Gnocchi mit Margarete 2.0
Meine zweitälteste Tochter Margarete (11) ist bei uns sowas wie die Gnocchibeauftragte. Die hat eine Wahnsinnsgeduld bei der Gnocchiherstellung und bekommt es auch viel besser hin als ich, sie in der Form alle ähnlich aussehen zu lassen. Damit es für Euch trotzdem ein Gewinn wird, ändern wir immer das Rezept sowohl beim Teig, als auch bei der Soße. Ich finde es spannend zu sehen, wie man auf verschiedenen Wegen am Ende ein leckeres Gericht auf den Teller bekommt, wenn man bei den Zutaten die Parameter ein wenig verschiebt, oder auch ergänzt, wie hier mit dem Quark in der Rezeptur, der der Bindung des Kartoffelteiges dient. Geschmacklich macht das natürlich auch einen Unterschied und man bekommt eine feine Säure in den Kartoffelteig.
Zutaten:
Kartoffelteig:
1,2 Kilogramm Kartoffeln festkochend, oder mehlig)
2 Eigelb
100 Gramm Kartoffelmehl
100 Gramm Grieß (Weich-, oder Hartweizen)
250 Gramm Quark (40 %)
Mehl zum Arbeiten
1 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Muskatnuss
150 Gramm Mehl
Grieß zum Arbeiten
Kartoffelmehl zum Arbeiten
2 Liter Kochwasser
Je 10 Gramm Salz auf einen Liter Kochwasser
Soße:
2 Gemüsezwiebeln 400 Gramm
150 Gramm Bauchspeck
500-600 Milliliter passierte Tomaten
Olivenöl
2 Knoblauchzehen
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
5 Wacholderbeeren
4 Lorbeerblätter
1 Rosmarinzweig
100 Milliliter trockenen Rotwein
Alternativ:
Spinat à la Paul Bocuse (anklicken)
Hartkäse zum Bereiben
Grünkraut wie Petersilie zum Bestreuen
Kartoffeln kalt als Pellkartoffeln kalt aufsetzen und 23 Minuten kochen, bis sich die Schale wellt. Ich nehme immer festkochende Kartoffeln, weil ich die generell lieber mag.
Heiße Kartoffeln mit Schale durch die Kartoffelpresse drücken. Schale verbleibt in der Presse und kann zwischen dein einzelnen Kartoffeln entnommen werden.
Das ist die gepresste Kartoffelmasse
1 Teelöffel Salz
Muskatnuss reiben
Pfeffer aus der Mühle
Am Pfeffer nicht sparen
Quark
Grieß, wie gesagt es ist egal, ob Ihr Weichweizen, oder Hartweizengrieß verwendet. Beides gibt Bindung
Kartoffelmehl, auch Kartoffelstärke genannt.
Zwei Eigelbe
Alles verkneten
Der Teig war noch zu feucht und klebte an den Händen.
Deswegen kommt jetzt noch etwas Mehl hinzu. Das kann nach Kartoffelsorte variieren, deswegen mache ich das Mehl erst am Schluss. Vielleicht braucht Ihr auch keins, oder viel mehr. Das sagen Euch die Hände beim Kneten, wenn der Teig klebt, oder eben trocken genug ist.
Arbeitsfläche mit Grieß bestreuen
Das ist der Kartoffelteig
Prinzessin Margarete betritt die Bühne, um ihres Amtes zu walten. Besonders lustig, dass sie bei der Werbeschürze von Sunsweet, das “S” gekonnt verdeckt und somit Hinweise auf ihren rumpeligen Charakter gibt.
Teig aufteilen
Teig zu Rollen verarbeiten
Die Rollen auf Gnocchigröße zuschneiden
Teigstränge auslegen
Topf zum Brühen der Gnocchi auf den Herd stellen.
10 Gramm Salz pro Liter Wasser
Während Margarete mit den Gnocchi beschäftigt ist, fange ich schon mit der Soße an.
Zwiebeln abziehen
Zwiebeln zerkleinern
Olivenöl im Topf erhitzen
Zwiebeln ins heiße Öl geben
Knoblauchzehen abziehen
Knoblauch in den Topf pressen
Gemüse anschwitzen, bis es Volumen verliert.
Margarete macht weiterhin Teigrollen und benutzt jetzt Kartoffelmehl, damit die nicht am Brett haften bleiben. Grieß ginge auch, das ist nur eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Bauchspeck zerkleinern
Wenn man den weglässt ist das Gericht fleischlos.
Bauchspeck kommt ebenfalls in den Topf.
Die Nudelrollen werden jetzt in daumendicke Scheiben geschnitten
Mit der Gabel flachdrücken, bis sie ungefähr die Form eines Eurostückes haben
Reine Handarbeit
So kann es dann noch reichlich weitergehen
Chiliflocken für die Soße
Wacholderbeeren
Ich habe Post bekommen. Mein Leser Peter Eitel hat mir freundlicherweise (danke Peter) ein paar leckere Gewürze plus selbst gepflücktes vom Balkon geschickt. Davon zeige ich gleich noch mehr.
