Pide selbst gemacht – vegetarisch

Pide hatte ich schon ganz lange auf dem Zettel, aber ich habe mich an den Teig nicht so recht getraut. In der Kategorie gibt es noch einige Dinge und jedes Mal ärgere ich mich hinterher, dass ich das nicht schon viel eher gemacht habe. Das muss jetzt aufhören. Deswegen habe ich die Pide heute einfach mal gewagt und die sind wirklich klasse und nicht einmal halb so schwer, wie ich mir das mit der Teigfalterei vorgestellt habe.  
Zutaten für den Teig:
450 Gramm Mehl
150 Milliliter Wasser
2 Esslöffel Joghurt
2 Esslöffel Öl
1 Teelöffel Salz
1/2 Würfel Hefe
Sesamkörner
Eigelb
Schuss Milch
Mehl zum Arbeiten
Soße:
1 Tomate pro Pide
Käse, wichtig muss gut schmelzen
Schnittlauch 

Wie bei den meisten Gerichten, die zu uns aus Südosteuropa rübergeschwappt sind, gibt es dafür an jeder Straßenecke ein eigenes Rezept. Meistens gibt es das dann ebenfalls auch noch mal im angrenzenden arabischen Raum. Mal nennt sich das Pide, dann heißt es Pita, mal wird der Teig mit Hefe, oder mal ohne, mit Joghurt, oder mit diversen Sorten Öl gemacht. Da hat jeder Recht, aber immerhin ist das hier mal ein Anfang, der sich lohnt und der mir spontan Urlaubsgefühle beschert. 

Einen halben Würfel Hefe abteilen.

150 Milliliter lauwarmes Wasser bis maximal 40 Grad, sonst tötet Ihr die Hefe.

Eine Prise Zucker ins Wasser geben.

Den halben Hefewürfel im Wasser auflösen und 15 Minuten stehen lassen. Dann solltet Ihr schon mit den Ohren ein Sprudeln hören können, wenn die Hefe gut arbeitet.

450 Gramm Mehl abmessen, oder wiegen.

Man kann den griechischen, oder türkischen stichfesten Joghurt mit 10 % Fett nehmen, aber ich habe den Joghurt mit 3,5 % Fett genommen, weil den meine Kinder immer essen und ich nicht extra für zwei Esslöffel Joghurt den frischen Eimer Joghurt mit einem Kilo Inhalt öffnen wollte, damit mich die Bande hinterher wieder drauf sitzen lässt. 

Olivenöl und Salz braucht Ihr auch noch. Das waren dann schon alle Zutaten für den Pideteig.

Wenn Ihr eine Teigknetmaschine habt, ist die Reihenfolge egal, in der Ihr die Zutaten in die Schüssel packt. Ich habe aber einen Zauberstab von Esge, der verdammt schnell ist, aber keine Kraft und kein Drehmoment hat. Deswegen muss ich bei dem immer von flüssig nach fest arbeiten. Also immer zuerst alle flüssigen Bestandteile in die Schüssel geben und dann anschließend nach und nach das Mehl unterkneten, bis es irgendwann gar nicht mehr mit der Maschine weiter geht und ich den Rest per Hand knete. 

2 Esslöffel ÖL

2 Esslöffel Joghurt

1 Teelöffel Meersalz

Das ist mein Esge Zauberstab mit dem Schlagmesser. Damit bekommt man den Teig schon echt gut hin

Das warme Wasser, mit der aufgelösten Hefe in die Schüssel kippen.

Alles miteinander vermischen.

Nun kommt nach und nach das Mehl in die Schüssel, während man die Maschine laufen lässt.

Mit Knethaken schafft Ihr das mit einem Handrührer locker, mit einer Maschine auch.

Ich komme so weit und den Rest knete ich dann noch ganz kurz mit der Hand. Ach ja, man kann den Teig auch komplett von Hand kneten. Das hätte ich vor dem Kauf des Zauberstabs immer so gemacht. 

So sieht die Teigkugel gerade frisch geknetet aus.

Die Schüssel abgedeckt an einem warmen Ort eine Stunde ruhen und den Teig gehen lassen. 

Hier kann man schon sehen, wie der Teig aufgegangen ist. 

Ein Arbeitsbrett bemehlen

Den Teig zu einer möglichst gleichdicken Rolle formen und in acht möglichst gleichgroße Teile zerteilen. 

Meine Küchenwaage ist leider kaputt, sonst hätte ich das für Euch auch noch gewogen. 

Die acht Teigstücke zu Teigbällen verarbeiten. Wer noch mal eine viertel Stunde Zeit hat, macht nichts falsch. Die  Teigstücke gehen dann noch einmal merklich auf. 

