Roscoffzwiebeln in Butter -aus dem Ofen

Die Roscoffzwiebel ist eine rosafarbene, aromatische Zwiebel aus der Bretagne, bekannt für ihren ausgefallenen Geschmack. Sie besitzt eine geschützte Herkunftsbezeichnung und lange Haltbarkeit. Im Moment versuche ich gerade auf mein Ausgangsmaterial zu achten und erlebe damit sehr unerwartete Ergebnisse. Über ein Jahrzehnt habe ich immer nur frisch gekocht mit dem was gerade da war, aber jetzt versuche ich bei den Zutaten ein bisschen in die Tiefe zu gehen, um die Unterschiede rauszuarbeiten. Frische Zutaten sind immer noch am wichtigsten bei meiner Kocherei. Ich möchte zeigen, dass es immer eine Alternative zu Gemüse aus der Truhe gibt, welches ich so spannend wie die mittlere Beamtenlaufbahn finde. Es muss nur auf den Punkt gegart, gewürzt und in Ruhe gelassen werden und bedankt sich mit dem unschlagbaren Geschmack, den man nur mit frischen Zutaten erzielt. Wieso also weniger akzeptieren, wenn es so einfach ist?

Zutaten:

4 Roscoffzwiebeln
80 Gramm Butter
2 Prisen grobes Salz
Pfeffer aus der Mühle
gehackte Petersilie

Zwiebeln häuten

Ich brauchte nicht viele Zwiebeln, weil ich viele verschiedene kleine Gemüsesauereien in Ofenformen gleichzeitig im Ofen garen wollte. Ich bediene mich einfachen und bekannten Grundkochtechniken, bei denen man die spezifischen Gemüseeigenschaften ausnutzt. Das Gemüse besteht vor allem aus Wasser und wenn man das Wasser austreibt, bekommt man noch mehr spezifischen Gemüsegeschmack. Wenn man dann Butter als zusätzlichen Geschmacksträger und die Gewürze erst nach dem Garen hinzu gibt, dann erreicht man einen sehr unverfälschten und puren Geschmack.

Ich habe mehr als mein halbes Leben keine Butter gegessen und nicht wirklich geschätzt. Die habe ich erst richtig kennengelernt, seit ich über kochen schreibe.

Backofen auf 180 Grad Umluft einstellen und die Zwiebeln für 40 Minuten in den Ofen stellen.

Wie man hier gut sehen kann, gesellen sich noch andere Gemüsesorten hinzu plus ein paar Kartoffeln, die mit Ei stocken. Das kann man gut parallel machen, oder wenn Gemüse andere Garzeiten haben, stellt man sie früher oder später dazu. Der große Vorteil ist, dass man damit nichts mehr anstellen muss, wenn es im Ofen ist.

Die Garzeit ist vorbei, man sich dass das Wasser verschwunden ist, weil sich in der Form eine aromatische Mischung aus ausgetrener Garflüssigkeit plus guter Butter gesammelt hat. Man erkennt auch, dass die Zwiebeln geschrumpft sind, weil Wasser “fehlt”. Dafür schmecken sie so noch besser, als vorher. Nun kommen Pfeffer aus der Mühle und grobes Salz hinzu

Ein bisschen gehackte Petersilie macht es frisch und spritzig

Die Roscoffzwiebel ist eine meiner Lieblingskomponenten auf dem Teller, den man von Montag bis Sonntag essen könnte, weil der immer in das Zeitbudget von einer Stunde passt, wenn man weiß was man tun und vor allem wann. Die Zwiebel ist sowas von lecker. Ich mag es mich durch jede einzelne Schicht zu beißen, die Stücke in Butter zu tauchen und zu genießen, was Salz und Pfeffer damit anstellen. Oft geht es beim Essen um den Preis. Ich kaufe sowas nicht auf Teufel komm raus. Die Zwiebeln kosten bei Lidl pro Kilo € 3,49. Ich kaufe beim Bananen Fred die gleiche Ware 5 Kilo für 5 Euro, aber muss halt das Glück haben, dass es welche gibt. Damit kann ich gut leben, dass es nicht immer alles zu jeder Zeit gibt.

Gleiches gilt für das Secreto vom Iberico Schwein, für die kleinen Tomaten, von denen 300 Gramm schnell drei Euro kosten, oder der Blumenkohl der pro Stück drei Euro kostet, während ich für eine Kiste fünf Euro zahle. Abwarten, Ideen haben und Lust haben damit etwas anzustellen.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.