Chicken and Waffles

Das ist ein traditionelles Gericht aus den Südstaaten der USA. Dort wird gerne gebackenes Huhn mit Waffeln und süßem Ahornsirup kombiniert. Das ist auf dem Papier nichts für zarte Gemüter und weil ich außer meiner kritischen Ehefrau auch noch meine vier megamäkeligen Kinder am Tisch hatte, habe ich dieses Gericht nicht ohne ein Netz und einen doppelten Boden aufgetischt, denn die Kombination ist erst einmal komplett ungewöhnlich und man braucht viel Vorstellungsvermögen, um sich heranwagen zu können.

Zutaten:

1,2 Kilo Hähnchenbrust
6 Eier
400 – 500 Gramm Weizenmehl
2 Esslöffel Salz
Chiliflocken
Srirachasoße (anklicken)
1 Teelöffel Chiliflocken
1 Flasche Ahornsirup
1 Liter Rapsöl


Quarkwaffeln (anklicken)
Cole slaw alle Tricolore (anklicken)

Die Reihenfolge in der man arbeitet ist relativ egal. Man könnte auch zuerst den Waffelteig rühren, aber ich habe den Cole slaw alla Tricolore gemacht.

Klickt das Rezept an, dort seht Ihr auch, wie man die Mayonnaise selbst herstellt.

Frischer Dill öffnet das Frischeuniversum

Hier gibt es den Cole slaw alla Tricolore

Dazu fehlen nun noch die Waffeln, also lege ich mit dem Teig für Quarkwaffeln los. Die sind so gemacht, dass man damit auch pikantes begleiten kann, ohne dass sie Ihren süßen Charakter verleugnen.

Der Quark ist die wichtigste Zutat bei den Waffeln

Deswegen braucht man nur wenige Eier

Fertiger Waffelteig für Quarkwaffeln

Waffeln backen und die Schnitzel in Öl ausbacken, läuft später weitestgehend parallel. Den Backofen auf 80 Grad heizen, damit man sowohl Waffeln, als auch Schnitzel zwischenlagern kann.

Die Panierung ist eine Mehlierung. Die hält dann besonders gut, wenn man neben Mehl auch verquirlte Eier verwendet. Eier aufschlagen.

Sriracha für den guten Geschmack

Ei verquirlen

Mehl in eine Schüssel geben

Salz ins Mehl streuen

Chiliflocken ebenfalls einstreuen. Bei den Gewürzen seid Ihr frei, ich wollte es recht gerade haben, ohne viel Ablenkung.

Verschlagenes Ei und gewürztes Mehl nebeneinander platzieren

Jetzt geht es ans Mehlieren, vorher muss das Fleisch geschnitten werden.

Das sind 1,2 Kilo Hähnchenbrust

Mit einem Schmetterlingsschnitt in der Dicke halbieren und zeitgleich in der Fläche verdoppeln.

Die einzelnen Hühnerbrüste habe ich jeweils geviertelt, aber bei der Größe seid Ihr frei.

Ich muss bei meinen Kindern halt sehen, dass die Fleischstücke nicht zu groß sind, damit es auch gegessen wird und nicht die Hälfte auf dem Teller liegen bleibt.

Nun wird das Fleisch fertig für die Pfanne gemacht.

Fleisch von beiden Seiten in das gewürzte Mehl drücken.

Rapsöl in meiner 32 cm deep fry Pfanne von DiePfanne.com erhitzen.

Das Fleisch nach dem ersten Bemehlen einmal von beiden Seiten durch das Ei ziehen

Anschließend wieder zurück ins Mehl

Hier bekommt das Fleisch nun die eigentliche Hülle und durch die Gewürze im Mehl auch den Geschmack.

Dann geht es ab ins Fett. Schwimmend ausbacken und drei Minuten pro Seite ausbacken

In der Zwischenzeit in einem, oder zwei Waffeleisen die Waffeln backen

Nach drei Minuten das Fleisch wenden

Je nachdem wie heiß Euer Waffeleisen ist, kommen dann auch schon die ersten Waffeln aus den Eisen. Wenn Ihr alleine seid, geht es dann los. Ich muss aber erstmal einen Stapel Waffeln und einen Haufen Fleisch machen.

Fleisch und Waffeln bei 80 Grad im Ofen warmhalten.