Die Pide, so wie ich die kennengelernt habe, sind von der Form wie Teigschiffchen. Das hat mich auch ein bisschen geschreckt, weil ich nicht so filigran veranlagt bin. Ich kann Euch aber schon verraten, dass der mit jedem Mal besser klappt, als beim Mal davor.  

Einfach mit dem Nudelholz länglich ausrollen. 

Es sollen vier Stück auf ein Backblech passen. 

Weil ich auf meinem Weg durch Rumänien so leckere Pide gegessen habe, ließ mich das Thema nicht mehr los. Deswegen habe ich auch zum Bestreichen extra Ajvar gekocht, die klassische Balkansoße. Man könnte natürlich auch Tomatensoße wie bei Pizza nehmen. 

Die Pideteile dürfen auf dem Blech auch noch mal 15 Minuten ruhen, dann gehen sie besser auf, aber das sind alles künstlerische Feinheiten. 

Mit dem Ajvar bestrichen sieht das irgendwie aus wie Damenbinden, aber ich habe trotzdem nicht die Lust an dem Projekt verloren und honorige Gäste zum Testen da, die natürlich auch neugierig waren, ob der Teig oder ich am Ende gewinnen. 

Bei der vegetarischen Version habe ich pro Pide einfach nur eine Tomate genommen. Es geht natürlich auch jedes andere Gemüse, oder ein Mix daraus. 

Tomatenscheiben auf das Ajvar legen und den Ofen schon mal auf 200 Grad vorheizen. 

Salz und Pfeffer aus der Mühle, ein bisschen Schnittlauch als grüne Deko.

Wenn es gut gemacht wird, dann sehen die fertigen Pide so ähnlich aus wie die Salinolakritzen. Das hier ist aber echt mein allererster und ich wusste noch nicht so recht, wo die Reise hingehen soll. 

Als Käse kann man alles nehmen was gut schmilzt. Ich habe aus Rumänien noch Cavascal Dalia gehabt, aber Edamer, wäre auch o.k.

Käse in dünne Scheiben schneiden. 

Also nochmal… 

Ausrollen, bestreichen, belegen
Die Teigränder umschlagen und leicht andrücken.

Schnittlauch

Mit einem Pinsel wird das Eigelb mit einem Schuss Milch auf dem Teigrand verteilt. 

Mit Sesam bestreuen.

Käse drauf

Ab in den Ofen. Die Backzeit beträgt 20 Minuten bei 200 Grad, oder Stufe 4 auf meinem Gasofen

Ich habe immer abwechselnd mit einem großen Backblech und auf Pizzablechen gebacken. Es gab auch noch eine Version mit Salami, aber das erzähle ich in der Fleischabteilung in einem separatem Beitrag.

Und hier kommt meine vegetarische Pide aus dem Ofen. Der Teig ist schön knusprig, bei Euch sicherlich von oben noch besser gebräunt, weil Ihr im Gegensatz zu meinem Gasofen auch noch Oberhitze habt.

Zum Probieren anschneiden, damit alle am Tisch sich ein Urteil bilden können. Meine Frau war ja strikt gegen Pide, weil sie nicht wusste was das ist und ich habe dann Teigschiffchen gesagt und sie dachte, dass wäre ein Nachtisch, so wie Bananensplit… Verstehe einer die Frauen. Pide auf dem Tisch war dann aber o.k. und die Mutti die hat die Teile richtig weggeatmet… Der erzähle ich vorher nochmal was ich kochen will… Das waren quasi die letzten vier Wochen, in denen ich das immer noch nicht gemacht habe, weil ich wegen der Teigfalterei unsicher war und dann noch das Bananensplitgerede… 

Saugeiler Teig, super knusprig, die Auflage ist natürlich auch lecker und austauschbar, je nachdem was man gerne mag. gerne auch noch schärfer mit Peperoni. Endlich mal was anderes, als immer nur Pizza. Das hat bei mir jedenfalls voll gepunktet und ich habe das Gefühl, dass mich dieses Gericht in eine andere Teigliga katapultiert hat. Das könnt Ihr auch und das wird Euch schmecken, garantiert.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit. 

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10 Kommentare

  • So lecker, so vielfältig: So muss ich die auch mal machen.

  • Lecker und ich bin schon.gespannt auf die Fleischvariante mit Hack oder scharfer Wurst

  • Gazi Goncu

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  • Reinhart

    Ausprobiert und als extrem geil befunden, selbst die doppelte menge ging weg wie nix! Hab das ganze noch verdinkelt, hatte noch rund 300 Gramm Dinkelvollkornmehl offen, genial. Heute sind die Quarkkartoffeln dran.

    • Super, das freut mich sehr, wenn Ihr zu den gleichen Schlüssen kommt wie ich. Ich liebe Pide auch total. Die Quarkkartoffeln sind von Margarete Kalle, habe ich auch letztens gerade noch wieder gelesen in meinem Blog. Die sind sehr lecker.

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