnt Ihr sie im Backofen bei 100 Grad lagern, damit sie nicht auskühlen, während Ihr die nächste Rutsche backt.

Hier sind die ersten zum Anfüttern

Einmal die Ehedrachenversion mit Kräuterquark zum Appetitmachen

Ich habe es mir richtig gegeben und den Puffer mit Sriracha gegessen. Das ist extrem geil. Knusprige Hülle, innen zart, ordentlich gewürzt, schönes Mundgefühl. Das geht so nur mit einem selbst gemachten Teig.

In der Pfanne geht es derweil weiter.

Was fertig ist, kommt in den Backofen

Jetzt kann serviert werden

Die Kartoffelpuffer mit Weißkraut sind eine tolle Beilage. Ich habe sie zu Roastbeef mit Rotweinsoße, Tomaten und Kräuterquark auf dem Teller.

Natürlich kann man die Kartoffelpuffer auch als Hauptgericht verwenden, aber so mag ich das noch lieber. Rezepte kommen

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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20 Kommentare

  • Miriam

    Guten Morgen, meine Oma hat die Kartoffeln noch mit 85 selbst gerieben, da bin ich familientechnisch verpflichtet. Mit Weißkraut ist eine gute Idee, werde ich probieren. Ich mache etwas Haferflocken in den Teig, die binden die Flüssigkeit und die Kartoffelpfannkuchen, wie wir hier sagen, werden etwas knuspriger.
    Grüße aus Hessen, Miriam

  • Froschkönigin

    Puffer gehen immer ! Egal ob mit Weißkohl , Möhren oder sonstige gemüsereste . Mein Vater war Waldmeister im Puffer backen . 50 – 60 Stück . Warm immer mit apfelkompott . Aber kalte Puffer gab es am nächsten Tag auf einer mit rübenkraut bestrichene Scheibe Brot . Traut euch ! Es lohnt sich ein Versuch .

  • Gabi

    GENAU DAS, was ich heute essen mochte. Saulecker! Danke Jörg. Ergänze noch dein bestbuddy-Gewürz, also die Chiliflocken 😉

  • Bernd M

    Kartoffelpufferteig kann man kaufen? Nee, so pervers war ich noch nie und ich bin mir sicher in meinem Leben noch NIEMALS einen Puffer gegessen zu haben der NICHT selbstgemacht war.

    Einfachste Sache der Welt, die Idee mit dem Weißkohl allerdings, das gebe ich zu, kannte ich noch nicht. Klingt aber sehr gut und wird ausprobiert.

    Und Puffer mit Senf, Ketchup, Mayo oder Sriracha sind doch wohl selbstverständlich. Kalt schmecken die auch Geil.

    • du wirst dich wundern, wenn du in der gastro sowas essen gehst, wo die den teig herzaubern. wenn du ganz viel glück hast, haben sie den ganzen puffer schon fertig gekauft. wenn man bei metro schaut, wird einem angst und bange. gestern war ich da auf dem gastrotag und sie haben da lauter conveniencezeug präsentiert, weil es kein fachpersonal mehr gibt, die es freihändig zubereiten könnten. Was man in Facebookgruppen sieht, ist zu 85 % gekaufter Teig auch bei Hausfrauen und die gehen ab wie die Furien, wenn man denen sagt, dass es zu einfach ist, um es zu kaufen.

      • Jürgen

        Ja, das ist leider Trauriger Alltag. Ich hab mal reinen Bericht von der Gastromesse gesehen, dort gab es praktisch nichts, was der Gastronem nicht fix und fertig einkaufen konnte. Seitdem gehe ich auch mit anderen Augen mal essen und koche lieber selbst. Tiefkühlware kann ich selbst Auftauen und dann essen, dazu muss ich nicht essen gehen. Aber zur Ehrenrettung der Gastronomie muss man schon sagen, es gibt noch genug Gastronomen die sich mit Ihrer Küche viel Mühe geben und noch gutes und frisch zubereitetes eseen anbieten.. Und bei denen muss dann oft lange im Voraus Reservieren.

        • Ja, es ist echt traurig, dass es in vielen Restaurants schlechteres Essen als zuhause gibt. Man stelle sich das in anderen Berufen vor, der Kunde ist schlauer als der Handwerker, oder so. Geht gar nicht.

          • peter eitel

            1. Ohne angeben zu wollen, aber es kommt bei mir häufig vor, dass ICH dem Handwerker erklären muss, was und wie er das hier zu tun hat. Außer bei nem akuten Wasserrohrbruch kommen mir die nicht in die Hütte, ohne das ich mir vorher dir Arbeiten genau überlege, sonst machen die nämlich grad nach Gutdünken ihr Ding….
            Als Hausrenovierer kannst du da sicher ganze Opern von singen.
            2. Und wann ich das letzte mal zufrieden aus einem Restaurant kam
            — kann mich nicht erinnern. leider…

          • Das liegt daran, weil du Lehrer bist und deswegen den ganzen Tag recht hast.

  • peter eitel

    Ok; ich muss zugeben dass man meinen blöde großmäuligen Post genau so
    verstehen kann. ( übertriebener Ehrgeiz für die Show ) Aber du tust mir unrecht,
    denn die glücklichsten Jahre meines Berufslebens waren definitiv in einer Werkstatt
    für Musikinstrumentenbau.
    Zu meinen engsten Freunden und Weggefährten gehören zwar auch drei aus dem
    Lehrerjob, die sehr feine Menschen sind, aber es gibt fünf aus dem Handwerk plus
    noch einige aus der Kunst und der Musik.
    Ich bin echt der letzte, der jemandem der seine Arbeit ( egal was ) gut und
    leidenschaftlich macht, nicht den gebührenden Respekt beweist. Nönö.
    Ich musste nur beim Schreiben kurz mal an die für meine Wohnung zuständige
    Gas -Wasser und Scheisse im Haus – Truppe denken. Die Burschen haben mir
    nämlich beim fixen einer Fallrohrverstopfung im Dachgeschoss tatsächlich mal
    mit dem “Dritten” über die Spüle meine Küche geflutet. Oh Boy, da ist sogar bei
    mir ne Portion Handwerkerhass aufgeblitzt. Das war schon krass übelst…

    Und bei den Restaurants isses so: Seit dem Rauchverbot und wenn man dann noch
    mit dämlicher Musik und unsäglich blödem Gequatsche am Nachbartisch beschallt
    wird, ist mir auch beim besten Essen der Abend versaut.
    Außerdem machte es mir viel mehr Spaß für Freunde bei mir was gutes zu kochen
    und dann ganz zwanglos zu mampfen und zu quatschen. Es darf geraucht werden,
    es darf gerülpst werden und ein Furz ist auch genehmigt. Wenn’s halt so unschön
    riecht muss Der / Diejenige geschwind die Balkontür aufreißen..
    Und für das Geld, das man mittlerweile in einem anständigen Schuppen für Essen
    und Getränke hinlegen muss, kaufe ich feinste Zutaten mit denen sich 3-4 Esser
    genüsslich den Wanst vollschlagen können. Perfekt eigentlich; weißt schon:
    ” Alle komm’n vorbei, ich brauch nicht rauszugehn.” Tralala…….

    • ja ist so. wenn man selbst kochen kann, muss das restaurant schon verdammt gut sein. preislich sind die total weggelaufen und mittlerweile kann ich das selbst auch besser als die meisten leute, die man dafür bezahlt. aber ich brauche eben klempner, mechaniker, maler usw.

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