Gulasch mit Dunkelbier

Rezepte die mit zwei Flaschen Bier anfangen, können nicht schlecht sein. Die Flaschen hat mir meine alte Onlinefreundin Michaela als Gastgeschenk mitgebracht, als sie mit Ihrer Familie zum Antrittsbesuch bei uns in Cuxhaven war. Wo immer alle so über das Internet hetzen und wie schnelllebig alles ist und wie oberflächlich. Wir kennen uns online schon um die fünfundzwanzig Jahre, haben uns über die Jahre immer wieder mal getroffen und nie den Kontakt verloren. Das finde ich schon beachtlich, wenn ich bedenke, von wie vielen “real life” Freunden man sich in der Zeit verabschiedet hat. Deswegen finde ich, dass viele virtuellen Bekanntschaften, nicht weniger Wert sind, als Leute mit denen man mehr Gelegenheit zum Treffen hat. Das nur so am Rande, kulinarisch gibt es leckeres Gulasch mit ausreichend Zeit zum zart werden und ganz viel Geschmack. Genau passend zum Herbst, oder auch zum Winter.

Zutaten:

1200 Gramm Gulasch von Schwein
3 Knoblauchzehen
500 Gramm rote Zwiebeln
1 Liter Bier
1 Esslöffel Senf (anklicken)
1 Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
5 Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter
1 Esslöffel Kümmel
2 Esslöffel Paprika edelsüß
1 Esslöffel Majoran
200 Gramm Schlagsahne
2 Esslöffel Mehl

Beilage:

Salzkartoffeln, oder Nudeln

Fleisch in Rapsöl gründlich anbraten. Dem Anbraten wird immer viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl das so viel Anteil am Resultat hat. Hier kann man ganz viel Eigengeschmack erzeugen, ohne extra Gewürze. Das macht dann auch nicht doof und auch nicht durstig. Herd läuft auf Vollgas, bis ich etwas anderes sage. Es ist Gulasch vom Schwein. Man kann auch jedes andere sortenreine Fleisch nehmen, da verändern sich halt die Garzeiten. Ich habe das in bio im Angebot bekommen, deswegen wurde es dieses Gulasch. Wäre etwas anderes im Angebot, hätte ich darum ein Gericht entworfen.

Zwiebeln abziehen

Fleisch nach fünf Minuten wenden

Zwiebeln zerkleinern

Fleisch wenden

Gulasch vom Schwein verträgt immer gut Senf

Salz

Chiliflocken

Ich habe es eher dezent geschärft, aus Rücksicht auf die Familie.

Lorbeerblätter und Wacholderbeeren

Herd läuft immer noch volle Pulle, ich habe ja auch nix anderes gesagt.

Kümmel gibt einen tollen Geschmack, ´sorgt durch den Biss auf das Gewürz aber immer wieder für Diskussionen. Deswegen mahle ich den Kümmel

Schriiiiiiiiiiiiiiing

Schon fertig

Kümmel dazu geben

Knoblauch hacken

Knoblauch in den Wok, oder die Pfanne geben.

Zwiebeln ebenfall dazu geben

Alles vermischen

Mit Mehl bestäuben, um die Flüssigkeit zu binden. Das dickt später auch die Soße an.

Paprika

Herd läuft immer noch volle Pulle, ich habe ja nix anderes gesagt.

Flüssigkeit ist weg und nun fängt das Fleisch und das Gemüse an Röstaromen zu bilden

Majoran fehlt noch

Langsam kann man erkennen, wie der Wokinhalt dunkler wird, das ist so gewollt.

Alles dickt sichtbar an

Wenn alles schon trocken ist und der Bratensatz am Rand gebräunt ist, dann bringen wir die Flüssigkeit zum Schmoren in den Wok.

Bier ist ein super Medium für Gulasch. Das schmeckt nach mehr als Wasser und je nach Sorte, hat es ein schönes Aroma. Ich nehme ein Dunkelbier, kein Malzbier.

Gleich einen ganzen Liter auf die Mengen nehmen

Wokinhalt wieder zum Kochen bringen.

Jetzt noch Sahne

Einfach dazu kippen

1,5 Stunden auf kleiner Flamme simmern lassen.

Dann ist das Gulasch schön angedickt und hat eine Farbe wie ein Rindergulasch. Geil, oder? Jetzt noch ein bisschen ohne Deckel nach Geschmack einkochen lassen.

Ich nutze die Einkochzeit, um die Beilagen zu bereiten. Nudeln und Salzkartoffeln. Ich weiß, Seppl und Österreicher kennen das dazu nicht, aber die regieren halt nicht über den Rest der Welt und im Norden, ist das durchaus Usus.

Ich fühle mich von dem Anblick extrem animiert.

Beilagen kochen

Konsistenz ist ein Traum

Petersilie hacken

Kartoffeln sind fertig. Ich werfe noch ein Stück Butter dazu und gebe Petersilie drüber.

Petersilie in den Wok einstreuen.

Hier die Version mit Nudeln. Ganz zartes Fleisch, sehr schöne Soße, schmeckt pikant, cremig von der Sahne und wohltuende Bitternote vom Bier.

