Grillteller aus der Pfanne – Essen wie im Urlaub

Das ist schnelles Essen für die Woche, aber knallfrisch und super lecker. Sowas braucht man, um die Lebensgeister neu zu wecken und die Kräfte zu erhalten. Das ist ein gutes Beispiel, wie bei mir zuhause die Küche funktioniert und wie mit ein bisschen nebenbei kochen, Vorratshaltung und trotz kleinem Budget, immer etwas auf dem Tisch steht, das besser als Konserven, Tiefkühltruhe, oder Bringdienst schmeckt. 




Zutaten für 4 Personen:

600 Gramm Putenschnitzel vom Strang
600 Gramm Rinderhüfte am Stück
1 Zwiebel
Ajvar selbst gemacht (anklicken)
Djuvecreis selbst gemacht (anklicken)
Butter

Salz
Pfeffer
Rosmarin
Petersilie
Schnittlauch

Das was Ihr oben auf dem Foto seht, dauert eine bequeme halbe Stunde, je nachdem wie man sich sputet. Ich mochte schon immer sehr gerne Balkanküche, weil sie sie sehr kompakt und einfach ist, sich gut vorbereiten lässt und man sie gut kombinieren kann. Da ich keine Möglichkeit haben zu grillen, möchte ich mir gelegentlich auch mal den Eindruck von grillen verschaffen, auch wenn ich dabei auf meinem Gasherd arbeite. Dafür habe ich eine Grillpfanne aus Guss von diePfanne.com. Wie Ihr wisst, habe ich sechs Personen am Tisch und da muss man flexibel auf Wünsche reagieren können. Einer will Rind, einer Huhn, der nächste irgendwas mit ohne bla bla bla. Da muss für jeden Geschmack etwas dabei sein. 

Ich fange mit der Zubereitung des Djuvecreis an, die Basis dafür ist mein Ajvar, das ich zu jedem beliebigen Zeitpunkt im Ofen herstelle. Dafür warte ich auch irgendwelche glücklichen Fügungen ab, wenn Auberginen und Paprika mal im Angebot sind und dann kocht man das im Ofen ein, während man sich nicht großartig in der Küche aufhalten muss. Natürlich kann man sich sein Ajvar auch kaufen, bis man es zum ersten Mal selbst hergestellt hat. Dann ist wie bei allen anderen Dingen, die man irgendwann mal selbst herstellt. Das verändert den Blick auf das Kaufprodukt dann so, dass man es in Zukunft nur noch selbst hergestellt mag. Also aufpassen, wir reden hier über Einstiegsdrogen. Auf das Rezept für den Djuvecreis und Ajvar kommt Ihr, wenn Ihr die farbig unterlegten Wörter anklickt.

Hier kommt die Grillpfanne ins Spiel, weil ich Putenfleisch verwende, fette ich die Rippen der Pfanne ein bisschen ein. Im Prinzip ist es egal, ob man Putenfleisch, oder Schweinefleisch verwendet. Ich kaufe immer so ein, dass ich irgendwas im Kühlschrank habe, was mir ein paar Optionen lässt. gerne auch am Stück, zum selbst zuschneiden. Dann kann ich in der Woche selbst entscheiden, ob ich etwas kurzgebraten zubereite, oder am Stück als Braten serviere. Dann könnte ich es auch schon einen Abend vorher zubereiten und müsste es am nächsten Tag, wenn ich das Gericht essen möchte, nur noch schonend anwärmen. Wenn ich merke, dass ich mit dem Stück Fleisch in der Woche nichts werde, werfe ich es in den 20 Liter Topf und koche einen Topf Brühe. Dann geht nichts verloren. Um mal mit dem immer wieder mal aufkommenden Gerücht aufzuräumen, dass ich Billigfleisch propagieren würde. Ich habe ein monatliches Budget zur Verfügung und das versuch ich bestmöglich zu nutzen. Natürlich auch gerne mit einem besseren Stück Fleisch, aber dann eben unter der Voraussetzung, dass es der Verkäufer dringend loswerden möchte, weil das Haltbarkeitsdatum abläuft. So kaufe ich auch mein Obst und mein Gemüse, wenn es irgendwie geht. Wenn ich normal zahlen muss, kaufe ich normale Mengen, wenn es billiger ist, eben ein bisschen mehr und dann lasse ich mir etwas damit einfallen. 

