Mirabellenkompott

Ich bin biologisch und botanisch eine echte Vollniete und glaube erst einmal alles, was mir jemand erzählt. Im Moment bin ich ständig dabei, wilde Obstbäume zu pflücken, weil bei uns in der Gegend jede Menge Mirabellenbäume sind. Man könnte mir aber auch jede Pflaume unterschieben und ich würde das auch für eine Mirabelle halten, wenn man nur lange genug darauf besteht. 😉 
Auf meiner Hunderunde, geht es durch ein Kleingartengebiet. Da wird man von dem herrenlosen Obst fast angesprungen. Den Baum habe ich im dunkeln gefunden und mir erst einmal ein Kilo in die Sakkotaschen gestopft. Nennen wir das mal Mirabellen, bis einer von Euch besser weiß, was es ist.

Zutaten:
1 Kilo Mirabellen
300 Gramm Gelierzucker
1/2 Liter Weisswein trocken
Rosinen
Zimt

Die Mirabellen halbieren und die Kerne entnehmen.

Das ist der kniffeligste Teil der Aktion.

Einen halben Liter Weisswein in den Topf geben.

Gelierzucker, Zimt und Rosinen in den Topf und sprudelnd aufkochen

Dann den Herd abstellen, damit das Obst nicht zerfällt.


Das Mirabellenkompott kann man warm oder kalt essen.

Ich habe es zu Milchreis KLICK KLACK serviert.

Mich erinnerte das, an den klassischen Nachtisch am Sonntag, bei Oma

Deswegen fände ich es auch schade, wenn man solche Kindheitserinnerungen einfach untergehen lassen würde. Das hat schon etwas von Pflege des Kulturgutes, wenn man solche Rezepte in die nächste Generation bringt.

Besonders toll finde ich daran, das Obst auch noch selbst gepflückt zu haben. Da schmeckt es gleich noch einmal so gut und die Kinder lernen bei der Gelegenheit, dass das Obst nicht beim Discounter, in der Obstabteilung wächst.

Wer von Euch einen eigenen Garten hat, ist da natürlich fein raus, aber wenn man die Augen ein wenig offen hält, wundert man sich, wieviel Obst am Wegesrand, oder nur wenige Meter davon entfernt steht. Ich laufe jetzt seit fast fünf Jahren, in meinem Wohnumfeld umher und finde im Moment ganz viele Obstbäume, an denen ich schon hundertfach vorbei gegangen bin, ohne dass sie mir aufgefallen wären. Ich denke mal, dass wird bei den meisten anderen auch so ein, wenn man seine Umgebung mal anders betrachtet.

Viel Spaß bei der Obstbeschaffung…

…gutes Gelingen beim Einkochen…

…und einen guten Appetit

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2 Kommentare

  • Klingt superlecker, Dein Kompott! Wir haben genausolche roten Dingerchens im Garten und mein Mann behauptet, dass das Reneklauden (oder auch badisch: Ringlo) sind! Die Mirabellen hat er mir am Freitag kiloweise von seinem bauernhofbesitzenden Arbeitskollegen mitgebracht, die sind gelb. Mirabellen gehen leicht vom Kern ab, Renekloden schwer, wird behauptet. (oder wahrscheinlich auch genau andersrum, wir als Biologen können da ja viel behaupten, wenn der Tag lang ist…. ;))

    Liebe Grüße auch an Deine Gattin!

    Lilo

    PS: Immer noch nicht habe ich Deine Pizza kommentiert und deswegen an dieser Stelle mal schnell: Seit ich Deinen Pizzateig mache, will mein Mann in keine Pizzaria mehr und außerdem mich nochmal heiraten. 🙂

  • hallo frau doktor, zu meiner schande muss ich gestehen, dass ich gerade erst über deinen kommentar gestolpert bin. bislang läuft das hier noch in der rubrik mirabellen. ich habe davon bestimmt 20 kilo gesammelt. immer wieder sonntags und immer bei brütender mittagshitze. seitdem quäle ich meine familie mit mirabellensuppe, mirabellenkuchen, mirabellen konfitüre, aber das hast du sicherlich schon gesehen, vielleicht wäre es für dich mal an der zeit,über ein glatzkoch tattoo nachzudenken? ich bin schwer begeistert, dass ich hier nicht nur webspace verschwende, sondern auch, dass es jemand liest und nachkocht. wenn das auch noch gut ankommt, umso besser.
    ach ja, schöne grüße zurück von meiner diplomstute.
    gruß
    jörg

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