Chicoreesalat – Jetzt macht auch bitter lustig

Für Chicoree braucht man scheinbar erstmal ein gewisses Alter und geschmackliche Reife. Ich kenne kein Kind, das den freiwillig essen würde. Bitter ist höchstwahrscheinlich der am schwierigsten “zu verkaufende” Geschmack im Spektrum, zwischen süß, sauer und salzig. Frauen scheinen darauf auch besser zu können als Männer, sonst würden ja mehr Männer zu diesen ganzen abstrusen Bittergetränken wie XYZ mit Aperol, oder Campari mit Hastenichtgesehen greifen.  

Zutaten:

150 Gramm Rucola 
Butter
2 Chicoree
1 Apfel
1 Limette
Rotweinessig
Pflanzenöl
Salz
Pfeffer
Zucker

Chicoree am hinteren Ende abtrennen. Butter erhitzen und den Chicoree in Pfanne geben. Veganer nehmen an der Stelle Pflanzenöl statt Butter. Herd läuft auf der größten Platte auf Volldampf.

Salz, Pfeffer, Zucker

Chicoree in der Butter schwenken. Der soll nicht tot und lappig gebraten werden

Nach drei Minuten bin ich durch damit.

Einen Apfel auf der Standreibe grob reiben

Chicoree und Apfel in eine Salatschüssel geben. Den Saft einer Limette darüber auspressen, damit der Apfel nicht braun wird.

150 Gramm Rucola

Ein ordentlicher Schuss Rotweinessig und Pflanzenöl, wie Rapsöl. Ich nehme hier bewusst kein Olivenöl, weil das zusätzlich zum Chicoree noch bitter wäre. So haben wir als Gegengewicht, die Säure der Limette und den Essig. 

Die Salatzutaten vermischen und noch einmal mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. 

Die Probierportion für das Titelfoto.

Sehr lecker! Knackiger Rucola, fruchtig knackige Äpfel und gut erzogenen Chicoree, dem in der Pfanne und durch die Würzung das Fiese abhanden gekommen ist. Ein toller Beilagensalat, oder auch eine schöne Vorspeise. Ich habe den an Chicoreeskeptiker verfüttert, die ihn durch die Bank toll fanden, anwesende Kinder ausgenommen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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4 Kommentare

  • Toller Salat, muss ich auch mal was mit machen. Als Kind war einer meiner Lieblingsalate Chicoree mit Mandarinen in Sahnedressing.

    Mit Chicoree ist es wie mit Auberginen. Die heutigen Züchtungen sind längst nicht mehr so bitter wie früher und Treibhauspflanzen müssen sich auch nicht durch Bitterstoffe gegen Fressfeinde schützen, wie Freilandgewächse. Die Bitterstoffe sitzen im Strunk, der muss großzügig weg. Eine halbe Stunde mit der Schnitfläche nach unten in lauwarmes in Salzwasser stellen, soll zusätzlich helfen.

    • ach westerhase, was wäre ich ohne dich als sidekick? ich lese einfach zu wenig. bei solchen sachen überwiegt bei mir einfach die kindliche freude, einen weg gefunden habe, dass es mir dann auch endlich schmeckt.

    • Bewahr dir die Freude. Ich finde es immer wieder klasse, wie du Probleme durch gesunden Menschenverstand und Probieren löst, anstatt auf Lehrmeinungen zu vertrauen. Das ist wahre Philosophie.

  • Wenn Du den Strunk herausschneidest, dann hast Du auch die meisten Bitterstoffe weg. Die reinen Blätter an sich schmecken nicht mehr bitter, die kann man auch ungedünstet in den Salat geben.

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