Pute wird schnell zäh, deswegen brate ich die nur volle Pulle zwei bis drei Minuten pro Seite an. Wenn ich die Pfanne auf dem Herd anstelle, schalte ich auch meinen Ofen an. Bei Elektro solltet Ihr 80 Grad wählen, dann zieht das Fleisch noch nach, aber wird nicht zäh.

Zum Balkan gehört auch Gewürz. Ich mixe mir Salz und Pfeffer aus der Mühle, mit Rosmarin, Petersilie, Schnittlauch und wem noch etwas Anderes einfällt, der kann auch noch andere Gewürze verwenden.

Wenn das Putenfleisch von beiden Seiten gebraten ist, kommt es zum Ruhen in den Ofen

Während die Pute im Ofen ruht, kommt das Rind in die Grillpfanne. Je nach Dicke der Fleischstücke und dem gewünschten Gargrad, nehme ich auch da zwei bis drei Minuten pro Seite. Wenn man das Fleisch eher medium mag, kann es direkt auf den Teller.

Der Rest ist schnell erzählt.

Djuvecreis auf dem Teller anrichten.

Fleisch auf den Teller legen und jetzt erst mit der selbst gemischten Gewürzmischung würzen

Balkan bedeutet auch rohe Zwiebeln, die man in Ringen aufschneidet und auf dem Fleisch auslegt.

Weil ansonsten keine Soße vorhanden ist, bietet es sich an, noch ein wenig Ajvar übrig zu lassen und es nicht komplett im Djuvecreis zu verballern, dann rutscht der Grillteller aus der Pfanne gleich viel besser.

Für mich bedeutet Grillteller auch verschiedene Sorten Fleisch auf dem Teller, deswegen kommt noch ein wenig Putenbrust dazu, die auch mit der Gewürzmischung auf Geschmack getrimmt wird.

Zwiebeln nicht vergessen. 

Die Ehefrauenversion kommt auch komplett ohne Rindfleisch aus. Das ist der Vorteil, wenn man Auswahl hat, dass jeder das bekommt, was er am liebsten mag. 

Wie man sieht, ist das total einfach und geht auch wirklich schnell. Dafür muss es sich nicht hinter einem Essen beim Jugoslawen verstecken, der nimmt Ajvar nämlich aus dem 50 Liter Fass und macht den Djuvecreis mit Dosengemüse und lässt den noch drei Tage auf dem Herd vertrocknen. Die Gewürzmischung ist auch noch mit Glutamat versetzt, damit man beim Garpunkt nicht so aufpassen muss. Wenn sowas vom Bringdienst kommt, ist es meistens noch schlimmer, weil das dann so fünf Länderküche ist, bei der dann keine wirklich die eigene ist und bei der man mit noch mehr Convenience rechnen muss, weil man solche Speisekarten mit 150 Gerichten gar nicht frisch kochen kann, wenn die Kunden in 30 Minuten das Essen vor der Tür stehen haben sollen. 

Essen ist in dem Moment sowieso erledigt, wenn es den Ort verlässt, an dem es gekocht wird, irgendwie in Plastik und Aluschalen verpackt wird und dann noch durch die Gegend geschaukelt wird. Jeder wird das kennen und mit diesem Wissen, wird man so ein Gericht mit einfachen Mitteln und frisch gekocht umso mehr zu Schätzen wissen.

Djuvecreis mit frischem Gemüse, zartes Fleisch mit passendem Garpunkt, leckere Soßenbegleitung. Das hält Leib und Seele zusammen, auch an Tagen wenn es mal nicht so gelaufen ist. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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