Auberginensalat rumänisch – Salata de Vinete

Alles Hütchenspieler in Rumänien. Kündigen einen Auberginensalat an und liefern ein Auberginenpüree ab. Da müsst Ihr jetzt durch, denn auf meinem Mist ist das nicht gewachsen, bzw ich habe das nicht so benannt, sondern nur so gekocht.  Wie bei allen landestypischen Gerichten, hat jede Familie und jedes Dorf ein eigenes Rezept. Ich habe für Euch wie immer die einfachste Nummer, es sollen schließlich auch alle mitmachen können. 

Zutaten für eine Probierportion für zwei Personen:

2 Auberginen
1/2 Zitrone oder Limette
neutrales Pflanzenöl wie Rapsöl
Salz
Pfeffer
1/2 Zwiebel

Ich rechne pro Person eine Aubergine, wenn es eine Vorspeise, oder ein Zwischengang sein soll, falls Ihr größere Mengen herstellen wollt, den Rest der Liste pro zwei Auberginen immer verdoppeln. Der Auberginensalat ist faktisch ein Auberginenmus und man kann das zusammen mit anderem Gemüse essen, oder auch auf Brot schmieren. Egal was Ihr damit macht, es schmeckt wirklich klasse und anders, als man Aubergine kennt und häufig nicht mag.

Ofen auf 220 Grad stellen.

In der Aubergine entsteht beim Garen Druck. Damit der entweichen kann, wird die Aubergine an mehreren Stellen mit einer Gabel eingestochen. 

Die Auberginen kommen für zwei Stunden in den Ofen und sollen alle 30 Minuten umgedreht werden.

Nach zwei Stunden sind sie ziemlich schrumpelig. Über ein paar Stunden, oder auch über Nacht abkühlen lassen.

Vorne die Spitze abschneiden und dann die Auberginen halbieren.

Mit einem Esslöffel das “Fruchtfleisch” aus der Auberginen herauslöffeln. Mit ein bisschen Vorsicht kann man bis zur Schale durchstechen, ohne sie zu beschädigen. Kein Fruchtfleisch verschenken.

Hier sind die Schalenreste

In der Schüssel ist der Inhalt der Auberginen. Sehr weich und ziemlich faserig.

Mit einem Mixer wird das Auberginenfleisch zerkleinert

Den Saft einer halben Limette dazu pressen. Wer es am Ende noch saurer haben will, kann später beim Abschmecken noch mehr Limette oder Zitrone dazu geben, aber wartet erst einmal ab. 

Jetzt ist der Limetten-/ Zitronensaft im Auberginenpüree.

Salz und Pfeffer zum Abschmecken.

1/2 Zwiebeln häuten und zerkleinern.

Das ist für meine Verhältnisse klein.

Zwiebel unter das Auberginenpüree mischen.

Wenn man ein Olivenöl verwendet, dann könnte der Auberginensalat schnell bitter werden, wenn es kaltgepresst ist. Deswegen verwende ich neutrales Rapsöl, damit keiner meckert. Es geht natürlich auch Sonnenblumenöl.

Vermischen und noch einmal abschmecken, ob genug Salz, Pfeffer und Limette drin ist.

Natürlich sieht das in der Schüssel in der man das rührt nicht schön aus, deswegen fülle ich das Auberginenpüree in eine kleinere saubere Schüssel um

Als Deko nehme ich einen Wildkräutersalat, aber Ihr könnt natürlich auch jeden anderen Salat nehmen. Ich finde den halt sexy mit Blattspinat, Mangold und ich muss mal schauen was da noch auf der Packung steht. Hat 3,49 euro für 500 Gramm bei Metro gekostet und musste wohl am Samstag dringend weg.

Noch eine Limette als Deko dazulegen. Das ist meine Blondine in diesem Rezept. Muss nix können, nur gut aussehen. 

Noch ein bisschen Grünkraut für die frische Optik darüber streuen.

Dazu passt frisches Weißbrot 

Das ist eine sensationelle Vorspeise, die es höchstwahrscheinlich auf dem ganzen Balkan gibt, die ich aber so noch nie gegessen habe. Das kann ich mir auch auf einer Vorspeisenauswahl sehr gut vorstellen. 

Wenn ich das schon als Kind gekannt hätte, würde ich schon viel länger Auberginen mögen. Das kann man auch gut zu Kartoffelgerichten zum Dippen verwenden, oder als Beilage zu allem. 

Nach mehr als acht Jahren, hat mir meine Frau dann auch endlich mal gebeichtet, dass sie überhaupt kein Balkanessen mag, weil sie das so fleischlastig findet. Finde den Fehler in der Argumentationskette… Ich hatte mich schon gefreut, meine Rumänienreise bis sonstwohin auszuschlachten, weil ich die Rezepte so toll finde. Mal schauen, wie ich das meiner Frau verkaufen kann.  

Allen anderen wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Peter Eitel

    Jadaschauher…
    grade im Blog nach ner neuen Idee für Auberginen gestöbert und dann dieses hier gesehen.
    REESPEKT!
    da hat der Bursche doch glatt ein amtliches Rezept für Vinete – so heißt das in Siebenbürgen
    gepostet. sauber! das ist nämlich das beste, was man einer Aubergine antun kann.
    Hast fast alles genau richtig gemacht. Über den Fauxpas mit der Zitrone sag ich nix,
    da sind sich auch die Siebenbürger total uneinig…

    Ich mache das aber ( gezwungenermaßen) auf die ganz brachiale Tour, denn ich habe in meiner jetzigen Wohnung kein Gas anliegen und deswegen ein Ceranfeld.
    Erst habe ich gehadert, mittlerweile liebe ich es, weil man damit viel besser z.B: nen Sugo
    stundenlang vor sich hin schmurgeln lassen kann und weil die Felder knallheiß werden.

