Kartoffelsalat – extrem lecker

Weihnachten ist jedes Jahr am 24.12 und ich moderiere jeden neuen Kartoffelsalat immer wieder damit an, dass man nie genug Auswahl an Kartoffelsalaten zur Verfügung haben kann. Dieser hier kommt komplett ohne die schlimmsten Kochasizutaten aus, Mayonnaise aus dem Glas, Miracle Whip, oder am Allerschlimmsten Fleischsalat. Fleischsalat besteht nur aus Fett und Konservierungsstoffen und ist der linke und rechte Haken der Doofen in die Magengrube von Menschen, die ihr Essen nicht wie malen nach Zahlen zubereiten und erwarten, dass es nicht wie bei anderen gedankenlosen Fertigzutatenzusammenkippern schmeckt, sondern eine persönliche Handschrift trägt. Kurz gesagt, ich habe noch nie einen Kartoffelsalat gegessen, der so sauber schmeckt wie dieser. Das Rezept habe ich aus dem Buch “Kartoffeln, lecker, deftig und gesund” von 1987 und geschrieben von Helmut Lingen

Zutaten:

1 Kilo festkochende Kartoffeln
300 Milliliter Brühe (anklicken)
1 (rote) Zwiebel
80 Milliliter Rapsöl
60 Milliliter Weißweinessig
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Pfeffer
1/4 Bund Petersilie
4 Eier
1 Tomate

Die Kartoffeln sind als Pellkartoffeln kalt aufgesetzt worden und dann ab dem Zeitpunkt wenn das Wasser kocht, 20 Minuten gekocht worden und anschließend abgekippt worden. Davon habe ich keine Fotos, weil ich gerade mit Friedrich beim Preisgewitter, bei Ikea und bei Hellwig war und die Kartoffeln von unterwegs bei meine Frau bestellt habe.

Brühe kann von Gemüsebrühe bis Fleischbrühe alles sein. Je nachdem ob es darum geht, dass irgendwas vegetarisch sein muss, oder ob es egal ist.

Zwiebel abziehen

Zwiebel zerkleinern

Zwiebeln in die Salatschüssel geben

Kartoffeln in Scheiben schneiden

Kartoffeln kommen ebenfalls in die Schüssel

Die Brühe erhitzen, weil die heiß über den Salat gegossen werden soll.

Weißweinessig

Rapsöl

Beides in die Schüssel gießen

Nun noch die heiße Brühe für den Salat

Durch die heiße Brühe wird das Dressing sämig, wenn der Salat mariniert.

Petersilie hacken

Petersilie zum Salat geben

Einen Teelöffel Salz. Das ist die Grundwürze. Die Kartoffeln hatten bislang kein Salz und saugen das förmlich auf. Es kann sein, dass Ihr nach dem Marinieren vor dem Servieren noch mal nachwürzen müsst. Das ist aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

4 Eier 7 Minuten kochen

Eier pellen

Eine Tomate vierteln

Das ist nur mein Fototeller. Wir hatten dazu Bockwürste (vom Preisgewitter), aber eben auch noch ganz andere Sachen auf dem Tisch, die nichts damit zu tun hatten, weil ich auch immer noch Nudeln und/oder Reis, und Fleisch und dies, das jenes auf dem Tisch haben muss, damit alle etwas zu essen finden.

Der Kartoffelsalat ist aber echt super geworden. Schön ausgewogen mit Salz, Pfeffer und Säure. Relativ wenig Öl auf die Flüssigkeitsmenge und den Essig.

Sehr knackig mit den Zwiebeln, dezent mit dem Ei. Falls Ihr Heiligabend noch einen richtig sauberen Kartoffelsalat, ohne den Nachgeschmack von Konservierungsmitteln braucht, oder auch zu Frikadellen und Schnitzeln, dann wird Euch das gefallen.

Kartoffelsalat für höhere Ansprüche, der durch Schlichtheit glänzt.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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20 Kommentare

  • Peter Eitel

    <jawollja, so geschmacklich ballastfrei gehört das!
    Wobei ich persönlich evtl. Cornichons anstatt der Tomaten mögen könnte,, aber das ist ja jedem selber überlassen. Hauptsache geile Basis.

    Aber,sag mal, wer hat denn das letzte Bild so liebevoll arrangiert?? Du etwa?
    Glaub ich nicht: — das waren bestimmt die Kinder; haben ja in der letzten Folge ihr
    außerordentliches Dekotalent bewiesen.
    Glaubs mir, das war große klasse, ich kann das nämlich beurteilen, weil ich bis zu den
    Sommerferien dreißig Jahre lang Kunsterzieher war. Hihi.
    Und jetzt kann ich in aller Ruhe morgens schon Kochblogs kesen und mir einen dabei
    kichern…..Toll.

  • Barbara

    Ich schrub es schon einmal.
    Es gibt eine gute Mayonnaise aus dem Glas, das Bioprodukt von Byodo. Da ist nichts drin, was man nicht auch in einer selbstgemachten Mayo findet. Die schmeckt einfach richtig gut, für den Fall, dass man Kartoffelsalat lieber damit anmacht. Darin ertränken sollte man ihn natürlich nicht, sparsam verwenden!
    Diesen hier kann man essen, aber zu einem Paar Wiener mag ich etwas Mayo ganz gerne.

  • Ute Franz

    Hallo Jörg, das Rezept ist lecker! Im Jahresverlauf gibt auch Salate ohne Majo! Aber am 24. 12 gibt es den Salat meiner Oma. Sie ist leider schon lange nicht mehr bei uns (ich gehe ja auch schon auf die 70 zu). Für die damalige Zeit war es eher selten, das ein Mädchen einen Beruf gelernt hat am Ende der Zwanziger des letzten Jahrhunderts. Sie war auf einer Domäne bei Dresden und hatte mehrere “Küchen” zu betreuen. Leute Küche und Herrschatftsküche. Von Ihr habe ich viel gelernt, was das Kochen und Backen angeht.Wir hatten in der DDR Ferienlager. Da musste schon beim Wirtschaften ein bischen aufs Geld geschaut werden. Im Rest des Jahres war sie auch Chefköchin in einem der größten Betriebe in Dessau. Natürlich sind meine Gurken selbst eingelegt, die Majo mache ich auch selber. Mein Mann sagt immer “Kartoffeln sind auch drin”. Den kann ich auch nicht nur für 2 Portionen für einen Tag machen. Deshalb gibt es den auch die folgenden Tage noch, bei uns zweien gibt es keinen Weihnachtsbraten.

    • Das ist eine Menge wert wenn man Leute hat, die einem etwas beibringen können und mögen. Ich kenne das mit den Berufsausbildungen bei Frauen auch noch aus meiner Familie. Die einzige die eine machen durfte, war meine Großante mit dem Hüftschaden, bei der klar war, dass sie so keiner heiratet. Die war dann Schneidermeisterin. Meine Omas waren nach der Schule ein paar Jahre ebenfalls bei reichen Leuten im Haus und haben da geputzt, gekocht, gewaschen und gebügelt. Was für beschissene Zeiten, vor hundert Jahren. Meine Mutter durfte noch kein Abitur machen, weil sie ja sowieso mal heiratet, aber hat eine Ausbildung als Industriekauffrau. Trotzdem hat bei mir in der Familie keiner wirklich kochen können und irgendwie haben sie die Garzeiten vom Holzofen nahtlos mit in die Elektroherdzeit übernommen. Da passte kein Garpunkt bei irgendwas. Ich tausche mich gerne mit Leuten aus, die in der Küche etwas können. Danke. Gruß Jörg

  • Ute Franz

    Noch eine persönliche Note: ich liebe kartoffeln und habe eine Seite gefunden auf der es alte Sorten und auch Neuzüchtungen gibt. Auch bunte Kartoffeln: Tartuffli. Die Geschmacksvielfalt ist super

    • ich kaufe kartoffeln nicht nach der sorte, sondern nur danach dass sie festkochend sind.
      natürlich ist das falsch, aber ich musste in den letzten jahren das geld immer so zusammenhalten, dass
      ich froh war kartoffeln zu haben und nicht irgendeine sorte.