So sehen lecker ausgebackene Hähnchenbrüste aus. Die haben kaum Fleischfaser ausgebildet, weil sie so auf den Punkt gegart wurden, außen knusprig und innen saftig. Ich lege mich mal fest und sage Euch voraus, dass außer Lars Westerhausen, noch keiner von Euch so ein zartes Huhn gegessen hat.

Jetzt geht es an den Tisch

Cole slaw alla Tricolore und eine Quarkwaffel auf den Teller legen. Nun kommt es, darauf legt man ein Stück feinste ausgebackene Hühnerbrust

Noch ein bisschen Grünkrautdeko und nun einen ordentlichen Schuss Ahornsirup über das Fleisch und die Waffel gießen.

Meine Familie war ziemlich gespalten und Friedrich und Margarete haben mich ziemlich angeschrien was das nun wieder für eine scheiß Idee wäre und sowas könnte man gar nicht essen. Meine Frau ist da auch immer vorsichtig, aber hat erstmal nichts gesagt.

Ich bin ja nicht doof und habe das vorher gewusst, dass bei konventionellen Essern nicht gleich Jubel darüber ausbricht. Deswegen habe ich zeitgleich ein nachweislich leckeres Ofenhuhn, wie unter südlicher Sonne serviert. Rezept kommt. Damit waren dann alle am Tisch o.k und die Waffelfraktion konnte sich ungestört dieser ungewöhnlichen Leckerei zuwenden.

Das ist wirklich so großartig und es schmeckt so unglaublich gut und macht so ein gutes Mundgefühl. Man hätte es wirklich nicht erwartet, dass es so ein Knaller auf dem Teller ist.

Das ist eines der ungewöhnlichsten Rezepte, die ich selbst gekocht und überhaupt gegessen habe. Das macht es so besonders und meine Familienmitglieder, die es probiert haben schwärmen immer noch davon.

Probiert es aus. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

6 Kommentare

  • kochaddict

    krasse Kombi, in der Tat, aber muss nachgemacht werden.

  • kleiner-zwerg

    Das war sooooooooooooooooooooooooooooooo lecker!!!!!!!!!!!!!
    Können wir das mal wieder essen?

  • Peter Eitel

    Boah, was für ein endgeiler Stunt…..grade beim Stöbern enteckt.

    das hat mir eben nen totalen Flashback in meine Jugend in Heidelberg beschert.
    War ja damals noch das Nato-Qeadquarter, überall GIs inner Stadt und es gab riesige Kasernen mit Familien usw. das waren ganze autonome Städte.

    Selbstverständlich war anfang der 80er jeder zünftige Späthippie stramm antiamerikanisch, aber beim jährlichen Deutsch_Amerikanischen Volksfest im größten
    Village standen dann doch alle in der Schlange ; bevorzugt hinlänglich bekifft und
    dadurch mit Riesenhunger ausgestattet.

    Drin standen nämlich die GIs schwitzend hinterm Grill und haben die geilsten Burger,
    Steaks usw gegrillt, und endlose Reihen von Campingtischen haben sich gebogen
    unter der Last von hunderten Schalen voller Chutneys, Saucen Salaten und allem.
    Da die Hausfrauen alle ihr Paraderezept hingestellt hatten wußte natürlich niemand,
    was da jetzt genau drin ist, also gab es zwangsläufig die irrsten Mischungen auf demTeller. Auch wenn ich das so, wie in deinem Rezept da bestimmt nie gegessen habe, weiß ich ganz genau, wie unfassbar Lecker sonne wilden Mischungen sind.

    Manches im Leben muss man halt einfach mal gemacht haben, um zu kapieren wie
    dolle das ist. Ich kann verstehen, dass das jetzt schon legende ist…
    Mal schaun, wer von meinen Leuten so ein Waffeleisen besitzt und Mumm in den
    Knochen hat.

    • ein waffeleisen hat doch eigentlich jeder. ansonsten würde ich mir so ein drei in eins gerät mit sandwich und grill kaufen. habe ich auch schon mal gehabt und das hat auch nur 30 euro gekostet. ich habe mit besatzungsmächten gar keine berührungspunkte gehabt. die kamen erst spät in die nähe von bremen, vorher waren sie nur in bremerhaven und auch nicht so groß. dann später als ich in münchen gewohnt habe, aber da war das thema schon ziemlich durch und die amis fast weg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert