Secreto vom Iberico für vier Euro pro Kilo

Bei mir ist es nicht so dass nur Not erfinderisch macht, sondern bei mir gelingt das auch dem Überfluss. Beim Handelshof gab es Iberico Schwein und als besonderen Cut ein Secreto. Das ist zart wie ein Filet und saftig wie ein Nacken. Ich habe gepokert als es das Fleisch statt für 40 Euro pro Kilo für 17 gab und bei 11 habe ich nicht gezuckt, aber als es im MHD Verkauf nur noch vier Euro pro Kilo gekostet hat. Ich weiß auch genau warum das wie Blei in der Kühltruhe lag, weil es für normale Hausfrauen optisch zu fett ist. Ich versuche dem Kassenpersonal immer gut zuzureden, sich da auch mal was aus der Truhe mit nach Hause zu nehmen, aber egal ob sie günstig Hirschrücken, dried irgendwas, Duke of Berkshire, oder hier Iberico halb verschenken, bekomme ich unabhängig davon, wem ich das vorschlage immer als Antwort, was mache ich denn, wenn es mir gar nicht schmeckt? Was soll daran nicht schmecken? Na ja, jedenfalls hatte ich über drei Kilo davon und habe mich dementsprechend damit ausgelebt. Mal asiatisch und mal eher mediterran ausgebaut und Rest dementsprechend weiterverabeitet, dass sie sich nicht wie ein Rest anfühlen. Hier kommt meine Version bei der die Beilagen länger gedauert haben, als der Hautdarsteller auf der Bühne stand.

Zutaten:

1 Kilo Secreto vom Iberico Schwein.
Rapsöl
1 Teelöffel grobes Salz
reichlich Pfeffer aus der Mühle

Das Fleisch habe ich halbiert, weil hier alle immer Angst vor großen Fleischstücken haben. Fragt mich nicht warum, ich verstehe es auch nicht. Da kann man die Struktur des Fleisches ganz gut erkennen und Leute die es nicht so mit kochen haben, denken dann halt, dass es fettes Fleisch ist und wie man da wohl drauf rumkaut und sie mögen doch kein fettes Fleisch lalalala.

Öl in der Pfanne bei Vollgas erhitzen

Unten im Backofen habe ich schon alles am Start, weil das Fleisch nur drei Minuten in der Pfanne ist. Hier sollen die Beilagen auf die Hauptkomponente warten. Falls einer kein Fleisch mag, habe ich noch Pizza vom Vortag erwärmt.

Als Beilage gibt es Tomaten in Butter, Blumenkohl in Butter, Mais in Butter, Roscoffzwiebeln in Butter, Kartoffeln in gestocktem Ei, Porree in Butter. Klingt wilder als es ist. Einmal in Ofenformen geworfen, gewürzt und gebuttert und Abfahrt bis es nach 35 bis 40 Minuten gar ist.

Für die denen auch das noch nicht reicht, habe ich Nudeln vom Vortag die aufgebraten werden, sowie die obligate Tomatensoße für alle Fälle.

Nun aber zum Hauptgeschäft. Öl ist heiß und das Secreto vom Iberico Schwein wird 90 Sekunden pro Seite gebraten.

Deckel rauf, damit das Fett nicht so spritzt.

Nach 90 Sekunden wenden und erneut 90 Sekunden auf der Rückseite braten

Die zweite Pfanne wärme ich nur lauwarm an, da ruht dann das Fleisch, gart aber nicht mehr nach, während anschließend die zweite Ladung brät. Das “Fett” ist komplett weggebraten und es liefert nur den Saft zum zarten Fleisch. Geschmacksträger ist es auch noch.

In die Ruhrepfanne umziehen und mit Glasdeckel abdecken

In der Zeit brät die nächste Ladung Secreto vom Ibericoschwein.

Jetzt wird serviert und mit grobem Salz und Pfeffer aus der Mühle gesalzen

Reichlich Beilagen

Das ist in seiner Schlichtheit schon sehr besonders und man schmeckt es auf jeden Fall, dass es ein besonderer Cut und eine besonders gut gehaltene Rasse ist. Wer es im Sonderangebot verschmäht ist echt selbst schuld.

Das hindert meine Familie an ungeraden Wochentagen, wenn Mercur im vierten Haus steht auch nicht darin, mir mit so einem Fleisch eine lange Nase zu drehen, aber ich zeige Euch noch eine total geile Restverwertung, die nicht wie neu anfühlt.

Secreto mit Barbequesoße. Darauf könnt Ihr Euch schon freuen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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8 Kommentare

  • peter

    Wow, ein Fleischzuschnitt wie ein kostbarer Nadelstreifenanzug….sowas habe ich
    meinen Lebtag noch nie gesehen. Irre – danach kommt wohl echt nur noch Wagyu.

    Apropos Fleisch: Ich habe gerade meine erste Kreditkarte bekommen, damit ich endlich
    mal beim Kalieber bestellen kann. Paypal ginge auch, aber das funzt für mich online nimmer, seit die immer nur noch ne TransaktionsTAN aufs Handy schicken. Aber:
    Handy habichnichtwillichnichtbrauchichnichtBasta! Und Vorkasse geht bei Frischware leider nicht.
    Nen kleenen 40 L Gefrierschrank habe ich schon ergattert und wenn die Visa für online
    freigeschaltet ist, werde ich mal hübsch bestellen. Ich habe mir zwar schon manches
    ausgedeutelt, aber wenn du aus Erfahrung besondere Empfehlungen hättest, würde
    ich mich natürlich darüber freuen.

    • Bentheimer Schwein ist immer super, die Grillwürste sind über jeden Zweifel erhaben und immer bei den besonderen Angeboten schauen. Manchmal haben sie eine alte Kuh usw. Da kannst Du alles blind kaufen.

  • Haifisch

    Das gebänderte Fleisch…
    Das sieht ja aus wie “früher”.
    Sehr lecker…

    @Peter: sei vorsichtig,
    die Kreditkarten
    schicken auch eine TAN / PIN an das Handy 🙁
    (zumindest macht das meine Karte)

    • peter

      @ Haifisch.
      Echt jetzt? Pin; Handy???? Ich tät strahlkotzen…Genau das wollte ich ja eben nicht. 😠
      Ich habe extra nochmal nachgefragt, weil ich das Ding ja eh nur für für Online nutzen
      will. Sonst habe ich ja ne EC Card.
      Zur Not hätte ich hier zwar auch ein einfaches Smartphone rumliegen, aber das ist
      noch ne “Jungfrau” – – Da hat noch keiner seine SIM-Card reingesteckt…
      Hab ich nur gekauft, damit ich darüber ne “modern-wunderfitzige” Audiosoftware für
      home recording per WLan ansteuern kann. rausgeschmissenes Geld…
      Ich investiere jetzt nur noch in Premiumkartoffeln. Bätsch!
      Aber das Fleischstück im Post ist schon edgeil, oder?? halleluja..sooo schön.

    • Peter hat ja kein Handy mit dem das geht. Mal sehen wie lange er das Smartphonefasten noch durchhält

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