Rösti – ganz einfach

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Mir ist das im großen farbigen Kochbuch von 1982 aus dem Unipart Verlag über den Weg gelaufen. Ich wollte immer schon mal Rösti machen, aber ich war mir immer unsicher, wie man so ein pfannengroßes Teil wendet , ohne das irgendwas zerbröselt und dann auch noch wie es einem gelingt, ohne dass eine Seite anbrennt. Ich war mir auch nicht sicher, ob es der, die, oder das Rösti heißt. Hier kommt die Lösung…




Zutaten

750 Gramm Kartoffeln
1 Zwiebel
100 Gramm Schinkenspeck
50 Gramm Butter
Petersilie
Salz
Pfeffer

Laut Duden heißt es DIE Rösti. Rösti kann man aus gekochten Kartoffeln machen, oder aus rohen. Ich habe mich für die rohe Version entschieden. Wenn man gekochte Kartoffeln verwenden würde, dann nähme man Pellkartoffeln und würde die nach dem Abkühlen durch eine Reibe jagen. Das erschien mir spontan zu matschig. 

Ich habe also 750 Gramm Kartoffeln abgewogen und gleich 770 genommen, weil beim Schälen noch ein wenig Schwund entsteht.

Wenn Ihr hier nicht alle zuschauen würdet, hätte ich die Kartoffeln höchstwahrscheinlich gleich mit Schale gerieben, aber den Kommentar wollte ich der “Kartoffelschalen sind aber giftig” Fraktion nicht gönnen. 

Ist ja auch nur ein Unterschied von ein paar Minuten

Anschließend die Kartoffeln durch die Standreibe jagen.

Eine Zwiebel häuten

Zwiebel zerkleinern

Zwiebel mit den Kartoffeln in eine Schüssel geben.

Schinkenspeck dazu geben. die 100 Gramm sind mein Maß. Ihr könnt auch 125 oder 150 nehmen, oder den Schinken ganz weglassen, wenn Euch Vegetarismus, oder eine andere Religion davon abhält Schinken zu essen. 

Salz und Pfeffer aus der Mühle

Alle Zutaten miteinander vermischen. 

50 Gramm Butter abmessen, oder wiegen

Butter in der Pfanne erhitzen. Größte Platte, volle Pulle

Wenn die Butter heiß ist, auf kleinste Flamme auf der großen Platte runterdrehen

Kartoffelmasse in die Pfanne geben.

Die Kartoffelmasse gleichmäßig in der charakteristischen Röstiform in der Pfanne andrücken

Wichtig ist, die geringste Temperatur auf der größten Herdplatte. Jetzt einfach die Uhr auf 15 Minuten stellen. Mir ging ein bisschen der Stift wegen des Wendens, dass einem da nichts auseinander fällt, denn da ist ja weder Ei, noch Mehl zur Bindung drin. Wenn man kein Eidgenosse ist, hat man ja nicht wirklich einen Zugang zu dem Röstithema und ich bin da mit einer gewissen Ehrfurcht an den Herd gegangen. 

Man sieht ja immer wieder so verwegene Teufelskerle aus der Schweiz, die diese riesigen Röstitrümmer einfach mit einer Handbewegung in der Pfanne umdrehen und dabei noch einen halben Meter hochschleudern. Sowas mache ich natürlich nicht, sondern so eine volkstümliche Variante, die jedem gelingt. Mir war das vorher schon klar, dass ich nur den Pfanneninhalt auf einen Teller, oder ein Brett gleiten lasse und dann umgedreht wieder in die Pfanne gebe.

Also Brett auf die Pfanne legen

Pfanne umdrehen

Jetzt ist die Unterseite, die vorher in der Pfanne war oben. So einfach wieder in die Pfanne gleiten lassen und erneut 15 Minuten auf der Uhr rückwärts laufen lassen. 

Ich feiere immer noch meine Margarete. Die ist gerade sechs Jahre alt geworden und stand neben mir am Herd und referierte darüber, wie man die Rösti wenden kann, wenn man doof ist. Dabei hat sie mir das genau so erklärt, wie ich das auf den vorherigen Bildern gemacht habe. Da ich das vorher noch nie gemacht habe, sie das also noch nie bei mir gesehen haben kann, glaube ich dass sie mal eine echte Kochgranate wird, wenn sie groß ist. Ich bitte diesen spontanen Anfall von Väterstolz zu entschuldigen.

Nach 15 Minuten auf der Rückseite, sind beide Seiten gar und kross ausgebacken 

Noch ein bisschen Petersilie für den frischen Eindruck darüber verstreuen. 

Mit einem scharfen Messer “Tortenstücke” ausschneiden

Sehr lecker, die Schweizer haben es echt drauf.

Würzig, kartoffelig, außen knusprig, innen zart
Dazu gibt es noch einen stilechten Salat, der thematisch gut dazu passt (Rezept kommt)

Das ist ein super Gericht von Montag bis Freitag, bei dem man mit der angepeilten Stunde für das Wohlbefinden gut hinkommt.

Damit nichts auskühlt, einfach die Pfanne drüber legen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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6 Kommentare

  • Drückst Du die geriebenen Kartoffeln nicht aus? Wenn ich das nicht mache, wird mir das Ganze zu nass in der Pfanne….

  • nein, habe ich nicht ausgedrückt, aber das habe ich mein leben lang noch nie mit kartoffeln gemacht. danke für den hinweis. probiere ich beim nächsten mal, um unterschiede feststellen zu können. da war aber auch keine flüssigkeit.

  • Kinder an die Macht! Was würdest du nur ohne deine Tochter tun? ?. Die ist schon clever! Von wem sie das nur hat?

    • da hatte ich es schon gemacht. sie hat mir nur noch mal erzählt, wie ich es hätte machen können und DAS war genau so, wie ich es gemacht hatte. ich weiß nicht, ob du solche situtionen kennst. kinder sind im bett, du kochst und dann geht wieder die tür auf und die cd muss noch mal wieder an, die trinkflasche ist leer, unter dem bett wohnt ein monster. dann schauen sie auch noch mal, was man gerade in ihrer abwesenheit macht und bei der gelegenheit bekommt man noch ein paar wichtige ratschläge

  • Lecker! Und bitte, bitte: man spricht es Rööööschti aus (Betonung auf viele ööö's und sch) dann bin ich noch happier 😀

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