    Also feuer die beiden großen Kochzonen vollgas an, öffne Balkontür und Fenster der Küche
    und sag meinem Rauchmelder im Gang, dass er jetzt mal gaaanz stark sein muss…
    Dann werden die Dinger unter regelmäßigem wenden kontrolliert abgefackelt, dass es eine
    wahre Freude ist. Wenn man denkt, jetzt wirds aber ungenießbar, sind se genau recht.
    Und ich steche die auch nicht an, denn das bissele Flüssigkeit in den Auberginen soll bittschön
    drin bleiben, wenn mal eine aufplatzt ists egal.
    Ist in maximal ner Viertelstunde erledigt und braucht viel weniger Strom.
    Und Dreck macht das auch nicht, kann man alles locker mit nem feuchten Lappen wegwischen.

    Wenn man sie dann halbwegs anpacken kann werden sie sofort aufgeschnitten und das
    Fruchtfleisch rausgelöffelt. Dass dabei unweigerlich auch paar Krümel von der Schale mit
    reinkommen ist nur gewünscht wegen des Raucharomas. Und dann wird das gleich fein gehackt, wie bei dir angemacht und ab ins Maul.
    Dass du die Aubergine so lange abkühlen lässt, verstehe ich eigentlich nicht. Man sieht
    auf den Fotos, dass die dann eigentlich zu trocken geworden sind und deswegen hast du
    sie dann auch im Zauberstab püriert. Mit Verlaub, das ist Quatsch.
    Das soll schon bissele stückig sein; deswegen haben dir die Hütchenspieler das ja auch als
    “Salata de Vinete” untergejubelt und nicht als Matscha oder Pampa de Vinete…

    Wenn du das nochmal machst, probier es auf die schnellere Tour und mach es noch warm auf eines deiner frischen Fladenbrote. Du wirst selig lächeln. Glaub mich Alda.

    Apropos kontrolliertes Abfackeln: Wenn du mich ganz lieb bittest, schreibe ich dir mal ein
    Rezept für gebratene grüne Spitzpaprika auf, das außerhalb Siebenbürgens keine Sau kennt.
    Der erste Schritt bei der Zubereitung ist quasi identisch und wird garantiert auch im Backofen
    klappen. Die Dinger sind in jeglicher -ausdrücklich jeglicher- Hinsicht volle Kanne PORNO.

    • au ja, das wäre schön. unbekannte grüne paprika aus siebenbürgen. ich wäre dafür bereit

      • Peter Eitel

        OK, mein lieber.
        Auch wenn du jetzt nicht gerade ausdrücklich “Bittebitte” gesagt hast, werde ich dir – weil du’s bist-ausnahmsweise dieses Geheimrezept verraten.
        Hab irgendwie heute meine Spendierhosen an…
        Glaube mir; wenn du damit auf ner Grillparty oder sowas aufläufst bist du sofort der King des Abends. wirst du nachher verstehen..hihi.

        Als erstes musst du gucken, wo du diese hellgrünen Spitzpaprika herbekommst; nicht ganz so einfach.
        manchmal gibt es die in Supermärkten; beim Türken komischerweise nie…
        Wenn du die findest, achte darauf, dass die optimalerweise nicht zu gebogen sind – Bratfläche!- und schau nach, dass die nicht aus Marokko kommen. Die haben eine zu dicke und feste Schale und zu wenig Fruchtfleisch, macht absolut keine Freude. Besser irgendwo vom Balkan; Bulgarische sind perfekt.
        Auf jeden Fall muss unbedingt noch der Stiel dran sein!!

        Das kann man dann genau wie bei der Aubergine geschildert kontrolliert abfackeln, oder halt auch im Backofen machen. Wichtig sind jedenfalls ein paar verbrutzelte Stellen auf der Haut. Schaffst du!
        das entscheidende sind eh die folgenden Schritte:

        1. Die hinlänglich angekokelten Paprikas sofort heiß in eine Schüssel reintun und heftig salzen und gleich einen Deckel draufmachen. Da werden die dann noch sanft weitergegart und durch das viele Salz schön weich.
        2. Nach so 15 – 20 Minuten kann man die ersten raus nehmen und folgendes tun:
        Die Paprikas auf nem hinlänglich großen Küchenbrett mit einem eher stumpfen Besteckmessser abschaben und die Schale entfernen. Ich habe herausgefunden, dass es eine feine Idee ist, das Messer nach jedem Durchgang sofort in ein Schälchen mit Wasser zu tauchen; die Paprika kleben nämlich ansonsten wie doof.
        3. Wenn das erledigt ist machst du eine ganz einfache Marinade / Sauce:
        Je nachdem wie viele Paprikas du so gemacht hast musst du anpassen, aber die Basis geht so: 1 Teil neutrales Öl, ein wenig Essig ( vorzugsweise ein milder) , Prise Zucker nach Geschmack und basta. Kein sonstiges Geschiss. Rumrühren und bissele ziehen lassen. Gerne auch über Nacht. Fertig! Das ist der pure Geschmack

        4. Der eigentliche Spass beginnt dann beim Essen:
        Man nimmt so ne lommelige ganze Paprika mitsamt Stiel in die Hand, hält sie sich
        möglichst elegant von oben vor den Mund und knabbert sich von unten nach oben. Most sexy food ever!!

        Believe me.

  • Peter Eitel

    Na, wenn du das in Berlin so einfach beschaffen kannst, lebst du da ja wie Hans in Glück.
    Hier in Karlsruhe ist das etwas kniffliger. Dabei kann man mit den Dingern so viele dolle
    Sachen machen. Doof irgendwie…

    Egal: lass mich doch wissen ob es gemundet hat und hübsch beim Verzehr anzuschauen war.

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