Rindernuggets – geiles Zeug total einfach!
Nachdem meine Chickennuggets so ein Knaller waren, liegt es auf der Hand das Nuggetprinzip auch auf andere Fleischsorten auszuweiten. Deswegen habe ich ein Stück falsches Filet vom Rind gekauft, um mit Euch zu zaubern. Der positive Nebeneffekt ist, dass man deutlich weniger Fleisch für viel mehr Nahrungmenge verwendet. Wenn die Industrie das mit irgendwelchen Abschnitten und Schrott macht, die Ihr nicht sehen sollt, dann ist das bäh, aber wenn Ihr das aus freien Stücken aus einem ordentlichem Stück Fleisch macht, dann fällt das für mich unter Maximierung und Ressourcenschonung.
Zutaten für 4 ausgewachsene Esser:
1 Kilo Rindfleisch, falsches Filet
1 Zwiebel
1 Knoblauchknolle
1 Ei
2 Scheiben Toastbrot
1 Topf Schmand
Milch nach Bedarf
Petersilie
Paniermehl
Mehl
6 Eier
2 -3 Liter Frittieröl
Das Stück falsches Filet vom Rind hat gute 2 Kilo Gewicht. Ich habe ein Kilo davon abgetrennt. Man kann auch ein Zungenstück vom Rind nehmen (Nacken). Besser geht immer, wenn jemand noch ein Stück Steakfleisch loswerden möchte. Die Kunst ist hier, aus einem einfachen Stück Fleisch das Maximum zu holen.
Wichtig ist, dass Ihr das Fleisch vor der weiteren Verarbeitung pariert, also die weißen Sehnen mit einem Messer abtrennt. Irgendwas bleibt ja eigentlich immer dran, aber der gute Wille zählt. Eine gute Küchenmaschine, also nicht mein Pürierstab, wird sicherlich auch damit fertig, aber mein Mixbecher wickelt die Sehnen nur um die Achse des Zerkleinerers und säbelt sie leider nicht durch.
Das Stück Fleisch erst in Scheiben schneiden.
Danach in Würfel schneiden.
Knoblauch schälen. Wird sowieso in der Machine zerkleinert, ich habe deswegen Knoblauch in drei Teile zerkleinert, weil ich die Fleisch in drei Arbeitsgängen mit den anderen Zutaten zerschreddert habe.
Hier mal ein Größenvergleich zwischen der Zwiebel und dem Knoblauch. Weil immer alle nicht verstehen, was ich meine, wenn ich sage, das ist eine Knoblauchknolle. Die ist halt kompakt und größer als eine Zehe, aber eben auch nicht so eine Knolle im Sinne von vielen kleinen Zehen.
Zwiebel dritteln, Knoblauch dritteln
Hier befülle ich meinen Multizerkleinerer zum ersten Mal. Die Choreo bleibt immer die gleiche, sieht nur nach dem ersten Mal nicht mehr so gut aus.
Zwiebel und Knoblauch rein
Fleich dazu geben.
1 Esslöffel Schmand
Salz, Pfeffer, Petersilie und einen Schuss Milch dazu geben, damit die Masse leichter zu zerkleinern ist.
Und anfangen zu pürieren
Wieder öffnen! Scheiße Toastbrot vergessen ;-). Wer noch mehr Hirn hat als ich, packt das schon VOR dem Pürieren in den Topf. Also ein Drittel von zwei Scheiben Toast dazu legen und noch einmal beherzt pürieren.
Die Fleischmasse nach dem Pürieren in einer großen Schüssel zwischenlagern, die so groß sein muss, dass Ihr die nächsten beiden Durchgänge zerschreddertes Fleisch dort auch noch einfüllen könnt.
Wenn Ihr die gesamte Masse in der großen Schüssel habt, noch ein Ei dazu geben und verrühren, oder verkneten. Das ist gut für die Bindung der Fleischmasse.
So soll das aussehen. Wer mag kann auch noch probieren, wie es schmeckt und im Zweifel nachwürzen.
Nun müssen die Rindernuggets mit einem Esslöffel in Form gebracht werden und durchlaufen danach das klassische drei Teller System zum Panieren. Ein Teller Mehl, ein Teller verquirltes Ei und ein Paniermehl
In der Zwischenzeit könnt Ihr, falls Ihr dazu Pommes frites essen möchtet, schon die Pommes vorfrittieren.
Also kommen wir zurück zu den Rindernuggets.
Mit dem Esslöffel Fleischmasse aus dem Topf abstechen. Je nachdem welche Menge Fleisch Ihr nehmt, bestimmt Ihr selbst wie groß die Nuggets werden.
Nugget im Mehl wenden
Links herum und rechts herum
Durch das Ei ziehen.
Darauf achten, dass überall Ei ist, sonst hält das Paniermehl nicht richtig.
Dann kommt der Nugget ins Paniermehl
Wenn das Paniermehl nicht richtig haftet, noch einmal zurück ins Ei.
Ganz schön einsam für so einen einzelnen Nugget auf dem Holzbrett.
