Kachelfleisch vom Duke of Berkshire Schwein

Kachelfleisch ist auch ein eher seltener Zuschnitt den wohl die meisten Leute noch nie gehört haben, wenn sie keine passionierten Fleischliebhaber sind. Kachelfleisch ist auch unter der Bezeichnung Deckelchen, Pusztafleisch, Fledermausstück, Spinne, Spidersteak oder Schnibbelfleisch bekannt. Der Muskel sitzt im Schinken des Schweines. Genauer gesagt, flach auf dem Schlossknochen in der Schweinekeule. Er ist verantwortlich die Bewegung des Beckenbodens des Tieres. Die herausragende Eigenschaft ist, dass es total zart wird und da lohnt es sich auf jeden Fall mal neue Zuschnitte kennenzulernen. Beim Duke of Berkshire Schwein ist es auch richtig durchwachsen, bleibt also sehr saftig. Ich hatte ergebnisoffen gekauft aber nicht verbraucht und jetzt in der Truhe gefunden, als ich Platz für meine Eisboxen gesucht habe. Da habe ich es gleich verwendet.

Zutaten:
1,2 Kilo Kachelfleisch vom Duke of Berkshire Schwein.
Rapsöl
grobes Meersalz
Pfeffer aus der Mühle
4 Zwiebeln
1 Teelöffel grobes Salz
reichlich Pfeffer
100 Milliliter trockener Weißwein

Pfanne mit Öl ausstreichen

Hier ist das Kachelfleisch

Backofen auf 80 Grad einstellen, weil wir mehrere Pfannenladungen braten müssen.

Als Beilage gibt es ein Zitronen-Kräuterpüree und eine Tomatensoße

Unser Fleisch geht so schnell, dass die Beilagen dann schon fertig sein sollen, während das Fleisch in der Pfanne ist.

Herd läuft volle Pulle und die Pfanne ist knallheiß, dann reichen bei mir zwei Minuten pro Seite, vielleicht können das bei Euch nach Herd und Pfanne auch drei Minuten sein. Schaut einfach nach zwei Minuten nach.

Wenden und die Rückseite genauso lange braten

Nach vier Minuten kommt das Fleisch in den Backofen, oder so wie hier bei 80 Grad in die Heißluftfritteuse, bis die letzte Pfannenladung gebraten ist.

Im Bratfett braten wir noch schnell Zwiebelringe aus vier Zwiebeln

Zwiebeln abziehen und in Ringe schneiden

Zwiebeln bei Vollgas braten

Regelmäßig wenden

Wenn die Zwiebeln glasig sind salzen

Pfeffer aus der Mühle

Trockener Weißwein

Die Zwiebeln dürfen noch ein bisschen Biss haben

Zitronen-Kräuterpüree ist fertig

Fleisch hatte Zeit zu ruhen. Jetzt mit grobem Salz und Pfeffer, oder Chiliflocken würzen

Noch ein bisschen Petersilie

Tomatensoße ist auch fertig

Es geht an den Tisch

Kachelfleisch mit Zitronen-Kräuterpüree und Tomatensoße.

Sehr zart und saftig, schön begleitet mit Püree und einer leckeren Soße.

Das bespielt die Woche und man blamiert sich auch nicht am Wochenende.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

Kachelfleisch hatte ich schonmal gehört, konnte mir aber nicht genau vorstellen, was das is; das rohe Fleisch sieht ja schonmal jut aus 🙂
Ist zwar eine andere Körperstelle, aber es ist fast so gut wie das Secreto.
Jaja, der Beckenboden ist schon eine ganz spezielle Körperregion. 😉
All diese mittlerweile erhältlichen und dollen Zuschnitte verdanken wir wohl der
BBQ-Scene. Die haben nämlich experimertierfreudig Fleischstücke , die vor 30 Jahren
noch im Fleischwolf oder gleich im Wurstshredder gelandet wären mal ausprobiert
und gerade zum Kurzbraten perfekt gefunden.
Manche eher feinsinnig gestimmten Griller finden das sogar geiler als die üblichen
Steakklumpen für -Naja. ich sag mal nix zu dem Thema….
Fledermaus hatte ich auch schon in der Pfanne und war total begeistert. Das ist gar
kein Vergleich zu einem “normalen” Schweineschitzel. Ist halt einfach ein gesamter
Muskel und nicht doof in Scheiben geschnitten. Da wird das komplett was anderes.
Viele Zuschnitte kommen aus dem Ausland und waren lediglich in Deutschland, oder dem Rest der Welt, außer da wo es herkommt, nicht bekannt. Das hat mir Sarah von Kalieber gesagt. Dieses Teres Major ist ebenfalls so ein Beispiel dafür
Stimmt meines Wissens nach absolut.
Ich bin zwar weder manischer Carnivore und auch mangels Gelegenheit kein
Griller, aber woher das Fleisch kommt usw. finde ich schon total interessant als
Pensionär mit massig Tagesfreizeit..Da mache ich mich gerne mal schlauer..👴
In Deutschland wusste man das früher auch; zeigen ja so schöne Wortgebilde
wie Kachelfleisch, Fledermausstück, Bürgermeister / Pfaffenstück usw.
Ich glaube irgendwie , dass in der Nachkriegszeit ein veränderter Kundenwunsch
in Kombi mit “Amerikanisierung” die Angebotslage verändert hat.
Massig Burgerpatties, Monstersteaks, ominöse Hot-dogs aus weißdergeier für ner Matsche und der Rest soll bittschön ja nicht nach totem Tier ausschauen –
am liebsten einfach nur quadratisch und hellrosa…
Tja , und dann hat man halt die armseligen immergleichen Fleischertheken..
Ist gut, dass man sich da wieder besinnt.
Du hast ja den besten Fleischer gleich in Gehweite
Manche sagen so, manche sagen so.
Ich kann halt den Drachen von Ehefrau auf den Tod nicht leiden,
und für mich sind die zwei sauhohen Treppenstufen ohne Geländer
bis zum Eingang auch der absolute Killer, Ist leider so….🙁
Außerdem brutalst teuer…
Aaaber der Typ macht tatsächlich einige echt astreine Videos zur
Fleischzubereitung / Warenkunde / Zuschnitten und deren Verwendung usw. Sehr interessant und super erklärt ohne “Meisterkochgehabe”.
Der kann das gut, weil er auch so Workshops für Carnivoren macht.
Hab dir mal ienen link rausgesucht, weil ich eh gerade Fleisch für Krustenbraten da habe..
https://www.youtube.com/watch?v=xrTBgHP_4J4
Ich habe zum Wochenende gar kein Fleisch gekauft. Heute Abend habe ich reichlich Lahmacun und noch mehr Salatbeilagen gemacht.
Das Fleisch ist super, das sieht man.
Und es liegt schon länger in der Truhe, kicher.
Das ist aber bei -18 Grad egal.
Kachelfleisch – das ist doch eigentlich der Name von Fleisch,
das im “Kachel”, also einem eisernen Topf, gegart wird?
So in Richtung Stifado?
Ich glaube eher, dass das daher kommt, dass diese Fitzelchen so dünn sind.
Den Begriff Kachel für so Schmortopfartiges kenne ich, aber es wäre ja dämlich,
so zartes mini-Fleisch zu schmoren.
Ich hatte Stifado zufälligerweise neulich im Schmortopf. Seeeehr leckere Sache!
Jörg hat da auch Rezepte im Blog, wobei ich das ohne die Krups bevorzugen würde….
Normal. Länger ist immer besser
naja, manchen ist der Radius wichtiger als das schiere Längenmaß…..
Wem sagst Du das?
Ach so.
Das meint den Entnahmeort des Fleisches.
okay. 🙂
So in etwa könnte man wohl sagen; wobei: wo hat der Körper Kacheln?
Ich glaube echt, dass das eher an der geringen Dicke liegt.
Warum man das auch ” Fledermaussteak” nennt, weiß ich zufällig;
das liegt daran, dass auch der allerdollste Metzgermeister so ein Stück
nicht in einer gefälligen Form auslösen kann. Der Muskel ist zu unregelmäßig
und sieht immer etwas zerrupft aus – mit Phantasie tatsächlich wie ein
Fledermausflügel. Insofern finde ich den Begriff auch passender. –
Alle Kacheln in meiner Wohnung sind quadratisch, praktisch, doof…
So wie Ritter Sport.
Das ist so zart vom Fett und vom Schnitt
Das Fleisch hatte ich gekauft nachdem ich mich am Bein verletzt hatte und bin dann ins Krankenhaus. Das fällt alles in den gleichen Zeitraum
Ich kenne es als Fledermausstück aber ehrlich gesagt, habe ich das bestimmt über 20 Jahre lang nicht mehr gesehen. Sonst hätte ich es gekauft.
Wir haben hier keinen Metzger mehr, nur noch die Supermarkttheken. Ein Trauerspiel.
In Hamburg habt Ihr doch zumindest noch ein paar Dreymann, oder wie heißt der, fällt mir spontan ein. https://www.metzgerei-dreymann.de/