Tomatenrisotto – echt lecker!

Mit Risotto konnte man mich einmal um den Block jagen. Ich habe das vor Jahren häufiger mal auswärts probiert und in meinem vorherigen Leben, habe ich auch mal bei Lidl in der italienischen Woche irgendwelche Fertigpackungen mit Risotto gekauft, die dort als das Nonplusultra der feinen italienischen Küche angepriesen wurden. Das Resultat war immer identisch, ich mochte es nicht. So schleimig geschmacklos, mit einer Konsistenz wie Tapetenkleister und das schmeckte immer nicht nach ihm und nicht nach ihr. Ging gar nicht!


Das wäre auch für alle Zeiten so geblieben, wenn meine Kinder mich am letzten Wochenende nicht genötigt hätten, wieder mal Hähnchenschenkel zu kaufen. Die hängen Euch in meinem Blog höchstwahrscheinlich schon so aus den Ohren raus wie mir, aber das war dann wenigstens wieder ein Grund sich zu überlegen, was mir noch im Blog fehlt und wie man alten Wein in neue Schläuche verpacken kann. Da ich immer gerne italienische Küche mag, überlegte ich mir was ist italienisch und was geht so leidlich schnell an einem Samstag Abend? Risotto, da freut sich auch die Mutti, die das schon immer gerne mochte und ich kann mich daran ein wenig austoben und mein Weltbild revidieren.

Zutaten:
300 Gramm Risottoreis
1 Kilo Tomaten
1 Liter Brühe selbst gemacht (wenn es geht)
100 Milliliter trockener Weißwein
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Grünkraut als Deko
300 Gramm Risottoreis abwiegen.

Die Zutaten schon mal in Stellung bringen. 

Der Liter Brühe kommt in einen separaten Topf und muss erhitzt werden, weil man damit das Risotto immer wieder auffüllen muss. Wenn die Brühe kalt ist, geht beim Risotto jedes Mal die Temperatur in die Knie, wenn man Brühe nachkippt. So arbeitet man aber nur in der Kreisklasse, deswegen gibt es hier heiße Brühe.

Abhaken, Brühe erhitzen.

Zwiebeln und Knoblauch häuten und zerkleinern.

Olivenöl im Topf erhitzen und richtig Gas geben.

Zwiebeln zerkleinern, die waren auf dem ersten Foto nur nackt.

Zwiebel und Knoblauch im Olivenöl anschwitzen, bis sie Farbe bekommen. 

Nun den Risottoreis in den Topf geben und einmal gut durchrühren. 

Jetzt dieTemperatur auf mittlere Hitze reduzieren.

100 Milliliter trockenen Weißwein zum Reis geben

Gut verrühren. Meine erste positive Überraschung, das duftet gut!

Brühe so auffüllen, dass der Reis gerade so bedeckt ist.

Kenner sagen, dass ein Risotto ungefähr zwischen 38 und 40 Minuten auf dem Herd stehen muss. Das nur so als Faustformel. Mir ist die Zeig egal, wichtig ist nur, dass es am Ende schmeckt.  

Kein Tomatenrisotto ohne Tomaten. Ich koche Wasser im Wasserkocher. Die Tomaten auf dem Rücken über Kreuz einschneiden.

Die Tomaten, je nach Härte der Schale, zwischen ein und zwei Minuten im heißen Wasser liegen lassen. 

Das sah so einfach aus, dass sich meine Emma spontan angeboten hat, sich beim Abziehen der Tomatenhäute zu betätigen. 

8 Tomaten werden abzogen, sechs Stück werden sofort zerkleinert, zwei behalte ich noch bis zum Ende des Kochvorgangs, um ein bisschen schönere Tomatenstücke zum Dekorieren zu haben, die nicht verkocht sind. 

Tomaten erst in Scheiben schneiden.

Dann noch weiter zerkleinern. 

Wenn der Liter Brühe schon relativ verkocht ist, die Tomatenstücke der sechs Tomatenstücke zum Risotto geben. Die Tomaten geben Säure, ein wenig weitere Flüssigkeit und vor allem schmeckt das gut und frisch im fertigen Risotto. Wichtig ist, dass man das Risotto über die gesamte Kochzeit immer in Bewegung hält, damit es nicht am Topfboden anbrennt. Ich bin über die Kochdauer auch immer kleiner mit der Temperatur geworden und nach 25 Minuten mit dem Topf auf meine kleinste Herdplatte umgezogen. 

Die eingekochte Brühe und der Weißwein geben einen tollen Geschmack. . Das habe ich schon beim Kochen gemerkt, dass das nichts mit meinem bisherigen Risottoerfahrungen zu tun hat und ein echter Knaller ist. Wenn man nicht alles selbst macht. 

Das Risotto ist dann gut, wenn Ihr mit dem Biss der Reiskörner zufrieden seid und wenn Ihr das Gefühl habt, dass der Geschmack rund ist. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit zum Nachsalzen, oder um noch ein wenig Pfeffer aus der Mühle zu quälen. Ich bin eher bei weichen Reiskörnern, aber ich weiß viele mögen das Risotto gerne mit Biss. Beim Servieren zerkleinerte Tomatenstücke der verbliebenen beiden abgezogenen Tomaten als Deko benutzen und eine bisschen frisches Grünkraut für den guten Geschmack. Ich hatte kein Basilikum, aber das wäre gut. Ansonsten ist es wie immer der Gedanke der zählt und wenn es Schnittlauch ist, das für optische Abwechslung sorgt. 

Das ist echt lecker und ist für mich eine komplett neue Risottoerfahrung. Damit gehe ich Euch ihn Zukunft öfter auf die Ketten, versprochen. Das ist eine schöne vegetarische Vorspeise, oder Beilage, bei entsprechenden Mengen sicherlich auch ein Hauptgericht. Man kann auch noch geriebenen Hartkäse darüber streuen.

Als Hauptgericht gibt es dazu Hähnchenkeulen und italienische Mayonnaise (Rezepte folgen)

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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5 Kommentare

  • Na endlich macht er Risotto! Jetzt fehlt nur noch Fisch, Lamm und Innereien. Aber mal ehrlich, ein gutes Risotto ist das Maß, an dem sich ein italienisches Restaurant messen lassen muss. Wenn man sich nicht sicher ist, deshalb besser erst gar nicht auf die Karte setzen. Das hier sieht super aus. Glückwunsch.

    Angebliche Kenner, die behaupten, dass ein Risotto 40 Minuten auf dem Herd braucht, sollten am besten gleich ihre Kochmütze abgeben. Typische Risottoreissorten wie Arborio und Vialone sind nach spätestens 18 und Carnaroli 20 Minuten gar. Danach ist das Risotto bestnfalls Matsch.

    • ich habe auch so eine tüte auf der was von 18 oder 20 minuten steht, aber dann fühlt sich das zeug im mund noch an wie vogelfutter. die mutti wollte es auch mit weniger biss haben.

  • Ich habe schon tausend Risottos gekocht. Abhängig von der Reissorte sind sie bei mir nach 18 bis 20 Minuten immer cremig, aber noch "al dente", wie sein muss.

  • vielleicht geht das schneller, je öfter man das macht?

  • Genauso koche ich Risotto auch. Und übrigens auch gut 30 min auf niedriger Stufe, dann ist der Reis al dente. Nach 18 Minuten kann ich mir ja auch gleich Kieselsteine in den Teller werfen….;)

    Bei mir gibt's dann noch geröstete Pinienkerne und Parmesan drüber und Salat dazu und ich bin glücklich. 🙂

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