Rosenkohl à la Paul Bocuse
Ich habe letztens zum ersten Mal eine Rettertüte bei Lidl bekommen. Die kosten drei Euro und da ist immer irgendwas drin, was sie bei Lidl gerade loswerden möchten. Eine Packung Champignons, 500 Gramm frischen Spinat, diverse Orangen, ein paar Zwiebeln und Paprikaschoten. Die Qualität war durch die Bank weg sehr gut und ich musste nichts davon entsorgen. Paul Bocuse würde sich höchstwahrscheinlich im Grab umdrehen, wenn er wüsste dass ich sein Rosenkohlrezept von 1977, mit Lidl Rosenkohl aus der Rettertüte gekocht habe. Trotzdem ist das hier der beste Rosenkohl meines Lebens, weil er sich an das hält was an Paules Rezepten so sicher ist, wie das Amen in der Kirche. He she it, die Butter muss mit.
Zutaten:
750 Gramm Rosenkohl
1 Liter Wasser
1 Teelöffel Salz
1 Prise Muskatnuss
150 Gramm Butter
Pfeffer
Petersilie
Rosenkohl unten anschneiden und die dunklen Blätter abziehen
Einen Liter Wasser aufkochen
Wenn das Wasser kocht, kommt der Rosenkohl ins heiße Wasser
10 Minuten blanchieren
Nach 10 Minuten kommt der Rosenkohl aus dem Wasser
Rosenkohl mit dem Schaumlöffel abschöpfen und im Nudelsieb abtropfen lassen
Rosenkohl liegt jetzt im Sieb
Rosenkohlwasser wieder aufkochen und nun salzen
Wenn das Wasser kocht, kommt der Blumenkohl wieder ins Wasser und die Temperatur wird gesenkt, bis das Wasser nur noch simmert.
Nach weiteren sieben Minuten, kommt der Rosenkohl wieder aus dem Wasser
Abtropfen lassen und mit einer Prise grobem Meersalz bestreuen
Schlanke 150 Gramm Butter im Topf erhitzen, oder in einer Pfanne
Wenn die Butter aufgelöst ist, lässt man sie leicht anbräunen
Dann kommt der Rosenkohl in den Topf, oder noch besser in eine Pfanne, in der der Rosenkohl nebeneinander liegen kann.
Nun kommt der Rosenkohl in den Topf
Rosenkohl nicht rühren, nur Schütteln bis der Rosenkohl hellbraune Röstaromen bildet.
Mit einer Reibe Muskatnuss reiben
Eine Prise Muskatnuss in den Topf geben
Pfeffer aus der Mühle
Mit Petersilie bestreuen
Salz sollte genug dran sein, Muskat und Pfeffer runden den Geschmack ab.
Der Rosenkohl schmeckt saugeil. Man kann quasi jedes einzelne Rosenkohlblatt im Mund spüren. Geschmacklich ist der Rosenkohl ganz groß. Den kann man eigentlich nur mögen.
So geht Paul Bocuse, egal wie lost 150 Gramm Butter mittlerweile sind
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit
Beneid, beneid. Der schaut ja im Verpackungsnetz noch super frisch aus
ja, keine ahnung warum es den in der rettertüte gab. auch der rest war super frisch. vielleicht hatten sie einfach zu viel von irgendwas lagernd.
Rosenkohl! Ich liebe Rosenkohl. 😍 Auf deinen Blog bin ich auch nur gestoßen weil ich irgendwann im Netz nach Rosenkohl-Rezepten gesucht hatte. Von daher, Rosenkohl sei Dank 😉
Und das Rezept klingt super lecker. Das werde ich auch machen.
da habe ich echt glück gehabt, weil ich in den ersten jahren des blogs nur eine rosenkohlsuppe im blog hatte und die anderen rosenkohlrezepte erst in den folgejahren dazu kamen.
Das muss ich auch mal probieren. Wenn ich RK koche, läuft das fast umgekehrt ab. Vorbereitung wie bei dir, dann Butter in einem Topf schmelzen, bis sie leicht nussig wird. RK in einem Durchschlag abspülen und tropfnass in die Butter. Mit geschlossenem Deckel schmoren, der Dampf gart den RK. Beobachten und unter Umständen ein paar Spritzer Wasser zugeben. Mit Meersalz und Muskat und ein klein wenig Pfeffer würzen. Voilá.
Übrigens haben wir letzte Woche auch unsere Lidl-Rettertüten-Premiere gehabt.
habe ich auch schon mal fast umgekehrt gemacht, wenn du das so sagst. ich glaube das ddr rosenkohlrezept geht so umgekehrt.
Erinnert ein wenig an Bocuse’ Stampfkartoffeln, das wohl im Verhältnis 1:1 aus Kartoffeln und Butter besteht. 😉
Übrigens: Es gab nie ein DDR-Rosenkohlrezept. Genau, wie es kein DDR-Wasauchimmerrezept gibt. Selbst in einem kleinen Land wie der DDR gab es regionale und familiäre Unterschiede. Die unterstellte Gleichmacherei wird zwar immer wieder gern unterstellt, ist und bleibt aber falsch.
Ich kenne Rosenkohl als Beilage entweder nur gekocht und gewürzt (wenn das restliche Essen eine Soße lieferte) oder mit dem gebundenen Rosenkohlkochwasser als Soße (natürlich dann nochmal extra gewürzt und mit einem Stich Butter veredelt).
ok, feiner formuliert. es gibt ein rosenkohlrezept im buch “wir kochen gut”, das die ehemaligen ostbürger immer so als ihre kochbibel zitieren.
Wir hatten ja nichts … 😉 Nicht mal das Kochbuch.
ich habe auch wir backen gut im regal
Siehste, da hab ich gut eine Woche vor Dir ja sehr ähnlich gehandelt – nur dass ich die Herkunft meiner Rettertüte verschleiert habe, bei mir was etwas Anderes rausgekommen ist und ich um Tüten mit Rosenkohl eher einen Bogen gemacht hätte. 😉
https://nimmersatt.blog/2022/11/18/super-fingerfood-indisches-spinat-tomaten-kichererbsen-curry-in-knusperhulle/
Vielleicht gebe ich mit Deinem Rezept Rosenkohl nochmal eine Chance. Bislang ist das Gemüse bei mir zusammen mit Dosenthunfisch und Marzipan weit oben auf der Liste von Zutaten/Gerichten, mit denen man mich in die Flucht schlagen kann. 🙂
bei fisch bin ich generell raus. marzipan ist o.k. rosenkohl kann man mögen. der schmeckt echt toll, wenn die blätter schön weich und wie in schichten sind, kombiniert mit einer guten würzung
Nicht vergessen: ohne Deckel kochen, sonst verliert der Rosenkohl seine Farbe und wird möglicherweise matschig.
Und Fett soviel man will: jeder Kohl mag Unmengen Fett.
RK non plus ultra!
Die Bedeutung des Deckels hätte ich jetzt nicht so hoch eingeschätzt. Danke für die Idee