Willkommen in meiner Rubrik Rezepte die im Bruchteil einer Sekunde entstehen. Ich stehe gerade am Herd und bestreiche den Dominokuchen mit Kuvertüre und dann erscheinen meine beiden “älteren” Töchter und sagen und JETZT kochst du bitte noch einen weihnachtlichen Pudding. Klar, fehlt mir sowieso gerade noch im Blog…
Zutaten:
500 Milliliter Milch
2 Esslöffel Stärke
2 Eier
3 Esslöffel Zucker
1 Teelöffel Natron
1 Messerspitze Lebkuchengewürz
1 Messerspitze Kardamom
1 Messerspitze Anis
1 Messerspitze Zimt
Belegkirschen
1 Teelöffel Citronat
1 Teelöffel Orangeat
Für die Soße:
300 Milliliter Rotwein
4 Esslöffel Gelierzucker
1 Esslöffel Speisestärke
Citronat, Orangeat, Belegkirsche als Deko
Ich bin wirklich sehr dankbar für solche Inspirationen. Falls da unter Euch jemand vor dem Rechner sitzt, der schon immer mal irgendwas als Rezept haben wollte, mit Google aber nicht zufrieden ist, der schreibt mich einfach an, oder ruft laut rein. In diesem Fall geht es also darum Pudding so zu machen, wie Pudding sowieso geht, plus auf ein paar Stilmittel zu gehen, die man mit Weihnachten verbindet. Ich habe so eine Mixtur aus Stollen, englischem Weihnachtskuchen und Mutters Kirschrosetten, als Essenz rausgefiltert, plus die Soße die so rot ist, wie der Wein zum Gänsebraten und wie ein dicker Glühwein daher kommt. Den Pudding sollte man wirklich nur irgendwann zwischen dem ersten Frost und Anfang Februar servieren. Davor und danach kann den höchstwahrscheinlich niemand ertragen.
0,5 Liter Milch abmessen und in einen Kochtopf geben. Die Damen sollten ins Bett und ich war ein bisschen in Eile. Deswegen haben wir das Projekt mit fliegendem Start gemacht. Also nicht erst das “Puddingpulver” selbst anmischen und dann in die warme Milch geben, sondern richtig unter Dampf und unter ständigem Rühren. Geht viel geiler, werdet Ihr sehen…
Herd anstellen, damit die Milch erhitzt. 1 Teelöffel Natron dazu geben.
2 Esslöffel Speisestärke
3 Esslöffel Zucker
Zwei Volleier aufschlagen und direkt in die Milch kippen. Ich weiß, die meisten Rezepte sagen nur Eigelb, aber ich bin noch nie die meisten Rezepte gewesen und am Ende steht immer das auf dem Tisch, was ich machen wollte.
Bevor Euch irgendwas am Topfboden festklebt, kommt jetzt der Stabmixer zum Dauereinsatz. Den lassen wir jetzt nonstop weiter laufen, bis der Pudding fertig ist. Das geht schnell. Vom Milch einfüllen, bis der Pudding von Herd kommt, dauert es keine 10 Minuten.
Bei mir am Herd ist ein bisschen Streit unter den Damen, wer den Mixer halten darf und wer Zutaten in den Topf kippen soll. Mixer läuft
1 Messerspitze Zimt
Lebkuchengewürz. Da ist alles drin und man kann nix vergessen.
Davon auch eine Messerspitze, Rühren nicht vergessen. Kardamom und Anis auch nicht vergessen, aber ich kann hier ja nicht jede Messerspitze einzeln zeigen, während ich zwei Ziegen im Zaum halten muss, nicht den Topf vom Herd zu kippen, weil jetzt die andere auch mal den Mixer halten möchte.
Belagkirschen sind echt so richtig geil pervers.
1 Teelöffel Citronat
1 Teelöffel Orangeat
Dieses Zutaten Citronat, Orangeat und Belegkirsche werft Ihr bei Vewendung eines Pürierstabes erst rein, wenn wer Pudding fest wird und Ihr nicht weiter mit dem Stab arbeitet. Bei meinem Zauberstab ist ein Schäumeraufsatz drauf, der macht nicht kaputt. Da ist es egal. Also für 99 % aller MitleserInnen heißt das jetzt, dass der Pudding sichtbar anziehen muss und ein Mal diesen Blubb gemacht haben muss, dass man weiß, o.k, der wird später mal fest und DANN könnt Ihr das Zuckerobst mit einem Esslöffel unter den Pudding rühren. Meine Mengenangaben sind auch veränderbar, wenn Ihr mehr davon verwenden möchtet.
Die Puddingschüssel unter kaltem Wasser ausspülen, damit man den Pudding irgendwann auch mal auf einen Teller stützen kann. Mache ich eh nicht, weil ich immer Nocken absteche, aber das ist für mich Folklore, die Schüssel trotzdem auszuspülen.
Pudding ist jetzt in der Schüssel und ich stelle den zum Abkühlen auf die Fensterbank, weil mein Kühlschrank sowieso immer total voll ist und dafür keinen Platz hat. Teller auf die Schüssel legen, oder gleich einen Plastikdose mit Deckel. .
Jetzt soll der Pudding serviert werden. Wie gesagt, Ihr könnt den Stürzen, aber ich mag eher abgestochene Nocken und auch keinen Pudding zum Sättigen, sondern das soll noch mal so ein richtig geil Abschluss eines ohnehin schon gut Essens gewesen sein. Wer noch mehr will, bekommt natürlich noch mehr. Ich mache noch schnell eine Soße zum Pudding, auch das dauert keine zehn Minuten, für die Fraktion, die sich immer nur überall Dressing aus dem Tetrapack drüber schüttet.
Topf auf den Herd
300 Milliliter Rotwein, eine Messerspitze Lebkuchengewürz
Gelierzucker 4 Esslöffel
1 Esslöffel Speisestärke und dann auch den Mixer in den Topf stellen und den Herd auf volle Kraft stellen. Dann klumpt nichts und Ihr seht live, wenn die Soße andickt.
Wenn Ihr die richtige Konsistenz habt, einfach den Topf vom Herd nehmen und alles ist gut.
Abstruse Muster auf dem Teller machen.
Nocken aus der Puddingschüssel abstechen und auf dem Teller drapieren. Damit jeder weiß, was er vor sich stehen hat, noch ein wenig Citronat, Orangeat und Belegkirsche als Deko verwenden.
Dazu passt ein ordentlicher Espresso und / oder ein Grappa
Das ist ein Pudding für Erwachsene, denn der knallt ganz schön mit den winterlichen Gewürzen. Der Geschmack ist total rund und damit fängt man auch Leute ein, die von sich sonst immer behaupten, dass sie eigentlich keinen Pudding mögen.
Die kandierten Früchte machen ein gutes Mundgefühl und sowas ausgefallenes habe ich als Pudding noch nirgendwo gegessen. Finde ich richtig gut. Hat meinen Gästen beim Weihnachtsessen auch geschmeckt, deswegen verblogge ich den auch jetzt direkt für Euch.
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit