Sloppy Joe Burger – summer food

Sloppy Joe Burger sind eigentlich nur echten Burger Junkies bekannt. Die werden nicht mit den klassischen Rindfleischpatties gemacht, sondern das Fleisch wird von Spareribs ausgelöst. Meistens wird das ausgelöste Fleisch dann in irgendeiner lausigen Plastiksoße eingekocht und bekommt Barbequegeschmack eingehaucht. Ich mache die bei circa dreißig Grad Außentemperatur und lasse die ganze Soßennummer deswegen ein weniger leichter ausfallen, damit man sich mehr auf das tolle Fleisch konzentrieren kann. Das ist nämlich so zart wie ein Filet und muss nicht unter Mengen von Soße versteckt werden.

Zutaten für vier Personen:

1,5 Kilo Berliner Rippe eingekocht
Chutney mit Mirabellen
Aioli
Krautsalat mit Aprikosen
Toastbrot selbst gebacken
Salz
Pfeffer
Honig

Immer wenn Wörter farbig unterlegt sind, dann könnt Ihr draufklicken und kommt auf das jeweilige Rezept. Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette… Mir ist das bei der Recherche für dieses Gericht aufgefallen, dass es scheinbar verschiedene Sichtweisen gibt, wie ein Sloppy Joe Burger auszusehen hat. In der deutschen Burgerdiaspora habe ich das mit ausgelöstem Rippenfleisch kennengelernt, im Rest der Welt scheint man darunter eher eine Hackfleischsoße zu verstehen, bei der ich eher auf einen Chiliburger getippt hätte. Das nur für den ersten Schlaubären, der mich darauf hinweisen möchte, es ist mir nicht entgangen.

Es gibt bestimmt schnellere Wege, um die Rippen auslösen zu können, indem man sie im Topf schmort, oder im Ofen gart, aber das ist so tolles Fleisch und in den Knochen steckt so viel Dampf, mit dem man nix machen würde. Deswegen koche ich mit den Berliner Rippen erstmal so nebenbei eine Brühe. Da die nur simmert und nicht kocht, werden die Rippen butterweich. Euer Vorteil, das macht sich nebenbei und Ihr könnt die Vorbereitung auf mehrere Tage strecken, ohne dass es sich wie Arbeit anfühlt. Die Brühe waren über 7 Liter, weil ich das so wollte. Davon kann ich in den nächsten Woche jede Menge Suppen und Soßen mit irrem Geschmack bespielen. Man kann natürlich auch weniger Brühe aus den Rippen machen, aber unter uns, dann ist man schön doof 😉

Hier kommen die Berliner Rippen aus der Brühe. Ich habe sie “nur” zwei Stunden lang gesimmert, damit sie nicht auseinander fallen und noch Struktur haben 

Ich wickel die Rippen in Alufolie ein, aber vorher werden sie noch mariniert, damit sie ordentlich schmecken..

Mit Salz und Pfeffer würzen, mehr brauche ich nicht. Man kann natürlich auch noch jedes andere Gewürz verwenden, das einem gefällt. Koriander, Curry, Paprika, Chiliflocken. Danach mit Honig bestreichen. Das ist wie beim Rechnen, was man vorne macht, muss man auch hinten machen, also in diesem Fall von beiden Seiten der Rippe.

Rippen in die Folie einschlagen und im Kühlschrank übernachten lassen. 

Den Toastbrotteig kann man schon einen Tag vorher ansetzen und das Toastbrot ebenfalls einen Abend vorher backen, weil es vor dem Servieren sowieso noch einmal geröstet wird und sich sowieso immer wie frisch gebacken anfühlt.

Rezept für den Teig ist HIER
Das Chutney aus Mirabellen kann man auch schon sonstwann kochen und aus dem Regal ziehen, oder an dem Tag, an dem man es verwenden möchte.

Aioli ist mit suchen der Zutaten eine Sache von 5 Minuten, das Herstellen selbst nur zwei Minuten. 

Krautsalat mit Aprikosen geht auch ganz schnell. Den kann man auch schon einen Tag vorher machen, wenn es so sein soll. Ich mache den á la Minute, was aber eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. 

Das Fleisch packe ich bei 100 Grad eine Stunde in den Ofen, damit sich die Fleischfasern wieder aufweichen

Jetzt kümmere ich mich um die Brotbeilage. Ich habe das so gebacken, dass man aus dem Toastbrot Burgerbuns machen kann, oder man schneidet es wie Brot auf. Das ist in dem Rezept auch genau erklärt.

Toastbrotscheiben in der Grillpfanne anrösten ohne Fett

Hier bekommt man ein schönes Muster, das einem sofort zeigt, dass es mit Liebe gemacht ist. Man kann das Brot auch in den Toaster legen, dann ist das Muster eben nicht so schön.

Jetzt kommt die Rippe nach einer Stunde aus dem Ofen.

Das Fleisch ist so zart, dass man die Knochen mühelos rausziehen kann. 

Die Rippenhaut schneide ich mit einem scharfen Messer ab, damit man nichts knurpseliges im Mund hat.

Dann das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden und in der Grillpfanne braun braten. Das wird super zart, sowas habe ich echt noch gar nicht erlebt. So saftig und weich und aromatisch von der Marinade, mit der leichten Honignote. Wer noch Platz zum Würzen findet, kann das tun. Bei mir ist alles so wie es sein soll. 

geröstetes Toastbrot auf den Teller legen und mit Aioli bestreichen.

Fleisch drauflegen.

Mit dem Chutney mit Mirabellen nach oben abschließen

Deckel drauf und der Sloppy Joe Burger ist fertig. Das finde ich sehr sommerlich bei dreißig Grad. Man hätte das Fleisch auch mit dem Chutney zusammen in der Pfanne vermischen können, um mehr Soßeneffekt zu erzeugen, aber ich wollte die einzelnen Komponenten klar voneinander trennen, weil jede einzelne so gut schmeckt und alleine für sich steht.

Noch ein bisschen vom Krautsalat mit Aprikosen auf den Teller geben

Zum Abschluss noch eine bisschen Aioli und Chutney auf dem Teller verteilen. Ob das jetzt mehr für das Auge, oder nur für den guten Geschmack ist, müsst Ihr beurteilen.

Saulecker, ich habe vielleicht ein schlechtes Gedächtnis, aber ich weiß nicht, wann ich einen Burger schon mal so auf den Punkt hatte. Der knallt richtig im Mund und ist frisch wie noch nie. Meine Frau zieht die Mundwinkel nach oben, also muss er gut sein. Die Kinder haben das nicht zusammengebaut gegessen, sondern in Einzelteilen und Friedrich am nächsten Tag, den Rest Krautsalat direkt aus der Schüssel vertilgt.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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