Lasagne mit Béchamelsoße

Oha, die ist aber lecker! Zu meiner persönlich empfundenen Perfektion fehlen nur noch selbst gemachte Nudelbahnen, aber dafür fehlte mir diese Woche die Zeit und die Muße. Der Wille war da, aber ich habe es diese Woche einfach nicht mehr geschafft. Geschäftsessen, defekter Boiler im Badezimmer, Muttern die mich wegen des Geschirrspülers quälte und im Laden der kaputte Kaffeeautomat. Da bin ich abends in Ermangelung von Koffein in der Blutbahn, zuhause mit der Tasse Espresso in der Hand auf dem Sofa eingeschlafen, wenn die Kinder im Bett waren. Es wird Zeit für meine WOche Jahresurlaub, zwischen Weihnachten und Silvester.


 Zutaten

Bolognese anklicken
Béchamelsoße anklicken
Lasagneplatten
Hartkäse zum Bereiben
Grünkraut zum Bestreuen

Das Rezept für eine solide Bolognese findet Ihr HIER

Alles steht und fällt mit dem Anbraten. Das Fleisch braucht richtige Röstaromen, das Fett muss weggebraten werden und vorher soll das Hackfleisch auch geknetet werden, damit es hinterher nicht so wie Regenwürmer aussieht. Auf dem Bild seht Ihr 1300 Gramm Rinderhack, aber ich habe das aufgeteilt, weil ich aus der Hälfte des Fleisches eine Käse-Lauchsuppe mit Hackfleisch gemacht habe. Der Vorteil bei der Vorgehensweise ist, dass man sich die Arbeit dann nicht nur für ein Gericht macht, sondern auf zwei verschiedene Mahlzeiten verteilt. Dann lohnt sich die Zeit gleich doppelt. 

Das Rinderhack ist gut, wenn es ausgebraten und gut angebräunt ist. Den Rest des Weges zur Bolognese findet Ihr hier. Die habe ich schon zwei Abende vor der Lasagne gemacht und im Kühlschrank aufbewahrt. 

Jetzt machen wir schnell die Béchamelsoße. Ich mochte die früher nie, aber da wusste ich auch nicht, wie man die selbst gescheit herstellt und hatte dementsprechend auch falsch Vorstellungen darüber, wie das schmeckt. Ich habe vor ewigen Jahren mal eine gemacht aus fast einem Kilo Mehl und drei Litern Milch. Ich weiß gar nicht mehr, wie man auf so dumme Ideen kommen kann? Hier gibt es jedenfalls eine die schmeckt und sich leicht wie eine Feder anfühlt. 

50 Gramm Butter schmelzen

50 Gramm Mehl dazu geben, ich habe das nonchalant als drei Esslöffel umgerechnet. 

Die Butter mit dem Mehl anschwitzen, aber nur kurz weil die Soße nicht dunkel werden soll

700 Milliliter Milch dazu geben.

Mehl und Butter klumpenfrei mit der Milch verrühren und dabei langsam aufkochen

Eine Prise Salz mit Platz zum späteren Nachsalzen

1 Prise Muskatnuss

1 Lorbeerblatt

Weil die Béchamelsoße richtig gut schmecken soll, mache ich das, was man immer macht, wenn irgendwas besonders gut schmecken soll und gebe noch 150 Milliliter trockenen Weißwein in die Soße.

Die Soße kocht schon ein, bis zur gewünschten Konsistenz

Eine Ofenform ausbuttern

Ich fange mit einer dünnen Lage Bolognese am Boden der Form an
Die Béchamelsoße hat jetzt die richtige Dichte, läuft gut vom Löffel und ist nicht wie Zement
Die Béchamelsoße über die Bolognese gießen.

Eine Lage Lasagneblätter darüber stapeln und andrücken

So geht es dann immer weiter, Bolognese, Béchamel und Nudeln.