Deswegen schnell noch mehr davon machen. Aus einem Kilo Fleisch kann man auf jeden Fall vier heftige Esser satt machen.
Man kann die Nuggets in der Pfanne in drei Minuten pro Seite ausbacken. Dann ist wichtig, dass der Ölstnd in der Pfanne so hoch ist, dass die Nuggets bis zur Hälfte im Öl schwimmen. Dieses Mal möchte ich aber probieren, wie lange es dauert, wenn man es in einem ganz ordinärem Kochtopf ausbackt. Dafür je nach Topfgröße 2 bis 3 Liter Frittierfett erhitzen. Ihr braucht auch keinen Frittierkorb, sondern nur einen Schaumlöffel, mit dem Ihr die Nuggets wieder aus dem Topf heben könnt. Die Nuggets bleiben ZWEI Minuten im heißen Fett, danach sind sie goldgelb.
Die Fleischmenge bekommt Ihr in einem Arbeitsgang nicht verarbeitet. Obwohl ich einen 6 Liter Topf verwendet habe, brauchte ich vier Durchgänge. Deswegen den Ofen auf Stufe 1 vorheizen und die fertigen Nuggets darin zwischenlagern. Das schadet nicht und sie bleiben die 10 Minuten kross, die Ihr für die vier Durchgänge mit rein und raus ungefähr braucht.
Hier ein Querschnitt durch die Rindernuggets. Sieht gut und saftig aus, schmeckt noch viel besser.
Ich habe zwei Versionen gemacht. Die Kinderversion mit Pommes. Die geht natürlich auch bei vielen Erwachsenen gut, wenn man einfach mal perverses Zeug essen möchte und trotzdem einen Frischeanspruch hat und wissen will was drin ist.
Und dann gibt es noch die Version für das gute Gewissen, dass man ja eigentlich Salat gegessen hat, für vorbildhafte Eltern und Ehefrauen.
Dafür kann man alles nehmen, was in einen guten gemischten Salat gehört und das ist wie immer subjektiv. Ich habe Blattsalat, Rettich, Weißkraut, Tomaten, Zwiebeln, Salatgurke genommen und ein Dressing aus saurer Sahne.
Das ist auf jeden Fall eine wundersame Lebensmittelvermehrung, bei der man aus einem Stück mäßigen Schmorfleisch ein echt tolles Fleischgericht zum Kurzbraten, oder frittieren gemacht hat. Da fragt dann auch keiner mehr was das kostet, denn da liegt man pro Kilo Fleisch bei 6 Euro, sondern schlackert nur noch mit den Ohren, was man daraus tolles zaubern kann.
Aus wenig viel machen, leicht gemacht.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appett.
Na die schauen aber sehr lecker aus??
danke für die nette rückmeldung. die rindernuggets schmecken noch besser, als sie aussehen
Ich sach ja der Picasso unter den Köchen! Boah ey, mir kam grad auch ne voll geile Idee. Watt wenn man so no geile Pizza mit schön Belag nehmen würde und die schön püriert, dann alles als Pizza–Nuggets auferstehen ließe! Meine Oma würd "WOW" schreien!! Au man, jetzt brauch ich nur noch einen, der datt mal ausprobiert…..
du kannst die nuggets auf eine pizza legen, aber willst hoffentlich keine pizza pürieren
ja, halbieren und schöööön Käse drauf!! Gute Idee!!!
Jörg, lass uns die Gourmet-Wahnsinns-Pizza machen! Du ich würde vorschlagen ne Spargel-Nuggets-Pizza mit Holunderbeeren! Also geschälten und 5 Min. vorgekochten Spargel mit krossen Schinkenwürfel und in Zucker getauchten frische Holunderbeeren schichten, dazwischen grosszügig halbe Nuggets verteilen, mit Sauce Hollandaise mit frischen Kräutern drin schön "verdecken" und dann noch mit englischem Chester Käse überbacken! Voila. Wenn fertig, über den Käse bitte frische Brunnenkresse als Finish. Wow. Könnt ich mir Hammer vorstellen!!!
die kannst du machen. ich fliege dann zuhause raus. die pizzatoleranz meiner ehefrau habe ich dieses jahr schon mit pizza bolognese, pizza currywurst, pizza birne camembert und der frühstückspizza und anderen schätzen bis zum äußersten gespannt
Die Idee mit den Rindernuggets finde ich genial. Zwar ist der Gedanke, das ganze Zeug zu pürieren, in meinem Kopf erstmal irgendwie eklig, aber das, was am Ende draus entsteht, sieht einfach verdammt gut aus! Ist ja letztendlich nichts anderes als Hackfleischmasse, nur feiner. Also hast du eigentlich.. Klops-Nuggets gemacht 😀
rindernuggets klingt natürlich mehr nach großer weiter welt, oder? für andere ist duplo die längste praline der welt ;-). wenn der name stimmt, geht auch das produkt. die schmecken darüber hinaus auch wirklich toll. schönen gruß jörg