Rinderbraten vom falschen Filet – total einfach!

Aus einfachem Fleisch etwas Leckeres zu zaubern ist die eigentliche Kunst. Aus einem Filet oder Entrecote (weiß jemand wo das “Dach” Accent auf der Tastatur ist???), kann jeder etwas machen, auch wenn er vielleicht den Garpunkt für Feinschmecker versemmelt, aber je einfacher das Fleisch ist, desto mehr muss die Zubereitung sitzen, damit es essbar ist. Das hier ist eine schnelle Nummer, die sich nebenbei machen lässt und die man super für den nächsten Tag vorbereiten kann. So war das bei mir in diesem Fall auch, aber lest selbst.


Zutaten für vier mäßige Esser:

1 Kilo falsches Filet vom Rind
4 Zwiebeln
3 Möhren
2-3 Peperoni
1 Mairübe
Getrocknete Tomaten
Knoblauch
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Salz
Pfeffer
1 Flasche Rotwein
Brühe selbst gemacht

Die Ausgangslage war Margaretes vierter Geburtstag. Die hatte in der Wochenmitte Geburtstag und ich muss immer bis 20 Uhr arbeiten. Ich wollte Ihr aber trotzdem ein schönes Essen zum Geburtstag präsentieren, deswegen war eine gute Vorbereitung wichtig. Ich habe am Vorabend das Fleisch so vorbereitet, dass es am nächsten Tag nur noch einmal wieder komplett durchwärmen muss. Das ist wichtig, damit es dann auch zart ist, dass die Fleischfasern bis nach innen ordentlich durchgewärmt sind.

Falsches Filet vom Rind kostet um die 6 Euro das Kilo, daran wird es also in den wenigsten Fällen scheitern. Weil das beim Schmoren über Stunden sowieso verkocht, habe ich das Fleisch nicht pariert, aber auf den Fotos stört es mich jetzt schon. Also draußen vor den Bildschirmen, wenn es besonders schön sein soll, tut Euch den gefallen und pariert die hellen Sehnen auf dem Foto vor dem Anbraten noch weg. Mache ich nächstes Mal auch, versprochen. Das Fleisch in Schmalz oder Olivenöl, von allen Seiten scharf anbraten. 

Zwiebeln häuten und halbieren. Am Ende wird alles für die Soße püriert, deswegen ist die Größe der Stücke zu vernachlässigen. Wichtig ist nur der Geschmack, den man damit gewinnen kann. 

Ich hatte noch eine Mairübe die weg musste. Man kann auch jedes andere Gemüse nehmen, das ein wenig Geschmack gibt, Sellerie, oder was eben weg muss. 

Mairübe in dicke Scheiben schneiden und ab in den Topf damit.

Möhren grob zerkleinern.

1 Knoblauchknolle abziehen und so klein wie man will schneiden, oder am Stück lassen. Wird am Ende sowieso püriert.

Peperoni in den Topf werfen. Die sind nicht wirklich scharf, deswegen drei Stück. Die Soße soll nur kräftig schmecken, nicht brennen. 

Wacholderbeeren.

Lorbeerblätter

Eine Hand voll getrockneter Tomaten. 

Somit sind alle festen Zutaten im Topf

Bisher habe ich weder Pfeffer noch Salz im Topf. Deswegen noch ein wenig Pfeffer aus der Mühle dazu geben, weil ja für die Schärfe auch noch die Peperoni im Topf sind. Gleiches gilt für Salz. Die getrockneten Tomaten bestehen außer aus Tomaten ja nur aus Salz, deswegen nur noch ganz vorsichtig nachsalzen und lieber erst später abschmecken, wenn man merkt, dass noch etwas fehlt. 

Den Topf fülle ich mit dem guten Kalklmergel Spätburgunder vom perfekten Dinner auf. Ihr könnt natürlich auch jeden anderen Rotwein nehmen, am besten einen trockenen, denn wir machen hier kein Dessert, sondern einen ausgewachsenen Braten.

Weil das immer hilft, egal wobei, kommt noch ein Glas selbst eingekochte Brühe in den Topf.

Dann zieht der Topf auf die kleinste Herdplatte um und die Temperatur wird so eingestellt, dass die Flüssigkeit nur ganz leicht simmert. Nur dann wird der Braten schön zart. Ich rechne für so ein Kilo Rindfleisch zwei Stunden.

Danach sieht das Fleisch dann so aus.

Hier mal im Anschnitt für Genießer…

Das schneidet Ihr natürlich nur dann an, wenn Ihr das dann auch gleich Essen möchtet. DAS IST AN DIESER STELLE NUR ZU DEMONSTERATIONSZWECKEN, um zu zeigen, wie toll die Maserung ist und wie mürbe das Fleisch wird. Wer das nur für den nächsten Tag vorbereitet, stellt den Herd ab und lässt alles bis zum nächsten Tag abkühlen. Ich hatte mit meiner Frau vereinbart, dass sie eine Stunde bevor ich von der Arbeit komme, den Herd auf der kleinsten Platte, auf kleinster Flamme anstellt, damit das Fleisch laaaaaaaaangsam wieder durchwärmt und nicht zäh wird. Wenn man das so macht, dann merkt man nicht, ob das Fleisch gerade frisch gekocht wurde, oder aus Zeitersparnis schon einen Tag vorher bis zu diesem Punkt fertig gegart wurde. Das Fleisch lasse ich auch beim Aufwärmen eine Stunde lang wieder auf kleiner Flammer simmern, dann weiß ich sicher, dass es hinterher gut ist.

Das Gemüse und die anderen Zutaten, haben der Soße einen tollen Geschmack gegeben. Bevor das Essen auf den Tisch kommt, wird die Soße püriert und gegebenenfalls mit Speisestärke gebunden. 

Der Geschmack ist wirklich toll und falls etwas übrig bleibt, lohnt es sich wirklich so eine über Stunden gekochte Soße einzufrieren. Die ist für alles eine tolle Basis

Als Beilage habe ich einen Salat gemacht.

1 Salatgurke hobeln

3 Lauchzwiebeln zerkleinern.

Frische Kresse

Einen Apfel in Stifte reiben.

Weißkohl hobeln. Mit Salz, Pfeffer Zucker würzen. Etwas Pflanzenöl, Essig und einen Topf saure Sahne, sowie Dill und Schnittlauch für das Dressing nehmen.

Das ist ein toller und schneller Salat, den auch die Kinder klaglos mitessen.

Als Sättigungsbeilage habe ich ein Kartoffelpüree mit Zucchini gemacht
Auch hier habe ich die Basis schon am Vorabend gekocht und die Kartoffeln waren bereits fertig zur weiteren Verarbeitung

Das Fleisch sieht echt toll aus, daran kann ich mich schon optisch berauschen. 

Soße auf dem Teller ausbringen

Darauf kommt dann das leckere falsche Filet, das wirklich butterzart geworden ist.

Die Familie hat das Fleisch förmlich inhaliert. Das hätte ich in der Form nicht so erwartet, dass das so vehement verzehrt wird.

Mit ein wenig Vorarbeit auf zwei Abende verteilt,  kann man sich so fast nebenei ein leckeres Essen für gehobenere Anlässe, auch in der Mitte der Woche und trotz Berufsalltag  zaubern.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 
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