Ich bin eher der Typ für die warme Jahreszeit, aber das ist wirklich lecker und dafür ertrage ich auch die kälteren Monate.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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16 Kommentare

  • Sascha Wüstemann

    Hallo Jörg,
    gibt es einen Grund, warum du für dieses Gulasch kein Tomatenmark verwendet hast?
    Oder anders gefragt, wann braucht man man Tomatenmark für Schmorgerichte und wann nicht?

    Danke.

  • peter eitel

    Also ich weiß ja nicht was bei euch da oben so abgeht, aber ich finde, dass deine
    Rezepte seit das Projekt ” Neue Hütte in Cuxhaven” am Start ist irgendwie noch geiler
    sind als vorher. Irgendwie – keine Ahnung – leichter, viel Gemüse und Frischkram, sehr
    auf den Punkt und ohne groß Gedöns. Ich mag das gerne so; und ab und zu kommt halt
    mal ein anständiger ” Fleischklops” wie dieses lecker Bier-Gulasch.
    Wenn ich die Zutaten da hätte, würde ich mir das sofort machen.
    Jedenfalls läuft mir oft schon beim morgendlichen Site- Checken das Wasser im Maul zusammen.
    Möglicherweise habt ihr in eurem neuen Haus sonne good vibrations, oder vielleicht ist
    auch einfach nur die Küche und das Licht hübscher….Egal; mir gefällt’s.

    • Wir haben gerade noch mehr Licht in die Küche gebracht, weil es bis jetzt zu dunkel war. Eine 240 m LED Leiste von Ikea. Jetzt kommt man sich bei der Küchenarbeit nicht mehr vor, wie im Fassbender Film. Emma schleppt immer irgendwelche Veggiefreundinnen an und die Lust auf Fleisch ist oft eher mau.

  • peter eitel

    Im Ernst…240Meter ? Was machst du denn damit. ?
    die gesamte Bagage an den Esstisch fesseln, bis alles aufgegessen ist oder was.

  • Esther

    Mit Bier zu kochen hat mich interessiert. Alles wurde 1 zu 1 nachgekocht, beim Dunkelbier wählte ich Köstritzer. Die Geschmacksrichtung bitter mag ich, bei Fleisch erinnert es mich etwas an Wild. Wild ist nicht meins. Außerdem war mir die Sauce zu flüssig, trotz Reduzierung. Heute gab es Spiralnudeln, morgen gibt es Klöße dazu.

  • Bernd M

    Dieses Gulasch wirds am Wochenende werden. Allerdings mit Rind UND Schweinefleisch. Frage, wenn ich das Schweinefleisch zuerst anbrate und dann beiseite stelle, danach das Rindfleisch zubereite und das Gulasch praktisch fertig mache, kann ich das Schwinefleisch so ne dreiviertelstunde vor dem Fertigwerden dazugeben um es beides zart und lecker zu haben ? Oder welchen Weg soll ich dann wählen?

    • ich mag das überhaupt nicht das geinsam als gulasch zu vereinen. ich weiß nicht wie lange das schwein im vergleich zum rind dauert. ich hatte 2 stunden schwein und 3 stunden rind getippt

      • Bernd M

        Ich persönlich würde das sowohl als Rinder wie auch as Schweinegulasch mögen. Bevorzugen tue ich Rind, mal schauen, vielleicht überleg ich es mir heute noch und mache doch nur Rind und nutze das Schweinefleisch um was anders leckeres zuzubereiten. Oder ich lasse die Frau mal wieder Rojoes do Minho machen.

        • reines schweinefleisch ist auch o.k., ich mag nur den mix nicht.

          • Bernd M

            So, am gestrigen Sonntag gabs dieses Gulasch und was soll ich sagen? wir waren zu fünft und jeder hat gut gegessen. Meiner Frau war etwas zuviel Kümmel dran obwohl ich schon weniger als angegeben verwendete, etwa die Hälfte. Gemeckert hat sie aber nicht…..

            Ich habe nur Rindfleisch genommen und das war butterweich, dazu gabs Kartoffeln und die Reste wurden heute vertilgt, diesmal mit Spätzle….die Tochter wünschte es so.
            Vielen Dank für ein weiteres geiles Rezept, Glatzkoch.

          • Bitte gerne, ich mag sowas auch sehr gerne, schon alleine für die Soße.

  • Angela Windolf

    Guten Morgen Jörg,
    das Gulasch sieht phantastisch aus 😍 die Soße scheint eine perfekte Konsistens zu haben. Auch die Farbe, und der Glanz der Soße sind genau rochtig !
    Ich habe Biergulasch erstmals während eines Belgien Urlaubs gegessen, und war so begeistert von diesem Gericht, das ich es bei fast jesem Restaurantbesuch geordert habe.
    Nachgekocht habe ich das dann Zuhause “natürlich” auch 😁
    bei mir, mit Rindfleisch, sehr viel weniger Kümmel, dafür mit viel mehr Zwiebeln, so dass das Zusammenspiel der süße der Zwiebeln, und der Bitternote des Bieres einfach himmlisch mundet 😋
    In Belgien bekommt man das mit Pommes serviert, was ich im ersten Moment etwas merkwürdig fand. Aber deren Pommes sind ja so dick, das sie beinahe als knusprige Salzkartoffeln durchgehen 😅
    Jedenfalls wieder ein tolles Gericht von dir !!!
    ganz herzliche Sonntagsrüße von der Angela 🙋‍♀️

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