Lorbeerblätter
Gnocchi fertig für das kochende Wasser
Gnocchi auf ein kleineres Brett umziehen und zum Herd mitnehmen
Das kochende Wasser auf kleinste Stufe reduzieren und warten bis die Gnocchi an die Wasseroberfläche aufsteigen. Dann sind sie gar.
Gemüse im Topf wird braun und ist weich
Passierte Tomaten in den Topf gießen.
Gnocchi sind gar
Ein Brett mit Speiseöl einreiben, damit die Gnocchi darauf nicht verkleben
Mit Küchenkrepp verreiben
Gnocchi mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und auf dem Brett zwischenlagern. Danach immer wieder Gnocchi brühen, so schnell wie die nachproduziert werden.
Soße abschmecken. Wir haben noch kein Salz drin.
100 Milliliter trockenen Rotwein
Das gibt einen guten Geschmack
Hier ist das gute Gewürzpaket meines Lesers Peter.
Davon nehmen wir jetzt noch einen Rosmarinzweig
Besser als selbst gepflückt geht ja nicht.
Die Soße hat Zeit, je länger ihr die auf kleinster Flamme köchelt, desto besser wird sie. Das kann man schon an der Farbe erkennen.
Ich habe hier den ganzen Kartoffelteig in Gnocchi alla Margarete gebrüht.
Das Herzchen hat für Euch extra noch ein Herz aus Kartoffelteig geformt. So isse, die Grete Petete.
Vom Wasser in dem ich die Gnocchi gebrüht habe, kommen noch ein bis zwei Kellen an die Soße. Darin enthalten ist Stärke für eine gute Bindung und natürlich Salz für den Geschmack
Bei mir sind es zwei Kellen geworden
Vor dem Servieren werden die Gnocchi in Öl geschwenkt. Das kann neutrales Öl, oder Olivenöl, oder Butter sein
Ich habe nur die Hälfte der gebrühten Gnocchi in meiner 32 cm Pfanne geschwenkt. Den anderen Teil habe ich im Kühlschrank gelagert und am nächsten Tag zubereitet. Einfrieren geht natürlich auch. Die frisch gebrühten Gnocchi sind noch recht anfällig am Pfannenboden fest zu geben und schleifen sich beim Wenden ein bisschen ab. Nach einer Nacht im Kühlschrank ist das total weg. Wenn Ihr die einen Tag vorher anfertigen könnt, wäre es kein Nachteil.
Wenn die Gnocchi wieder heiß sind, können sie mit, oder ohne Röstaromen serviert werden.
Von der echt rustikalen Tomatensoße über die Gnocchi gießen.
Petersilie hacken
Gnocchi bestreuen
Jetzt noch ein bisschen Hartkäse reiben
Das ist traumhaft lecker und macht von einer Sekunde zur nächsten echt glücklich
Alternativ habe ich auch noch Spinat à la Paul Bocuse zubereitet. Der macht auf den Gnocchi ebenfalls eine sehr gute Figur. Tomatensoße ist bei Kindern die sichere Wahl, mir ist es egal, aber Spinat ist echt toll.
Meine Frau bekommt eine Mischung aus Tomatensoße und Spinat.
Das ist nicht teuer und kostet nur Zeit und Liebe. Das ist eine sinnvolle Entscheidung, sein Portemonnaie ein bisschen zu entlasten durch die Verwendung von einfachen Zutaten und im Gegenzug viel mehr Genuss zu bekommen, als wenn man ein Stück Fleisch brät. Zumindest vermisst man hier keines. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit
Sehr gute Anleitung;)
Schönen Advent
Laura
vielen lieben dank
Huch? Danke für die “Credits” hoffe es war genehm, aber du musst auch mal die anderen Päckchen öffnen, bevor sie vertrocknen,,
Jaja, schon klar: im Schweizerdeutsch sagt man:
“Was der Bur nit kennt das frisst’r nit” aber geb dir nen Ruck; ist alles 1A Ware.
Ansonsten:
Feine Familienkochaktion, die echt Appetit macht.
Bitte ausdrücklich der GretePetete ausrichten, dass
1. ihre Gnocchiaktionen mich dazu gebracht haben, dass ich das auch mal selber machen mag. Ich weiß theoretisch, dass das ne arg feine Sache ist, weil ich die auch mal hausgemacht essen durfte, aber so gekaufte sind total blöde. Bäh.
Insofern bislang nicht bei meinen Favoriten, aber das muss wohl geändert werden.
2. ihr Schürzenwortspiel mit -S am Anfang weglassen echt dolle ist. Ich mag so Jokes..
So, und nun endlich küchentechnisch:
Bringt der Quark was? geschmacklich kann ich mir das gut vorstellen, aber das geht ja
wohl auf die Konsistenz…?
Quark kann, aber muss nicht. Wenn man Säure mag, ist er ein Gewinn.
Mhh, lecker!! Heute zum ersten Mal nachgekocht. Ein Hoch auf alle Gnocchi-Beauftragten, ichbhab mich dazu grad selbst ernannt 😉
Bei mir waren es Kartoffeln vom Vortag und ohne eine Presse zum Durchdrücken – also nur gestampft – hat auch geklappt. Das mit dem Quark drin hat mir auch gefallen. Schönes Wochenende!
sehr geil. gefällt mir