Die Lasagne endet mit einer Schicht Béchamelsoße ,über einer Schicht Bolognese. Das hat den großen Vorteil, dass die obere Schicht Lasagneblätter nicht so knackig knusprig werden, sondern sich nach dem Garen gut schneiden lassen. Der Nachteil ist, 99 % aller Deutschen glauben, man muss die Lasagne unter einem Kilo Käse begraben. Das gibt es wirklich nur in Deutschland und da wo man keine Ahnung hat, die USA in der ersten Reihe. Der einzige Käse auf eine Lasagne ist der, den man beim Servieren zum Überreiben benutzt. In Italien würde jedenfalls spontan die Revolution ausbrechen, wenn man da eine Lasagne unter Gouda schändet.

Wenn Ihr im Gegensatz zu mir einen Ofen mit Oberhitze habt, dann wird die Lasagne auch von oben braun, durch die Béchamelsoße, daher vielleicht auch die Verwechslungsgefahr mit Käse

Ofen vorheizen auf 150 Grad und die Lasagne eine 3/4 Stunde im Ofen garen

Vor dem Servieren noch mit geriebenen Hartkäse wie Pecorino, Parmesan, Grana Padano bestreuen und für die Frische noch ein bisschen Petersilie zum Bestreuen.

Ich leiste hiermit Abbitte für alle Lasagnen in meinem Leben, die ich ohne Béchamelsoße und mit Käse auf dem Deckel gebacken habe. Ich rede mich auch nicht damit raus, dass es mir so am besten schmeckt, weil ich es jetzt besser weiß, nachdem ich es mal richtig probiert habe. Sehr geil, würzige Bolognese, mit der würzig cremigen Béchamelsoße und den nudeligen Nudeln. Ein Traum!

Meine Kinder haben das auch gegessen und beim Nachschlag fiel ihnen dann auf, dass sie ja Kinder sind und deswegen gar keine Lasagne mögen können. Unglaubliche Logik. 

Meine Frau sagt, es ist die beste Lasagne, die sie jemals gegessen hat. Dann habe ich noch ne Chance das zu toppen, wenn ich die Lasagneplatten bei nächster Gelegenheit selbst mache.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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12 Kommentare

  • Mmmmhmmmm, Lasagne! Vielleicht, ganz vielleicht probiere ich sie mal genau so, mit ohne Käse drauf. Und muss dann auch Abbitte leisten.
    Aber bis jetzt… bin ich im Team Pro-Käse! Ich liebeliebeliebe heißen, fädenziehenden Käse, und das auch noch in Kombi mit würziger Bolognese – ein Traum!
    Aber vielleicht, ganz vielleicht…bin ich ja lernfähig und packe den Käse einfach woanders drauf und probiere die Lasagne "in richtig". 😉
    PS: Sagt die, bei der es gleich Ofen-Risotto mit Spinat, Knobi und Käääse, statt Adventsplätzchen geben wird! 🙂
    PPS: Wünsche einen schönen, entspannten 1.Advent!

  • Beim Käse erhebe ich Einspruch.

    • wenn ich geschrieben hätte, da muss ne tonne käse drauf, hättest du gesagt, nee käse ist nicht laut gesetz aus bologna. ich kenne dich, westerhausen

    • Eine Tonne wäre zuviel. Ohne aber eindeutig zu wenig.

      Mit bloßer Béchamel und ohne Käseschicht überbacken kenne ich eigentlich nur aus der griechischen Küche, so von Moussaka und Pastítsio. Aber dann ist da schon ordentlich Käse und Ei in der Sauce.

    • man sollte aber noch erkennen können, dass der käse nicht nur dazu dient, die unkenntnis der köchin zu kaschieren. je weniger béchamel, desto mehr käse, ist die faustformel.

  • Bei den Zutaten fehlen noch die Lasagneplatten …

  • Ich schließe meine Lasagne mit ner Lage Teig, etwas Bechamel und Mozarella 😋

    • ich habe gerade vorgestern welche gemacht. die habe ich auch mit Teig und Bechamel geschlossen. Käse erst gerieben beim servieren. Mozzarella lasse ich mich aber auch noch gefallen.

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