      • Ute Franz

        Kann ich verstehen, war ja nur ein unverbindlicher Tip. Für uns zwei sind das ja auch ganz andere Mengen die über den Tisch gehen. Was ich grundsätzlich, egal welche Kartoffeln ich seit Jahren auch mache (außer Eintopf): Kartoffeln egal ob mit oder ohne Schale werden grundsätzlich gedämpft oder gebraten. So bleibt viel mehr vom Geschmack in den Knollen.
        Liebe Grüße aus Dessau
        Ute

        • der tipp ist total gut. jetzt ist es ja auch schon schon deutlich entspannter mit den mitteln. bei aldi, lidl, kaufland, habe ich aber nicht das gefühl zwischen verschiedenen kartoffelsorten wählen zu können, sondern nur zwischen festkochend und mehligkochend.

  • Annemarie Sto

    Lieber Jörg, ich liebe den Kartoffelsalat genauso, wie du ihn gemacht hast,sehr. Hier in unserer Region heißt der “naggisch” – weil halt nix drin ist *lach* Ich serviere ihn gerne mit einem kleinen Spruzz Mayo an der Seite zum drauftun halt. Wenn du Interesse an meinem persönlich besten Kartoffelsalat hast, würde ich ihn dir mal aufschreiben. Ich weiß ja, daß du da recht viel Spaß dran hast auch ältere Speisen zu kochen oder nachzuvollziehen. Dieser Kartoffelsalat ist eine Homage an meine vor 35 Jahren verstorbene Oma und steht in einigen Kochbüchern drin, von mir mal eingereicht. Er wird mit frischem Weißkraut gemacht oder heutzutage mit Spitzkohl . Ist halt eine Kostenfrage und das Kraut wird in Öl mit Zwiebeln gebraten und dann geschmort, vorher wird Dörrfleisch winzig klein geschnitten und ausgebraten und zur Seite gestellt, kommt erst zum Schluß wieder dran. In diesem Fett wird der Kohl dann gebraten und noch etwas mehr Öl halt. Der Kartoffelsalat an sich wird wie bei Dir mit Brühe und etwas mehr Essig , ner Prise Zucker und ordentlich Salz und Pfeffer angemacht. Dann alles vermischen und mit viel Peterle oder Schnittlauch bestreuen. Schmeckt lauwarm am besten, kann aber auch in der Pfanne am nächsten Tag kurz erwärmt werden. Wir lieben Backfisch dazu oder heiße Rinds- oder Fleischwurst. Komme ja aus dem Frankfurter Raum. Wenn wir eingeladen waren ( vor Corona! ) mußten wir den immer mitbringen. Liebe Grüße Annemarie

    • Hallo Annemarie, vielen lieben dank für deinen kommentar. das klingt großartig mit dem Kraut.
      Mayonnaise zum Essig und Ölsalat zu stellen ist ja auch ausgefallen. gefällt mir aber super.

  • Rita Herrmann

    Jawohl, so ( in etwa) mache ich den Kartoffelsalat auch. Ich nehme Rinderbrühe ( von mir eingeweckt). Die Zeiten mit Mayo sind vorbei. Statt Petersilie nehme ich Schnittlauch. Ansonsten so, wie Du .. lecker, lecker

  • AnneD

    Nicht nur ihr Norddeutschen – auch wir Westfalen brauchen einen “richtigen” Kartoffelsalat!
    Dazu noch eine “dicke Sauerländer” Bockwurst.
    LG AnneD

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